Test: Apple iPad Pro 2024
Der M4-SoC
Zur allgemeinen Überraschung ist das iPad Pro das erste Apple-Gerät, das mit dem M4-SoC (System on Chip) ausgeliefert wird. Natürlich ist der M4 schneller, besser und sparsamer als sein Vorgänger. Aber am Ende des Tages ist es schwierig, den Nutzen auch in der Praxis umzusetzen. Das iPad Pro arbeitet auch die härtesten Aufgaben ruckelfrei ab. Ausnahmen sind nur dort auszumachen, wo keine Echtzeit-Verarbeitung mehr möglich ist, etwa bei Video-Export. Aber das Tempo war auch bei den Vorgängern nur selten ein Problem.
Nur das Beste ist gut genug: der M4 SoC
Quelle: Apple Inc.
Als Nicht-Profi ist mir besonders die Geschwindigkeit der Neural Engine aufgefallen. Sie wird auf Systemebene für Funktionen hinzugezogen, die mit Machine Learning trainiert wurden – und gemäss Apple ackert sie bis zu 38 Billionen Operationen pro Sekunde ab. Dabei handelt es sich nicht um einen der allseits beliebten Übersetzungsfehler, sondern um gutschweizerische Billionen – oder um 38 Trillionen Operationen amerikanischer Bauart.
Eine Vorzeige-App, die man in diesem Zusammenhang gar nicht hoch genug loben kann, ist die Bildverwaltung Photomator. Sie bietet fast genau dieselbe Oberfläche wie Apples Fotos-App, greift auf dieselben Bildbestände zu … und arbeitet nebenbei flexibler und genauer.
Photomator stützt sich stark auf die Neural Engine, um Bilder automatisch zu optimieren. Aber auch komplexe Aufgaben wie die Erzeugung von hochwertigen Masken funktionieren am iPad Pro so schnell, dass nie das Gefühl einer Wartezeit aufkommt.
Mithilfe der Neural Engine schüttelt Photomator auch komplexe Masken aus dem Ärmel
Quelle: PCtipp
Videoverarbeitung
Das iPad Pro ist für die Videoverarbeitung wie gemacht – wörtlich gemeint. Die Media-Engine des M4 versteht sich mit 8K H.264, HEVC, ProRes und ProRes RAW Video. ProRes wird sowohl bei der Decodierung als auch bei der Codierung unterstützt, was eine Performance möglich macht.
Hingegen bietet auch der M4 für AV1-Videos nur die hardwareunterstützte Decodierung, während die Encodierung auf klassischem Weg erfolgt. Diese Kröte müssen all jene schlucken, die auf den zunehmend populären Codec setzen. Die fehlende Unterstützung passt auch deshalb nicht so recht ins Bild, weil hinter AV1 die «Alliance for Open Media» (AOMedia) steht, in der auch Apple vertreten ist – zusammen mit Google, Amazon, Microsoft, Facebook, Cisco, Intel und anderen Schwergewichten der Branche.
Warten wir also notgedrungen auf den M5.
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