Test: Apple iPad Pro
Apple Pencil
Apple Pencil
Ein iPad ist ein iPad ist ein iPad: immer schneller, immer schöner, immer leichter. Doch mit Apples neuem Stift wird eine weitere Variable eingebaut, die es für viele Grafiker zum Objekt der Begierde machen wird. Der Stift mit der pragmatischen Bezeichnung Pencil gehört allerdings nicht zum Lieferumfang, sondern wird für 109 Franken separat verkauft – falls er irgendwann lieferbar ist. Denn bis heute betragen die Lieferzeiten 4 bis 5 Wochen.
Der Pencil sieht aus wie ein gewöhnlicher Stift. Er wiegt allerdings ein klein wenig mehr, was jedoch nicht stört. Was bei der Benutzung ebenfalls nicht auffällt, ist die ungleichmässige Gewichtsverteilung. Wenn der Pencil auf den Tisch gelegt wird, wackelt er kurz hin und her, bleibt aber an Ort und Stelle liegen. Sollte er trotzdem durch eine Ungeschicklichkeit zu Boden und auf die Spitze fallen, befindet sich im Lieferumfang eine Ersatzspitze.
Beim ersten Kontakt mit dem Pencil fällt vor allem seine Reaktionsfreude auf. Wir alle wissen, wie unsere Unterschrift auf dem Display des Pöstlers aussieht, wenn er ein Paket oder einen wichtigen Brief abliefert. Meine wirkt so, als hätte ich beim Jassen gerade 290 Punkte auf die Tafel geschrieben: Hier einige gerade Striche, dort noch ein schräges Gekritzel … danke! Nicht so beim Pencil. Die Handschrift sieht genauso unleserlich aus wie auf Papier, wirkt aber absolut authentisch.
Die Latenzen sind nur minimal spürbar – ausser, wenn nicht geschrieben, sondern gesudelt wird. Der Stift wird laut Apple 240 mal pro Sekunde abgefragt, was die Reaktionszeit auf ein paar Millisekunden reduziert. Dabei wird nicht nur die Position der Spitze erkannt, sondern auch die Stärke des Drucks und sogar die Neigung: steile Haltung, dünne Spitze – flache Haltung, lebensechte Schattierungen. Die clevere Software weiss ausserdem genau, wo sie die Handballen ignorieren und die Finger zur Kenntnis nehmen muss.
Nichts für andere iOS-Geräte
Ein guter Teil dieser Fähigkeiten sind jedoch nicht dem Stift allein oder seiner Software zu verdanken. Genauso wichtig ist die die spezielle Schicht im Display, die mit dem Pencil interagiert. Damit wird auch klar, dass der Stift nicht mit anderen iPads zusammenarbeiten kann. Mehr noch: Die anderen iOS-Geräte reagieren überhaupt nicht auf ihn.
Bereits jetzt sind einige professionelle Zeichen-Apps auf dem Markt, die den Pencil unterstützen. Sie kennen ausserdem verschiedene Stiftarten, Pinsel und Zeichentechniken. Zu den besten Beispielen gehört die kostenlose App Paper, die verschiedene Materialien, Stifte und Zeichentechniken unterstützt:
Damit der Pencil stets einsatzbereit bleibt, wird er direkt über die Lightning-Schnittstelle des iPads geladen. Laut Apple reicht eine volle Ladung für rund 12 Stunden. Bei einem entladenen Stift reichen hingegen 15 Sekunden, um ihn für 30 Minuten frisch zu machen.
Im Kontrollzentrum des iPad lässt die Ladung jederzeit überprüfen. Tatsächlich reichten in unserem Test wenige Minuten, um den komplett entleerten Pencil auf 50 Prozent Ladung zu bringen.
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