Im Test: Wie praktisch ist Tapit?
App im Detail, Fazit
Die App im Detail
Nach dem Feldversuch rufen wir auf unserem Testgerät die Tapit-App auf und wollen in die Detailansicht unserer Cornercard. Dazu müssen wir den PIN der virtuellen Kreditkarte eingeben – ein Sicherheitsmechanismus. Der Code muss zum Aufrufen der Kartendetails jedes Mal erneut eingegeben werden und kann auch nicht deaktiviert werden. Anschliessend sehen wir auf dem Display Informationen wie die Kreditkartennummer, den Sicherheitscode, das Ablaufdatum oder den Saldo unserer Prepaid-Karte. Ein Tipp auf «Kartennutzung» zeigt die letzten Transaktionen an – mit Betrag, Datum und teilweise auch einer Beschreibung wie «k kiosk Klusplatz». Bei anderen Einträgen steht hingegen nichts, abgesehen von Datum und Betrag. Für was das Geld konkret ausgegeben wurde, ist in keinem Fall ersichtlich.
In der App können wir ausserdem auch ein Muster einrichten, das zum Öffnen der Anwendung eingegeben werden muss (ähnlich wie die Muster zum Entsperren von Smartphones). Das ist aber optional. Ansonsten können wir in der App nicht viel machen – ausser neue Kreditkarten hinzufügen. Die virtuellen Cornercard-Mobile-Karten können direkt über die App bestellt werden. Voraussetzung dafür ist, dass man bereits eine bestehende, physische Kreditkarte von Cornercard besitzt. Umgekehrt lassen sich hinzugefügte Karten natürlich auch jederzeit wieder entfernen.
Unser Fazit
Mit dem Handy bezahlen – ein logischer Schritt. In den letzten Jahren nahm das Smartphone schliesslich einen immer zentraleren Platz in unserem Leben ein. Tatsächlich fühlt sich das Bezahlen via Tapit völlig natürlich an, es ist schnell, einfach und bequem.
Wie immer bei neuen Technologien wird es seine Zeit dauern, bis Tapit bei der breiten Masse auf Akzeptanz stösst. Dazu trägt sicherlich die Skepsis vieler Leute bei, vor allem aber auch die noch sehr beschränkte Zielgruppe. Sobald Tapit bei Orange und Sunrise erhältlich ist und mehr Kreditinstitute sowie Handy-Modelle unterstützt werden, wird auch die Akzeptanz wachsen.
Ein Haken hat das Modell unserer Meinung nach dennoch: Nicht alle Leute wollen mit Kreditkarte bezahlen. Dass Swisscom die Abrechnung nicht selbst übernehmen will, ist nachvollziehbar. Aber wieso nicht Tapit mit einem regulären Bankkonto respektive einer EC-Karte verknüpfen? Dann stellt sich allerdings die Frage nach der Finanzierung, denn die Kreditinstitute haben deshalb ein so grosses Interesse an Tapit, weil sie fleissig Gebühren kassieren. Auf Anfrage sagte Swisscom-Sprecher Olaf Schulze nur, dass man mit diversen Partnern in Verhandlung stehe. Konkret bestätigen wollte er zwar Verhandlungen mit Banken zu diesem Thema nicht, es wäre aber durchaus denkbar, dass dies eines Tages kommt.
Trotzdem: Nach unserem Feldversuch sind wir überzeugt, dass das Bezahlen via Smartphone in ein paar Jahren die Normalität sein wird. Und der Tag, an dem wir kein Portemonnaie mehr brauchen, ist nicht mehr allzu weit entfernt. Uns kanns nur recht sein.
03.07.2014
03.07.2014
10.07.2014