Test: Sony NEX-5N
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Ungeachtet ihrer fotografischen Qualitäten: Wer mit der NEX-5N auch filmen will, wird bestens bedient. Genau genommen fehlt der Kamera nicht viel, um einen Camcorder der Oberklasse zu ersetzen. Die Filmfunktion ist ein wichtiger Teil des Gesamtkonzeptes, und davon zeugt auch die dedizierte, rote Taste am Gehäuse: Einmal drücken, die Aufnahme startet; nochmals drücken, und die Aufnahme wird gestoppt.
Die NEX-5N filmt in der höchsten Qualitätsstufe mit 50 Bildern pro Sekunde, und zwar progressiv. Dieser Wert gilt für die PAL-Version, während dieselbe Kamera in den NTSC-Regionen sogar mit 60 Bildern pro Sekunde filmt. In beiden Fällen beträgt die Bitrate 28 Megabit; es werden also rund 3 Megabyte pro Sekunde aufgezeichnet. Auf eine 32-Gigabyte-Speicherkarte passen ca. zweieinhalb Stunden Film in der besten Qualität.
Formatfragen
Mit einer Aufzeichnungsrate von 50p oder 60p können längst nicht alle Programme für die Videoverarbeitung umgehen, selbst wenn die Filmdateien der NEX-5N auf dem neuen AVCHD-2.0-Standard basieren. Auf dem PC konnten wir die Filme jedoch problemlos in das nagelneu Adobe Premiere Elements 10 importieren und anschliessend verarbeiten.
Am Mac liessen sich die Filme nicht ohne Umweg verarbeiten. Weder Final Cut Pro X noch iMovie 11 waren in der Lage, die Filme zu erkennen - obwohl beide Programme in der Lage sind, Filme mit 60p zu verarbeiten. Bis den beiden Apple-Programmen ein Update spendiert wird, gibt es einen relativ einfachen Umweg: Die Shareware «ClipWrap» verpackt die Dateien in das Apple-eigene Format «ProRes 422», so dass sie von iMovie und Final Cut Pro X erkannt werden. Dabei findet keine Neucodierung statt, sondern lediglich eine Umwandlung des Containers. Der ganze Vorgang dauert etwa gleich lang, wie wenn man die Dateien einfach nur kopieren würde. Kleiner Wermutstropfen: ClipWrap kostet 50 Dollar, und ohne Registrierung lassen sich nur Clips bis zu einer Länge von einer Minute umwandeln.
Fast wie ein Camcorder
Die Filmaufnahmen konnten durchs Band überzeugen. Gegenüber dem Vorgänger führt die NEX-5N die Fokussierung nach, wenn ein anderes Objekt in die Mitte des Suchers rückt. Zusammen mit dem Standard-Zoom 18 bis 55 Millimeter funktioniert die Fokussierung butterweich, ohne dass später im Film etwas davon zu hören wäre. Zwar fehlt der Kamera eine Bildstabilisierung, doch dieses Manko wird von der Stabilisierung im Zoom wettgemacht. Hingegen vermissen wir ein motorisiertes Zoom mit Wippen für die Brennweiten-Einstellung.
Geblieben ist ein Ärgernis, unter dem schon der Vorgänger der NEX-5N zu leiden hatte: das störende Geräusch, das jedes Mal auftritt, wenn die Filmtaste gedrückt wird. Dieses lässt sich nur eliminieren, wenn das optionale Sony-Mikrofon dazu gekauft wird - oder man schneidet bei jeder Szene die ersten und letzten Frames heraus.
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