E-Book-Reader Tolino Vision 6 im Alltagstest
Leseerlebnis
Speed
Der neue Quad-Core-Prozessor (AllWinner-B300-Quad Core-Prozessor, 1,8 GHz) steigert laut Tolino die Performance, was sich bei der gesamten Nutzung bemerkbar machen soll. Den Vision 5 hat 2019 meine Kollegin Gaby Salvisberg getestet, deshalb habe ich keinen 1:1 Vergleich, wie stark bemerkbar sich die bessere Performance im Alltag macht. Doch die Touch-Reaktionen, das Tippen mit der digitalen Tastatur und selbst der Web-Browser wurden gefühlt schneller.
Für meinen Gusto sind Tippen und Web-Browser leider noch immer nicht schnell genug, da hätte man meiner Meinung nach ruhig noch mehr klotzen können. Aber das Blättern auf dem E-Ink-Display, und das werden die meisten Leute schätzen, geht tatsächlich ziemlich schnell (OK, für Ungeduldige wie mich gehts immer noch zackiger). Die Reaktionszeit – z.B. beim Öffnen eines digitalen Buchs oder wenn man von einer Buchseite zurück auf die Übersichtsseite wechselt, befindet sich im normalen Rahmen.
PCtipp meint: Bei der Verwendung des Web-Browsers (für die Onleihe) – meinem persönlichen Hass-Objekt des Tolinos (unfassbar langsam) – reicht der Speed nicht, um mich zu besänftigen. Auch dass man grundsätzlich Passwörter nicht speichern kann (ausser bei Onleihe.de) und so sich in der Schweiz immer wieder in der Bibliothek bzw. mit der Switch-edu-ID anmelden muss, geht mir irgendwann auf den Wecker. Hier rate ich dazu, stattdessen die Onleihe-App oder den Web-Browser via PC zu verwenden.
Automatisches Drehen
Wie von anderen Tolinos gewohnt, gibts auch beim Vision 6 die automatische Display-Rotation. Damit können Sie flexibel entweder im Hoch- und Querformat lesen. Wer das automatische Drehen nicht mag: Im Test erkennt der Vision 6 zwar sofort, dass die Autorin das Gerät dreht, der Inhalt wird aber nicht automatisch gedreht. Stattdessen wird, wie beim Vision 5 auch, ein Dreh-Symbol angezeigt, über das man manuell den Inhalt an z.B. das Querformat anpassen kann. So wird versehentliches Drehen verhindert. Allerdings muss man recht schnell drauf tippen, wenn man den Inhalt gedreht haben möchte. Geschieht dies nicht, fängt das Display nach circa 5 Sekunden an zu blinken, was leicht nervig ist.
Freundinnen und Freunde des Tap2Flip muss ich enttäuschen. Wie schon der Vision 5 hat auch der Nachfolger diese Funktion nicht. Laut Tolino ist die Kundennachfrage danach zu gering; man setzt ganz auf die Blättertasten. Die Richtung, in die eine Taste blättert, können Sie übrigens vertauschen (in diesem Tipp erklärt).
Weiterhin verfügbar sind übrigens auch die Wörterbücher, die man herunterladen kann (zu finden: Einstellungen/Sprache/Wörterbücher). Auch Übersetzungen sind verfügbar. Bei einer englischsprachigen Lektüre fand ich beides recht angenehm.
Lesefortschritt/Tolino-Cloud
Wenn Sie über einen Tolino-Partner ein E-Buch kaufen, also hierzulande im Orell-Füssli- oder Weltbild-Onlineshop, wird das Buch automatisch in der Cloud abgelegt. Dafür haben Sie – nebst den internen 16 GB – gratis 25 GB Datenspeicher für E-Books zur Verfügung.
Gute Nachrichten für jene, die zum Zmorge ein Buch via Tolino lesen und dann - logischerweise an genau der Stelle, an der man aufgehört hat - per Smartphone (Tolino-App) im Bus weiterlesen möchten: Der Lesefortschritt wird auf fünf nutzbaren Endgeräten pro Konto synchronisiert. Durch die Tolino-Cloud kann man also flexibel zwischen den Geräten wechseln, ohne dass der Lesefortschritt verloren ginge.
Hierzu benötigen Sie die Tolino-App für das Smartphone und Sie müssen sich ebenfalls mit z.B. dem Orell-Füssli-Kundenkonto anmelden. Das Fortsetzen an der beim Tolino zuletzt gelesenen Seite am Handy hat im Test funktioniert.
Auch Family-Sharing ist wieder an Bord. Wie das funktioniert, hat Kollegin Gaby Salvisberg in diesem Tipp erklärt.
Tolinos unterstützen sämtliche E-Book-Formate (ePub, pdf, txt), was im Vergleich zu Amazons Kindle ein klarer Vorteil ist, auch wenn Kindle mittlerweile auch ePub unterstützt.
21.10.2021
31.03.2022
02.04.2022