Test: Samsung Galaxy Note 7
Schneller Fingerabdruckscanner
Schneller Fingerabdruckscanner
Bei den Vorgänger-Smartphones störte uns ein wenig das hörbare Klicken der Home-Taste. Im Note 7 ist der Knopf besser ins Gehäuse eingearbeitet und stösst im Gegensatz zur leichten Glasrückwand der S6er-Reihe auf einen weniger lärmempfindlichen Widerstand. Der Sensor ist von hoher Qualität und reagiert merklich schneller als bei anderen Telefonen der günstigen Liga. Es gibt nichts Nervigeres als ein Fingerabdruckscanner, der zu knapp bemessen ist und schon deswegen zu viele Anläufe beim Entsperren beansprucht. Das ist hier nicht der Fall.
Notizen, aber nur für Samsung
Den fingergrossen Stylus, den man wie früher rechts auf Knopfdruck aus dem unteren Gehäuse zieht, fühlt sich immer noch ein wenig wie günstiges Plastik an. Diesmal liegt er aber sehr gut und leicht in der Hand – wie ein kleiner Bleistift, mit dem man im Fitness-Center seinen Trainingsplan abhakt. Im Vergleich zum Note 4 ist die Stiftspitze feiner und weniger nachgiebig. Noch besser: Das Note 7 ist nach IP68 wasserdicht. Der S Pen kann sogar auf dem nassen Bildschirm verwendet werden. Der Vorteil: Notizen auf dem Note 7 gelingen auch bei Regen. Was gleich auffällt: Zieht man den Stift aus dem Gerät, lassen sich sogar auf dem Standby-Bildschirm mit seiner Always-On-Uhrzeit weisse Wandtafelnotizen anbringen. Praktisch, wenn man mal gerade kein Papier zur Hand hat und etwas Wichtiges notieren möchte.
Eine gewisse Liebe zum präzisen Stift entwickelt sich beim Note 7 gleich von Anfang an. Samsung hat dazu eine ganze Palette von Software-Funktionen eingebaut. Ein paar davon sind eher Spielereien. So kann, wer Spass an Katzen-GIFs hat, nun mittels Smart-Select-Option mit dem Stift ein Aufnahmefenster in einem YouTube-Clip zeichnen und dazu einen lustigen Spruch hinkritzeln. Angepriesen wurde damals vor dem Launch die Übersetzungsfunktion. Diese funktioniert leider nur mittels Markieren einzelner Wörter und geht nicht besonders zügig von den Fingern. Gelungen sind hingegen die vielen neuen Strich- und Farboptionen, die das Kritzeln auf dem Touchscreen verschönern.
Nutzen lassen sich Notizen leider nach wie vor nur mit Samsungs eigenem Ökosystem. Synchronisieren und Zusammenführen mit anderen Diensten wie OneNote geht hier nicht. Mehr Apps anderer Anbieter wird es wohl erst geben, wenn Samsung sich überhaupt einmal entscheidet, die Stylus-Programmierschnittstelle auch für andere Anbieter (per Lizenz?) freizugeben oder mehr Kooperationen mit anderen Software-Häusern einzugehen.
Heller gehts nicht
Auffallend hell ist der seitlich leicht gewölbte Bildschirm des Amoled-Phablets mit seinen 2560 x 1440 Pixeln. Alles ist sehr scharf und auch die Schwarzwerte sind sehr gut. Einzig nervig: Die seitliche Wölbung ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. So ist es mir im Alltagszenario schon ein paar Mal passiert, dass ich über die Wölbung eine App angestossen habe, als sich das Phablet noch nicht ganz im Standby-Modus befand. Ansonsten überzeugt der Bildschirm absolut: An der Ausleuchtung wurde geringfügig geschraubt. Sonst würde wohl Samsung auch seinen neuen «HDR-Kinomodus» nicht derart laut in die Welt hinausposaunen, der zum kontrastreicheren Genuss hochauflösender Videos einladen soll. Im direkten Vergleich mit einem wesentlich dunkleren Bildschirm eines Nexus 6P kann sich der Unterschied bei derselben Auflösung und maximaler Helligkeit durchaus sehen lassen.
Speziell optimierte Inhalte für kleine Bildschirme gibt es aber noch keine. Da nützt auch ein Netflix-UHD-Abo nichts, wenn die Smartphone-App «Marco Polo» nur in HD-Qualität abspielt.
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Autor(in)
Simon
Gröflin
06.09.2016
06.09.2016
06.09.2016