In schönstem Schwarz
06.11.2023, 15:00 Uhr
Test: Apple MacBook Pro M3
Das neue MacBook Pro mit M3-CPU demonstriert, dass Apples eigene Chip-Architektur gerade erst Anlauf holt.
(Quelle: Apple Inc.)
Für einen guten ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance – und das MacBook Pro überzeugt beim Erstkontakt auf der ganzen Linie: Apple schickte das Testgerät in der neuen Farbe «Space Schwarz», die eigentlich gar nicht so schwarz ist – und trotzdem ist mir nie ein schöneres fast-schwarzes Gerät untergekommen.
Das Beste aber: Während das MacBook Air im Finish «Mitternacht» die Fingerabdrücke sammelt wie Treuepunkte, bleibt das MacBook Pro weitgehend unbefleckt: An ihm scheint kaum etwas haftenzubleiben und selbst nach ausgiebigem Herumtragen bleibt die Oberfläche ansehnlich. Und falls doch einmal etwas zu sehen ist, stellt ein Wischen mit dem Ärmel das professionelle Äussere wieder her.
Man spricht dabei von einer Anodisierungs-Versiegelung, die Fingerabdrücke stark reduziert. Es handelt sich dabei jedoch nicht einfach um eine Beschichtung, sondern um einen chemischen Prozess, der Teil der Eloxierung selbst ist. So oder so: Die Ergebnisse sprechen für sich.
Doch diese Farbe gibt es nicht umsonst – oder zumindest nicht bei jedem Gerät. Fast wie eine Stichelei wirkt der Umstand, dass beim 14 Zoll grossen MacBook Pro die Ausführung «Space Schwarz» nur beim stärksten Modell mit dem M3 «Pro» angeboten wird.
Auch die restliche Verarbeitung offenbart die typische Apple-Qualität: Das MacBook Pro wirkt makellos, elegant und robust zugleich. Das Gehäuse und der Deckel bestehen aus einer Aluminium-Legierung, die den Eindruck vermittelt, als könne man mit diesem Gerät einen Nagel einschlagen.
Das Display lässt sich einhändig öffnen und steckt Vibrationen im Zug oder auf einer weniger stabilen Unterlage vollständig weg. Und weil wir schon beim Öffnen sind: Das MacBook Pro ist längst arbeitsbereit, während sein Besitzer noch die richtige Neigung des Displays sucht. Doch das ist eine Eigenschaft, die allen MacBooks mit M-SoC anhaftet.
Was bei jedem Test eines Apple-Notebooks erwähnt werden muss, ist die einzigartige Qualität des riesigen Trackpads. Neben der angenehmen Oberfläche sorgt die «Taptic Engine» für die Haptik. Das Trackpad selbst besitzt keine beweglichen Teile; stattdessen wird es von unten gewissermassen angestupst – und das führt zum schönsten Klickgefühl, das man sich vorstellen kann. Das «Klicken» funktioniert in der Mitte genauso gut, wie in der äussersten Ecke. Freuen Sie sich darauf, wenn das MacBook Pro Ihr Einstieg in die Apple-Welt ist.
Eine Klasse für sich: die Trackpads der MacBooks
Quelle: Apple Inc.
Die beleuchtete Tastatur vermittelt kein hervorragendes, aber ein gutes Schreibgefühl und eignet sich problemlos für lange Texte. Der Tastenhub ist kurz, was bei dem flachen Design nicht weiter erstaunt. Trotzdem ist der Druckpunkt deutlich zu spüren, ausserdem tippt es sich damit sehr leise. Die Tasten und die Abstände dazwischen bieten die volle «Bürogrösse». Ganz rechts oben befindet sich die Touch-ID, um sich mit einem Fingerzeig anzumelden, Systemeinstellungen zu ändern oder Zahlungen über Apple Pay vorzunehmen.
Der freie Platz zwischen der Tastatur und der Kante des Chassis wird durch zwei der insgesamt sechs Lautsprecher belegt. Dabei ist das Gitter so fein gestrickt/gelocht/gelasert, dass es beim ersten Hinsehen kaum auszumachen ist. Insgesamt sorgen die sechs Lautsprecher für einen hervorragenden, klaren Klang, der sich selbst bei maximaler Lautstärke nicht überschlägt oder scheppert.
Die sechs Lautsprecher liefern in Anbetracht der Grösse einen hervorragenden Sound
Quelle: Apple Inc.
Dabei sind die Unterschiede zwischen dem 14-Zoll- und dem 16-Zoll-Modell sehr gering. Mehr noch: Je nach Musikgattung gefiel mir der Sound des kleineren Geräts sogar etwas besser. Doch egal, mit welchem Gerät Sie einem Kunden Ihre Multimedia-Projekte demonstrieren: Sie werden sich dabei keine Blösse geben – zumindest nicht wegen der Tonqualität des Notebooks.
07.11.2023