Moderat aufgemöbelt
10.03.2025, 14:00 Uhr
Test: Apple iPad Air M3
Nur zehn Monate nach dem M2 schiebt Apple ein moderates Upgrade mit dem aktuelleren M3 nach. Das verspricht mehr Tempo, aber die Ausstattung hält einen respektvollen Abstand zum iPad Pro.

Das neue alte iPad Air, hier in allen vier Farben
(Quelle: Apple Inc.)
Äusserlich sind praktisch keine Unterschiede zum Vorgänger zu erkennen. Das iPad Air ist weiterhin in 11-Zoll- und 13-Zoll-Versionen erhältlich. Es verfügt über dieselbe Kamera und auch die Akkulaufzeit bleibt unverändert. Und weil es dieselben Abmessungen wie sein Vorgänger aufweist, bleibt das bestehende Zubehör kompatibel: Ein wichtiger Punkt für all jene, die sich ein Magic Keyboard angeschafft haben und dieses nicht ganz günstige Teil weiterhin verwenden möchten.
Die Medienmaschine
Im neusten iPad Air wirkt das M3-SoC (System on Chip), während vor knapp einem Jahr noch das M2 verbaut wurde. Nicht zum Zug kommt das aktuelle M4, das weiterhin dem iPad Pro vorbehalten bleibt.
Der M3 punktet vor allem bei der Medienverarbeitung, die dank der direkten Unterstützung durch die Hardware beschleunigt wird. Dazu gehören Raytracing, dynamisches Caching und Mesh-Shading. Eine direkte Unterstützung erfährt auch das Decodieren von AV1-Videos – aber wie bei den anderen Apple-Geräten gilt das nicht für die Codierung. Und dann wären da noch die Verarbeitung von 8K-Filmen in HEVC, 4K-Filme in H.264, ProRes und ProRes RAW: lauter Formate, mit denen die iPhones seit Jahren die ernsthaften Film- und Fotoamateure begeistern.
Kurzum: Es braucht schon heftig-hohe Ansprüche, um das iPad Air M3 an den Anschlag zu bringen. Und wer mit dem Vorgänger unterwegs ist und mit dieser Mehrleistung liebäugelt, der ist beim iPad Pro mit M4 sowieso besser aufgehoben. Denn zwischen den Air-Generationen sind die Unterschiede beim Arbeiten kaum zu spüren, wenn nicht gerade mit der Stoppuhr im Anschlag ein Video exportiert wird.
Was sehr wohl zu spüren ist: Der Umgang mit dem iPad Air macht einfach Spass, weil alles so reibungslos und schnell funktioniert. Das gilt besonders für die Videoverarbeitung mit Apples Final Cut Pro, wo das Apple-Tablet zeigen kann, was in ihm steckt. Alles läuft wie geschmiert, was vor allem der ausgezeichneten Oberfläche zu verdanken ist: Sie gestaltet die Videoverarbeitung so intuitiv, wie man es in der (Semi-) Profiliga kaum erlebt.

Final Cut Pro und das iPad Air: und plötzlich wird die Videoverarbeitung leichtgemacht
Quelle: Apple Inc.
Tipp: Auch Nicht-Profis sollten Final Cut Pro zumindest ins Auge fassen, wenn mit dem iPhone gefilmt wird. Hier drängt sich zwar das kostenlose iMovie förmlich auf; doch Final Cut Pro ist in der Lage, die Filme auch mit 60 fps und in HDR auszugeben, von seinen vielen weiteren Vorzügen ganz zu schweigen.
Ein Display ohne Pro Motion
Hingegen fehlt dem iPad Air die Pro-Motion-Technologie, also die dynamische Wiederholrate von bis zu 120 Hz. Verwöhnt vom iPad Pro, scheint das iPad Air zuweilen zu ruckeln, doch das täuscht: Es handelt sich dabei nicht um fehlende Leistung, sondern die Auswirkungen der 60 Hz. Wie sehr das Gesamtpaket abgewertet wird, hängt von der persönlichen Wahrnehmung und vor allem vom Einsatzgebiet ab. Besonders augenfällig sind die 60 Hz beim schnellen Scrollen durch Texte und Websites. Bei anderen Einsätzen wie der Bild- oder Videoverarbeitung ist davon jedoch kaum etwas zu spüren.
Doch diese Meckerei findet auf sehr hohem Niveau statt, denn davon abgesehen ist dieses Display eine Wucht. Die Farben wirken kräftig, leuchtend und mit hervorragenden Schwarzwerten. Das Display deckt den kompletten P3-Farbraum ab – eine ideale Ausgangslage für die Videoverarbeitung. Und die bestens eingeführte True-Tone-Technologie sorgt dafür, dass sich die Darstellung an die Farbtemperatur der Umgebung anpasst und die Inhalte am Abend besonders warm und augenfreundlich präsentiert werden.
Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.