Tests
01.09.2014, 08:59 Uhr
Das Samsung Galaxy Alpha im Test
PCtipp hatte bereits Gelegenheit, Samsungs neustes Vorzeigemodell auf Herz und Nieren zu prüfen.
Wenn LG, Samsung und HTC in letzter Zeit etwas gemeinsam haben, dann die Konzentration auf die stete Überarbeitung des Gehäusekonzepts. Wer da bei wem ein bisschen über den Tellerrand schielt, lassen wir mal aussen vor – unausweichlich: der sich aufdrängende Vergleich zum iPhone! Einziger Unterschied: Samsung setzt seine Aluelemente akzentuiert beim Gehäuserahmen und der Kameraöffnung ein, belässt dabei aber sowohl Front- als auch Rückseite beim Kunststoff.
Unausweichlicher iPhone-Vergleich
Die allerersten Produktbilder täuschten sogar über den Umstand hinweg, dass die Frontseite auch aus Kunststoff ist. Diese Täuschung inszeniert Samsung gekonnt durch ein Gorilla-Glas, das die ganze Plastikfront abdeckt.
Sehr dünne Rückhaut
Die rückseitige Plastikschale lässt sich dank einer kleinen Einbuchtung in einem Ruck mit dem Daumennagel abziehen und ebenso einfach wieder ans Gehäuse anpinnen. Im Gegensatz zum S5 ist das Alpha mit seiner hauchdünnen Plastikrückseite nicht wasserdicht, der Akku bei Stürzen leichter verwundbar. Optisch und haptisch wirkt die Rückseite sehr ledrig und feiner texturiert als beim S5. Letzterer Aspekt verleiht dem Handy eine bessere Griffigkeit. Je nach subjektiver Präferenz könnte das einigen Anwendern sogar besser gefallen als beim S5.
Das Samsung Galaxy Alpha ist mit seinen Abmessungen von 132,4 x 65,5 x 6,7 mm wesentlich kompakter als das Galaxy S5 (mit Abmessungen von 142 x 72,5 x 8,1 mm). Leichter ist es auch: Nur 115 Gramm anstelle von 145 Gramm bringt es auf die Waage. Mit 6,7 Millimetern Dicke ist es sicher das dünnste Galaxy-Handy und dünner als das iPhone 5S (7,6 mm), aber nicht das dünnste Handy der Welt.
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Bedienelemente, Bildschirm, Leistung
Ausstattung
Das Galaxy Alpha ist kompakt und leicht; bei ein paar Dingen hat Samsung allerdings den Rotstift angesetzt.
Im Home Button verbirgt sich der Fingerabdruckscanner, der zur Gerätesperre genutzt werden kann. Der Pulsmesser ist neben der Kamera beim LED-Blitz integriert. Die Hauptkamera selber kommt mit einem 12-Mpx-Sensor daher. Einen Micro-SD-Slot sucht man unter der Abdeckung leider vergeblich, was Samsung mit 32 GB internem Speicher kompensiert. Der 1860-mAh-Akku ist austauschbar. Das ist sicher ein Plus. Dafür wird anschlussseitig gespart: Hier beschränkt sich das Alpha auf einen unterseitigen Micro-USB-Anschluss.
Gutes Bild
Dass es beim Bildschirm nicht immer Full HD sein muss, bestätigt sich beim Galaxy Alpha. Der kaum spiegelnde Bildschirm fiel schon beim Hands-On durch die gute Leuchtstärke und Farbbalancierung auf. Samsung bediente sich eines Super-Amoled-Displays und das merkt man. Bei Sonnenlicht wird man jedenfalls kaum beim Lesen geblendet. Draussen an der Sonne würde man im Vergleich zu einem S5 oder G3 ein bisschen mehr Helligkeitsstufen erwarten, die es leider nicht gibt. Die Schwarzwerte sind gut und schlagen sich bei Foto und Film in sehr guten Kontrasten nieder.
Starke Leistung
Von der Leistung her darf man von solider Flaggschiff-Performance sprechen, keine Frage.
Lediglich beim Passmark-Benchmark hat das G3 bezüglich allgemeiner Systemleistung mit 4984 gegenüber den vom Galaxy Alpha erreichten 3966 Punkten die Nase vorn. Im AnTuTu-Benchmark pfeffert das Alpha mit 50'397 Punkten ordentlich rein und überbietet alle unsere bislang getesteten Geräte um mehr als 10'000 Punkte.
Bei der CPU-Leistung führt es mit 25'324 Punkten die Rangliste aller bisherigen Testgeräte an.
Bei der Chrome-Browser-Leistung (beim Peacekeeper Benchmark) erreicht das Achtkern-Smartphone gar 1221 Punkte, eine bisher nicht erreichte Leistung anderer Geräte.
