Tests 12.04.2013, 11:30 Uhr

App-Test: KitCam für das iPhone

KitCam ist die beste Kamera-App, die man für ein Smartphone kaufen kann. Punkt.
Fast täglich erscheinen neue Kamera-Apps, die uns höchstens ein Gähnen entlocken. Doch dann und wann stösst man auf ein Modell, das es in sich hat – und das es tatsächlich schafft, uns zu begeistern. KitCam gehört zu diesen seltenen Ausnahmen.
Die App für das iPhone tanzt auf allen Hochzeiten: Sie will eine ambitionierte Foto-App sein, die mit fortgeschrittenen Möglichkeiten aufwartet. Sie filmt ausserdem in Full-HD und wartet mit hervorragenden Filtern auf, die auch den Spieltrieb befriedigen. Doch der Reihe nach.
Das Kamera-Modul
Beginnen wir mit den ambitionierten Fotografen. Diese finden in KitCam zahlreiche Funktionen einer Kompaktkamera. So lässt sich zum Beispiel der Weissabgleich manuell ändern. Der Bildstabilisator löst erst aus, wenn die Kamera ruhig gehalten wird, während der Selbstauslöser dafür sorgt, dass man es mit den Anderen zusammen aufs Bild schafft. Dazu gesellen sich eine Belichtungskorrektur, Mehrfachbelichtungen, ein Echtzeit-Histogramm und sogar ein künstlicher Horizont. Für die Auslösung wird jeweils die virtuelle Taste auf dem Display oder die Lautstärke-Taste des Geräts verwendet.
Dabei zeigten die Programmierer ein ausgezeichnetes Händchen bei der Gestaltung der Benutzeroberfläche. Wenn KitCam gestartet wird, sind nur wenige Bedienelemente zu sehen; keine Tastenflut steht der Spontanität im Weg. Ein Tipp auf die Einstellungen offenbart gehobene Funktionen wie den Bildstabilisator, den Umschalter für Videos und dergleichen mehr. Auf der dritten Ebene befinden sich die Einstellungen, die man nur selten ändert: das Bildformat, die Wasserwaage, das Gestaltungsraster und das Histogramm.
Im einfachsten Fall wirkt die Oberfläche ganz harmlos (links) und steigert sich dann mit den Anforderungen
Originale und Optimierungen
In der Praxis überzeugen nur wenige Aufnahmen vom Fleck weg. KitCam bietet zahlreiche Funktionen, um ein Bild automatisch zu optimieren oder manuell auf Vordermann zu bringen. Jedes Foto lässt sich stufenlos drehen, schärfen oder einer Tonwertkorrektur unterziehen. Auch hier halten sich die Bedienelemente dezent zurück, bis das Foto einem Lifting unterzogen wird. Dabei bearbeitet KitCam sowohl neue Aufnahmen, als auch solche, die früher in der Fotosammlung gespeichert wurden.
Korrekturen
KitCam installiert ausserdem eine direkte Leitung zur Retusche-App PhotoForge2, die aus derselben App-Schmiede stammt. (Natürlich funktioniert das Zusammenspiel nur, wenn PhotoForge2 ebenfalls installiert ist.) Leider wird ein Foto nach der externen Behandlung nicht an KitCam zurückgereicht, so dass sich der Mehrwert in engen Grenzen hält.
Keine Verluste
Zu den Besonderheiten von KitCam gehört, dass alle Korrekturen und Spezialeffekte nur virtuell aufgezogen werden. Alle Änderungen am Bild lassen sich zurücknehmen, bis der Originalzustand erreicht ist. Erst wenn alles an seine Richtigkeit hat, wird das Foto in der Fotosammlung des iPhones gespeichert. Auf Wunsch wird jede Aufnahme auch sofort in der Fotosammlung von iOS gespeichert; allerdings kann diese Kopie später nicht mehr in den Urzustand versetzt werden.
Sobald eine Aufnahme im Kasten ist, lässt sie sich auf allen wichtigen sozialen Netzen publizieren – zumindest, was die Fotos betrifft. Wer hingegen seine Videos auf YouTube oder Vimeo publizieren möchte, muss weiterhin einen Umweg fahren.
Zahlreiche Export-Möglichkeiten sorgen dafür, dass ein Foto überall herumgezeigt werden kann
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