Test: iPhone 14 Pro (Max)

Die Kamera für Videos

Doch nicht nur die Foto-, sondern auch die Videofunktionen haben deutlich zugelegt. Das iPhone gilt seit Jahren als das Smartphone schlechthin, um professionell wirkende Videos zu drehen, bis hin zur Unterstützung von Dolby Vision HDR direkt bei der Aufnahme. Und Apple hat ganz offensichtlich nicht vor, hier eine Pause einzulegen.

Action-Modus

Bereits das iPhone 13 Pro überzeugte mit seiner hervorragenden Stabilisierung durch Sensor-Shift, will heissen: Der Hauptsensor des iPhones verändert rasend-schnell seine Position durch eine bewegliche Halterung, um die Verwackelungen durch lange Verschlusszeiten oder koffeingetränkte Nervenbahnen zu kompensieren.
Der neue «Action-Modus» geht bei Videos einen grossen Schritt weiter: Er bietet eine sensationelle Stabilisierung, wenn die Kamera aus der Hand einem Motiv folgt – also ohne den Einsatz eines Gimbals. Dabei wird eine 4K-Aufnahme in einem fliessenden Prozess auf 2.6K beschnitten; wir tauschen also Auflösung zugunsten einer butterweichen Kameraführung. Diese Reduktion der Auflösung wird auch der Grund sein, warum der Action-Modus in einem bewussten Akt in der Kamera-App aktiviert werden muss.
Der Action-Modus funktioniert in allen Filmmodi, unterstützt das ProRes-Format und die Aufzeichnung in Dolby Vision.

Apple ProRes und Lightning

Die Möglichkeit, Videos in Apples ProRes-Datenformat aufzunehmen, kannte hingegen schon das iPhone 13 Pro. Die maximale Auflösung beträgt unverändert 4K mit 30 fps oder 1080p mit 60 fps – es sei denn, es handelt sich um die kleinste Speicherausführung des iPhone Pro mit 128 GB: Dann wird lediglich in 1080p mit 30 fps aufgezeichnet.
In 4K verschlingt eine Minute Video ganze 6 GB an Speicher – und das macht sich bemerkbar, wenn die Dateien später auf den Mac oder PC übertragen werden. Beim Übertragen einer 5,5 GB grossen ProRes-Datei von gerade einmal 1 Minute vergingen via Lightning geschlagene 150 Sekunden – und das zeigt doch, wie sehr diese Schnittstelle in die Jahre gekommen ist, vor allem bei solchen Anwendungen.

Cinematic Mode

In der Kamera-App kurz «Kino» genannt. Diese Einrichtung kannte schon das iPhone 13 Pro: Beim Drehen von Videos legt die Kamera in einem dynamischen, fliessenden Prozess die Schärfe zum Beispiel auf jene Person, die sich der Kamera zuwendet, während der Rest des Bildes in einer gepflegten Unschärfe verschwindet. Der Fokus kann aber auch mit einem Tippen an die gewünschte Stelle verlagert werden. Der Clou: Diese Fokussierung lässt sich später noch ändern. Das ist physikalisch gesehen ein Ding der Unmöglichkeit; deshalb hat die Verlagerung des Fokus’ auch nichts mit der klassischen Schärfentiefe zu tun, sondern wird digital berechnet.
Mit dem iPhone 13 Pro war der Cinematic Mode noch auf 1080p mit 30 fps beschränkt; neu sind es 4K mit 30 fps sowie mit Unterstützung von Dolby Vision HDR. Vor allem aber wurde die Berechnung des Bokehs verbessert, was vor allem bei Haaren, Schmuck und anderen Feinheiten zum Tragen kommt.


Kommentare
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Christoph Mayer
30.09.2022
Hoi Klaus - wieso meinst du ein Minus beim Lightning-Anschluss. Weil es denn noch immer gibt?

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Klaus Zellweger
30.09.2022
Hoi Klaus - wieso meinst du ein Minus beim Lightning-Anschluss. Weil es denn noch immer gibt? Salü Christoph Nein, am Lightning-Anschluss ist grundsätzlich nichts auszusetzen. Er ist einfach nur schleppend-langsam, wenn Videos im ProRes-Format auf den Rechner übertragen werden sollen.