Zu schnell! 22.11.2021, 07:30 Uhr

Test: Apple MacBook Pro (14 Zoll)

Die neuen Modelle machen rückgängig, was in den letzten Jahren falsch entschieden wurde – und sie leisten Grossartiges.
MacBook Pro, aufgeklappt
Das Notebook für Härtefälle: MacBook Pro 14 Zoll
(Quelle: Apple Inc.)
«Schwer!» Das ist der Impuls, der beim ersten Anheben durch den Kopf schiesst. Doch das scheint nur ein Gefühl zu sein. Das MacBook Pro mit 14-Zoll-Display wiegt 1.6 Kilogramm. Das sind gerade einmal 200 Gramm mehr als der 13-Zoll-Vorgänger und bescheidene 300 Gramm schwerer als das aktuelle MacBook Air. Vielleicht rührt das Gefühl aber daher, dass das makellose Gehäuse so robust wirkt, als könnte man damit Nägel einschlagen. Der Deckel lässt sich mit einer Hand öffnen, ohne dass sich der untere Teil bewegt.
Leicht geöffnetes MacBook Pro
Die Klappe lässt sich problemlos mit einer Hand öffnen
Quelle: PCtipp.ch
Der erste Eindruck könnte nicht besser ausfallen. Fast schon für Begeisterung sorgt eine Einrichtung, die fehlt: die allseits verschmähte Touch-Bar ist endlich den klassischen Funktionstasten gewichen. Die restlichen Tasten wurden überarbeitet und fühlen sich jetzt wieder genauso an, wie jene, die Apple im Magic Keyboard verbaut: mit einem kurzen Tastenhub und einem angenehmen, wenn auch eher harten Anschlag.
Aufgeklapptes MacBook Pro mit Blick auf die Tastatur
Endlich weg: Wo vorher die Touch Bar war, sind jetzt die Funktionstasten im Vollformat
Quelle: Apple Inc.

So viele Anschlüsse!

Davon abgesehen bringen die beiden Modelle vieles mit, was von unzähligen Anwendern schmerzlich vermisst wurde. Vermutlich sind die neuen Geräte die ersten, bei denen der Einfluss des ehemaligen Chefdesigners Jony Ive endlich schwindet. Ives Leistungen sind unbestritten und er hat so manches Apple-Gerät zu einer Ikone gemacht, die diesen Titel tatsächlich verdient. Aber er hat mit seinem übertriebenen Minimalismus und seinem Fetisch für Touch-Displays auch weit über das Ziel hinausgeschossen. Und so begeistert an den neuen MacBook Pro auch, was uns weggenommen wurde – und jetzt wiederkommt.
MagSafe. Was niemand vermutet hätte: MagSafe ist zurück. Der Stecker für die Stromzufuhr wird magnetisch gehalten und löst sich sofort, falls jemand über das schicke, textil ummantelte Kabel stolpert. Die Ladung dauert mit dem mitgelieferten 96-Watt-Netzteil nicht lang:  In 10 Minuten ist die leere Batterie zu 20 Prozent geladen, was locker für das nächste Meeting ausreicht. In 26 Minuten brachten wir es auf 50 Prozent und nach knapp 2 Stunden war die Batterie voll – also ziemlich genau in der Zeit, die in der Batterie-Anzeige vorausgesagt wurde. Die Batterie hält dabei locker einen Arbeitstag durch, sodass es kaum einen Grund gibt, den Klotz von einem Netzteil mitzuschleppen.
MacBook Pro MagSafe-Anschluss
Hallo, alter Freund!
Quelle: Apple Inc.
MagSafe ist die bevorzugte Methode, um das MacBook Pro zu laden, aber nicht die einzige. Das Gerät lässt sich auch über einen der USB-C-Anschlüsse laden, wenn es zum Beispiel an einem Display hängt, das gleichzeitig Strom und Bildsignale übertragen kann.
Thunderbolt 4 und HDMI. Davon abgesehen, verbinden die drei Thunderbolt-4-Anschlüsse nahezu alles mit dem MacBook Pro. Sie übertragen bis zu 40 Gbit pro Sekunde und teilen sich den Formfaktor mit USB-C, das dieselbe Datenrate liefert. Sogar ein HDMI-Anschluss ist wieder an Bord.
SDXC-Kartenleser. Die Fotografen werden erfreut zur Kenntnis nehmen, dass sie ihre SDXC-Karten wieder direkt einlegen können.
MacBook Pro von der Seite
Thunderbolt 4, HDMI, SD-Kartenleser … alles da
Quelle: Apple Inc.

Die Lautsprecher

Das MacBook Pro ist mit Stereo-Lautsprechern bestückt, die sich hinter der schmalen Lochmaske an den Seiten befinden. «Quäk?» Nein; sie klingen für ihre Grösse schlicht beeindruckend. Die Bässe wummern zwar nicht, sind aber präsent. Die Mitteltöne hingegen sind klar und deutlich – sei es nun Musik oder Sprache.
Will heissen: Wenn Sie in der Werbung arbeiten und einem Kunden vor Ort das neuste Video oder eine vertonte Animation zeigen möchten, dann lässt Sie das MacBook Pro nicht im Stich. Auf jeden Fall sind Sie nicht auf grottige Lautsprecher angewiesen, die vielleicht irgendwo im Sitzungszimmer herumstehen – denn ein brauchbares Paar ist bereits installiert.


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