Testcenter
07.02.2023, 07:30 Uhr
Test: Apple MacBook Pro 16 Zoll (2023)
Der Umgang mit einem «mobilen Arbeitsplatz» muss neu definiert werden.
Geht wuchtig zur Sache: das MacBook Pro mit 16 Zoll
(Quelle: PCtipp.ch)
Das Testgerät von Apple lässt leer schlucken. Es ist einige Jahre her, seit ich zum letzten Mal ein 16 Zoll grosses MacBook in den Händen hielt. Das wuchtige Design wird vom Gewicht unterstrichen: Das Unibody-Gerät aus einer Aluminium-Legierung wiegt stattliche 2,1 Kilogramm. Nichts deutet bei diesem Notebook darauf hin, dass es nur hier ist, um die Büroarbeiten zu erledigen.
Tastatur, Trackpad und Lautsprecher
Diese Dominanz setzt sich beim Öffnen des Deckels fort. Das riesige Trackpad mit seinen 16 × 10 Zentimetern ist eine wahre Freude. Neben der angenehmen Oberfläche setzt es – wie alle Apple-Trackpads – auf die unerreichte Taptic Engine: Statt einer beweglichen Platte mit Tastenfunktion «stupst» sie das Trackpad von unten an und führt zum besten Klickgefühl, das man sich vorstellen kann. Für gestandene MacBook-Anwender mag das kalter Kaffee sein – aber dieses Alleinstellungsmerkmal verdient bei jeder Gelegenheit eine Erwähnung. Freuen Sie sich darauf, wenn das MacBook Pro Ihr Einstieg in die Apple-Welt ist.
Das Trackpad ist nicht nur riesig, sondern fühlt sich auch hervorragend an
Quelle: Apple Inc.
Die beleuchtete Tastatur ist sehr flach und arbeitet mit einem entsprechend kurzen Tastenhub. Das Schreiben damit fühlt sich «in Ordnung» an – nicht mehr und nicht weniger. Mir persönlich ist der Hub deutlich zu kurz; aber aus Diskussionen weiss ich, dass diese Tastatur auch Freunde hat. Ausserdem ist dieses Gerät kaum dazu da, um als Schreibmaschinen-Ersatz herzuhalten. Unbestritten nützlich ist hingegen die Touch-ID – also der Fingerscanner, der für die Anmeldung und für Änderungen an den Systemeinstellungen hinzugezogen wird.
Die Tastatur wird links und rechts von den Lautsprechern flankiert, die ein äusserst stimmiges, räumliches und präzises Klangbild von sich geben – vor allem im Hinblick auf die beengten Platzverhältnisse. Die Bässe könnten einen Tick kräftiger sein; aber hier werden wohl die Grenzen der Physik ausgelotet.
Die Lautsprecher führen auch dazu, dass dem MacBook Pro trotz seiner Grösse ein Zahlenblock verwehrt bleibt. Das mag einerseits die Excel-Akrobaten enttäuschen; andererseits ist dieses Kraftwerk definitiv nicht dafür gedacht, schnöde Office-Anwendungen am Laufen zu halten. Wir kommen am Schluss darauf zurück.
Display und Kamera
Das Display überzeugt auf der ganzen Linie – aber nichts anderes haben wir erwartet. Das Liquid Retina XDR-Display bietet eine Spitzenhelligkeit von bis zu 1600 Nits und bettelt geradezu nach HDR-Inhalten. Der erweiterte P3-Farbraum wird komplett abgedeckt, das Kontrastverhältnis beträgt 1’000’000:1. Gemäss Apple verfügt das Display über eine «zweidimensionale Hintergrundbeleuchtung» mit über 10’000 Mini-LEDs, die in über 2500 lokalen Dimmzonen angeordnet sind.
Zu den charakteristischen Merkmalen gehören aber auch die abgerundeten Ecken, die Notch am oberen Rand und die Wiederholfrequenz von 120 Hz, die für butterweiche Bewegungen und Animationen sorgen. Diese Wiederholfrequenz wird bei statischen Inhalten automatisch heruntergeregelt, um die Batterie zu schonen.
Die Kamera liefert laut Apple ein besseres Bild als bisher und löst mit 1080p auf. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen soll sie punkten. Der Praxistest fällt eher ernüchternd aus: Das Bild rauscht vielleicht etwas weniger als beim aktuellen MacBook Air M2 und die Farben sind gerade noch akzeptabel; aber der aufgesetzte Weichzeichner sorgt dafür, dass das Konterfei jedem Wachsfigurenkabinett zur Ehre gereicht. Webcam und Apple: Das sind zwei Dinge, die einfach nicht zusammenpassen wollen.
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