Das YotaPhone 2 im Test
Hardware, Akkulaufzeit, Fazit
Ein Jahr alte Hardware
Etwas unverständlich, warum Yota Devices im YotaPhone 2 mit dem Snapdragon 800 und 2 GB RAM einen schon fast ein Jahr alten Chipsatz verbaut hat. Das schlägt sich in den Benchmarks nieder, und es wird schnell klar, dass wir es leistungsmässig etwa mit einem Nexus 5 zu tun haben. Im Alltag spürt der Anwender jedoch nichts davon. Webseiten und Apps werden blitzschnell geöffnet und es machen sich keine Ruckler auf der Android-Oberfläche bemerkbar.
Mit 3893 Punkten in der Passmark-Systemleistung sind ihm schon das G G3 mit 4984 bzw. HTC One (M8) mit 4519 Punkten haushoch überlegen. Der Antutu-Benchmark zeigt dagegen wieder mal ein anderes Bild, wonach das Russen-Phone mit seinen 38'282 Punkten dem Xperia Z2 (bei 32'570 Punkten) und dem Samsung Galaxy S5 (34'904 Punkten) in der Systemleistung überlegen ist. Auf jeden Fall wird das Gerät noch gut mit Android Lollipop klarkommen.
Akkulaufzeit
Wer das YotaPhone 2 hauptsächlich über den E-Ink-Bildschirm bedient, soll laut Hersteller bis zu 100 Stunden (also fünf ganze Tage) auskommen. Ein Realszenario ist das aber nicht, weil man fast gezwungenermassen das Smartphone für gewisse Funktionen zuerst über den Amoled-Bildschirm einschaltet und für die Yota-Funktionen wieder drehen muss. Bei 50 Prozent Helligkeit und ständig aktiven Datenverbindungen übersteht man locker einen Tag. Wer unter denselben Umständen nur alle paar Stunden ein bisschen surft und Mails abruft, kommt sogar fast einen zweiten Tag durch.
Noch unausgereifte Software
Alles in allem wirkt das YotaPhone-spezifische App-Angebot noch etwas unausgereift. Für häufig genutzte Messenger oder E-Reader-Apps wie Kindle oder für «die bessere Selfie-Kamera» wären zusätzliche Yota-Widgets eine sinnvolle Erweiterung. Das ständige Hin und Her zwischen zwei Bildschirmen gehört (bis jetzt) irgendwie dazu. Abgesehen von den wenigen Apps mit Yota-Widget-Funktionen (wie Twitter, RSS, E-Mail etc.) ist das bislang bei allen Apps der Fall. Zudem versagte auf unserem Testgerät mit neustem Update die Android-Verschlüsselung und blieb mehrmals hängen. Wir haben den Software-Fehler Yota Devices gemeldet.
Fazit
Das YotaPhone 2 ist hinsichtlich Bedienung, Verarbeitung und Design ein wirklich gelungenes und schönes Smartphone, das uns als eine der grössten Smartphone-Innovationen des letzten Jahres überrascht hat. Die Software dürfte aber noch ausgereifter sein. Wünschenswert wäre zudem ein E-Ink-Bildschirm mit Funktionen, die eine vom vorderen Display völlig losgelöste Bedienung ermöglichen.
Das Testgerät wurde uns freundlicherweise von Digitec zur Verfügung gestellt.
Testergebnis
Verarbeitung, Design, guter E-Ink-Bildschirm
Software wirkt noch unausgereift
Details: 5-Zoll-Amoled-Touchscreen (1920 x 1080), 4,7-Zoll-EPD (960 x 540 Pixel) Vierkern-CPU (2,2 GHz), 2 GB RAM, 32 GB Speicher, NanoSIM, Front- und Rear-Kamera (8 Mpx und 2,1 Mpx), WLAN 802.11ac, NFC, LTE, 14,5 x 6,94 x 0,89 cm, 148 g
Preis: Fr. 799.-
Infos:yotaphone.com
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Autor(in)
Simon
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