Test: Nikon Coolpix A
Fotos und Filme
Fotos
Bei Bedarf ist die Bedienung der Coolpix A narrensicher. In der Vollautomatik heisst es: draufhalten, abdrücken und fertig. Wie bereits eingangs erwähnt, lässt sich die Kamera aber auch in dem üblichen PSAM-Modi bedienen. Szenen-Programme für verschiedene Motive runden die Automatiken ab.
Darüber hinaus bietet die Coolpix A gehobene Funktionen, die sie von Nikons DSLR geerbt hat. An erster Stelle wäre da die ISO-Automatik zu erwähnen. Sie sorgt dafür, dass eine frei wählbare Verschlusszeit nicht unterschritten wird, indem die Kamera bei Bedarf automatisch den ISO-Wert erhöht. Dabei nimmt zwar das Bildrauschen zu, doch im Vergleich zu verwackelten Bildern ist das in den meisten Fällen das kleinere Übel.
Gern gesehen wird auch die Funktion «Picture Control», bei der sich die Sättigung, die Schärfe, der Kontrast und andere Parameter anpassen lassen. Sechs verschiedene Einstellungen sind ab Werk dabei: Standard, Neutral, Brillant, Monochrom, Porträt und Landschaft. Alle Vorgaben lassen sich an die persönlichen Präferenzen anpassen, so dass jeder Fotograf seine ideale Abstimmung vornehmen kann. Um die Unterschiede zwischen den Einstellungen auszuloten, wird eine Szene am besten einmal im Raw-Format abgelichtet; anschliessend lässt sich das Bild mit beliebigen Einstellungen in der Kamera entwickeln, als JPEG sichern und später am Bildschirm vergleichen.
Zu den weiteren Besonderheiten zählen Intervall-Aufnahmen sowie Nikons «Active D-Lighting», mit der sich der Dynamikumfang bei kontrastreichen Szenen mildern lässt. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine HDR-Funktion; eine solche sucht man bei der Coolpix A vergeblich.
Bleiben wir gleich bei den Unterlassungssünden. Die kleine Nikon bietet kein integriertes GPS-Modul für Geotagging und auch keine Anbindung an ein WLAN. Stattdessen muss tief in die Tasche gegriffen werden. Das GPS-Signal wird durch den externen Empfänger GP-1 erfasst (ca. 260 Franken). Um die WLAN-Anbindung kümmert sich der WU-1a für ca. 70 Franken.
Und zu guter Letzt fehlt der Coolpix A sogar eine Panorama-Funktion; stattdessen wird auf der DVD eine Software mitgeliefert, um die einzelnen Bilder zusammenzusetzen. Wie diese zustande kommen, bleibt dem Fotografen überlassen; eine Hilfe für die korrekte Überlappung der einzelnen Aufnahmen fehlt nämlich ebenfalls.
Filmen
Die Coolpix A bescherte mir eine Premiere: Zum ersten Mal musste ich bei einem Kameratest im Handbuch nachsehen, wie die Filmfunktion aktiviert wird. Es gibt keine dedizierte Taste für die Aufnahme und auch kein Filmkamera-Symbol auf dem Funktionswählrad. Wäre da nicht das Stereomikrofon auf der Vorderseite, müsste man annehmen, dass die Coolpix A nicht filmen kann.
Die Lösung: «i»-Taste drücken, zum Aufnahmemodus wechseln, Filmfunktion anwählen. Und wenn das nächste Foto dran ist, das Ganze zurück. Wie bitte?
Also könnte man die Filmfunktion ja auf eine der beiden Fn-Tasten legen? Nein, das kann man nicht. Oder vielleicht auf die Position «U1» oder «U2» auf dem Funktionswählrad? Fehlanzeige. Dabei wäre dies der perfekte Ort, um alle Einstellungen zusammenzulegen: Filmfunktion, kontinuierlicher Autofokus, lebhafte Farben. Stattdessen klettert man ohne Unterlass in den Menüs herum.
Einmal aktiviert, filmt die Coolpix A wahlweise mit HD (720p) oder Full-HD (1080p), jeweils mit 24, 25 oder 30 fps. Kleine Ruckler prägen die Aufnahme, weil das Objektiv nicht mit einem Bildstabilisator ausgerüstet ist. Die Schärfe wird während der Aufnahme nur nachgeführt, wenn in den Menüs der kontinuierliche Autofokus angewählt ist. Das tut er langsam, unsicher und vor allem mit einem schnarrenden Geräusch, das bei leisen Passagen die Tonspur ruiniert.
In einem Satz: Die Filmfunktion der Coolpix A ist kaum zu gebrauchen.
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