Das Handy wurde bei einzelnen Benchmarks recht warm.
Gute, aber nicht perfekte Akkuleistung
Die Akkulaufzeit, die wir jeweils mit einem hauseigenen Webscripts überprüfen, schneidet mit knapp 8:30 h besser als erwartet ab. Bei diesem Grundtest lassen wir das Gerät ohne Standby und 66 Prozent Bildhelligkeit sich selber überlassen, bis es abschaltet. Es kommt in unserer Testliste damit auf ähnliche Werte wie etwa das LG G3 oder das Xperia Z2: eine für den Alltag durchaus brauchbare Leistung, wenn auch nicht ganz so exzellent wie beispielsweise beim HTC One (M8). Ist der Helligkeitsregler des Bildschirms ganz oben, kann die Akkuanzeige bei aktiven Datenverbindungen schon nach einem halben Tag bei 50 Prozent angelangt sein.
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die Kamera, die Software, das Fazit
Die 12-Mpx-Kamera des Galaxy Alpha macht gute Schnappschüsse.
Zeichnet 4K-Videos auf
Sowohl von der Bedienbarkeit als auch vom Funktionsumfang steht eine leicht zugängliche Vielfalt an Funktionen zur Wahl. Eigentlich ist ist es das, was man von neuen Top-Smartphones erwartet. Videos zeichnet die Linse in 4K, also mit 3840 x 2160 Pixeln, bei 30 Frames pro Sekunde auf. Die Bildqualität von Fotos ist auf alle Fälle eindrücklich – mit wenig Bildrauschen.
Vielfalt an Aufnahmemodi
Über den Kameramodus kann man sich von einer Reihe praktischer Aufnahmeoptionen wie etwa Porträt- und Panoramamodus bedienen. Mehr Modi wie etwa den sphärischen Panoramamodus kann man sich vom Galaxy-App-Store herunterladen. Durch beidseitige Kameraaufnahme setzt der «Dual Camera»-Modus Selfies direkt in Szene.
Im Fokus – auf Fingerwisch
Der praktische Autofokus macht sich bei ruhiger Hand nach kurzer Zeit mit einem Symbol bemerkbar. Auf einen Fingerwisch lassen sich damit einzelne Objekte im Voraus schärfer fotografieren. Die 4K-Videoaufzeichnung überzeugt mit hoher Detailschärfe und geringem Rauschen. Die Farben wirken leicht übersättigt. Mit dem HDR-Modus, den man bei 4K-Aufnahmen unbedingt einschalten sollte, wird das Ganze noch kontrastreicher. Alles in allem eine wirklich solide Kamera.
Der Lautsprecher ist dabei eher Mittelmass. Durch die unterseitige Integration im Gehäuse fällt die Wiedergabe etwas dumpf aus. Die Maximallautstärke ist nicht ganz das, was man von anderen Smartphones kennt.
Software: nicht viel Neues
Vorinstalliert ist das neuste Android 4.4.4 KitKat mit der Samsung-eigenen TouchWiz-Oberfläche. Die Struktur und Auswahl der angebotenen Schnelloptionen des Notification Centers kennt man schon von bisherigen Samsung-Handys.
Im Homescreen findet sich mit «My Magazine» sowas Ähnliches wie der Blinkfeed-Newsreader von HTC. Der lässt sich ebenfalls mit News-Quellen und Social-Media-Kanälen füttern.
Ähnlich dem G3 und früheren Samsung-Phones gibts einen Multi-Window-Modus, um zwei Apps mittels geteilter Anzeige zu bedienen. Diesen muss man zunächst über die Einstellungen einschalten. Allerdings unterstützen nicht alle Apps den Multi-Window-Modus.
Fazit: Das Samsung Galaxy Alpha ist eine willkommene Ergänzung der Galaxy-Familie. Von der Leistung und der schönen Optik her ist es ein Top-Smartphone. Mit einem stärkeren Akku und einem wasserfesten Gehäuse würde sich der hohe Strassenpreis von Fr. 699.- noch etwas besser rechtfertigen.
Testergebnis
Performance, Verarbeitung, Display, Kamera
Lautsprecher, Akku, Preis-Leistungs-Verhältnis
Details: 4,7-Zoll-Amoled-Touchscreen (1280 x 720), Android 4.4.4, Octa-Core-CPU (1,8 + 1,3 GHz), 2 GB RAM, 32 GB Speicher, microSD, NanoSIM, Front- und Rear-Kamera (12 Mpx und 1,4 Mpx), WLAN 802.11ac, NFC, LTE, 13,24 x 6,55 x 0,67 cm, 115 g, Fingerabdruckscanner, Herzfrequenzsensor
Preis: Fr. 699.-
Infos:www.samsung.com/ch
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Autor(in)
Simon
Gröflin
26.09.2014
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