Angriff auf Samsung: das LG G4 im Test

Nichts für kleine Hände

Nichts für kleine Hände

Dafür ist LGs neustes Smartphone bei einer Display-Diagonalen von 5,5 Zoll nichts für kleine Hände. Wem ein 5-Zoll-Smartphone schon fast zu gross ist, wenn es sich dabei kaum noch einhändig bedienen lässt, sollte das Smartphone zunächst selber begutachten. Anders herum betrachtet, bringt das grosse Display auch Vorzüge für Anwender, die lieber auf ein Tablet verzichten und Multimedia-Inhalte auf einem grossen Handy geniessen wollen.
Schlicht: das LG G4 von vorne betrachtet
Quelle: IDG

Keine grosse Nachbesserung beim Klang

Stichpunkt Multimedia: Bei den Lautsprechern hat LG leider nicht gross nachgebessert. Das Lautsprechergitter hinter dem Leder sieht zwar schick aus, die Soundausgabe bleibt aber weiterhin nur mono. Allerdings lässt sich der Sound bei konstantem Pegel sehr laut aufdrehen. Im Vergleich zu den hervorragenden Stereo-Lautsprechern eines HTC One M9 verblasst der dumpfe Klang des G4 merklich.

Helles, scharfes Display

Dafür spendiert der Hersteller seinem Vorzeigegerät wieder eine gestochen-scharfe Quad-HD-Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln. LG setzt nicht etwa auf OLED und vertraut wieder auf seine IPS-Quantum-Technologie, die nach eigenen Angaben einen grösseren Farbraum abdecken soll als die Konkurrenz. Bei Fotos und Videos haben wir davon noch nicht so viel gemerkt.
Dass es nicht unbedingt OLED bzw. AMOLED sein muss, beweist LGs helles Quantum-Dot-Display
Quelle: IDG
Der Bildschirm ist ausserordentlich hell – mit dem netten Nebeneffekt, dass im Alltag sogar eine batterieschonende Helligkeit von ca. 39 Prozent ausreicht. Bei eher grellem Sonnenlicht werden Inhalte schon ab ca. 63 Prozent leserlich, während der Bildschirm nicht so stark spiegelt. Das würde man von einem Smartphone der High-End-Preisklasse auch erwarten.

Top-Kamera

Samsungs Galaxy S6 gibt wieder Referenzwerte vor, wie eine gute Kamera zu sein hat. Die 16-Mpx-Kamera des G4 weist eine um den Faktor 1 vergrösserte Blendenöffnung von f/1.8 auf. Dadurch fängt die Kamera mehr Licht ein und erzielt bessere Resultate in dunklen Umgebungen. Auch die Sensorgrösse und der OIS (optische Bildstabilisator) wurden etwas vergrössert. Der Ironie zu Samsung nicht genug: Natürlich hat auch LG an einen schnellen Kameramodus gedacht: Mit einem Doppeltipp auf die Volume-Down-Taste öffnet sich die Kamera in 0,6 Sekunden aus dem Standby. Die Kamera macht allgemein sehr helle und farblich sehr ausbalancierte Aufnahmen, auch unter schwierigen Lichtbedingungen. Zudem fokussiert die Kamera dank des Distanzlasers sehr schnell. Im Vergleich zum Galaxy S6 und iPhone 6 muss man schon fast das Haar in der Suppe suchen.
Nachfolgend sehen Sie einige Beispielaufnahmen, die mit der Kamera des G4 geschossen wurden:
Eine frühmorgendliche Aufnahme
Quelle: IDG
Eine dunkle Aufnahme in unserem Sitzungszimmer
Quelle: IDG
Aufnahme bei hellem Tageslicht
Quelle: IDG
Aufnahme um 20 Uhr abends
Quelle: IDG

Etwas für «Kamera-Nerds»

Ausserdem integriert LG in seiner Kameraanwendung viele interessante Zusatzfunktionen. So lässt der manuelle Modus sogar das Einstellen der ISO-Zahl und das Abspeichern in RAW-Format zu.
Der manuelle Modus erlaubt viele Zusatzeinstellungen wie ISO-Justierung
Witzig: Für einen Selbstauslöser kann man einen Sprachbefehl wie «Cheese» festlegen: Sobald man das Wort ausspricht, startet ein 3-Sekunden-Timer.
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Autor(in) Simon Gröflin



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