Tipps & Tricks
15.12.2010, 09:49 Uhr
Vor- und Nachteile von Windows Phone 7
Windows Phone 7 soll Apples iPhone und Googles Android mächtig Konkurrenz machen. Wir listen alle Vor- und Nachteile des mobilen Betriebssystems auf.
Windows Phone 7 ist wahrscheinlich Microsofts letzter Anlauf, im Markt für Handy-Betriebssysteme Fuss zu fassen. Die bisherigen Versuche waren nur von wenig Erfolg gekrönt. Deshalb hat die Firma auch eine gehörige Portion Gehirnschmalz in die Entwicklung der jüngsten Handy-Software gesteckt. Der PCtipp zeigt, ob Windows Phone 7 die Erwartungen erfüllen kann und sich ein Handy mit dem System lohnt. Zudem erhalten Sie Tipps für die ersten Schritte mit dem neuen Windows Phone 7.
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Neue Oberfläche
Neue Oberfläche
Wer bisher Windows Mobile genutzt hat, muss komplett umdenken: In Windows Phone 7 verabschiedet sich Microsoft vom typischen Windows-Design mit Desktop-Oberfläche und vielen Menüs. Stattdessen setzt der Konzern auf eine einfache, moderne Oberfläche. Im Zentrum steht die Anbindung an das soziale Netzwerk Facebook und die eigene Onlineplattform Windows Live (www.live.ch), die unter anderem Dienste wie Hotmail, Kalender und Webspeicherplatz umfasst.
Die neu gestaltete Oberfläche ist in sogenannte Live Tiles aufgeteilt. Der Unterschied zu den Verknüpfungen auf anderen Smartphones: Die Quadrate aktualisieren sich automatisch via Internet und bieten Infos zu neuen E-Mails, Facebook-Status oder Wetterprognosen.
Diese starke Anbindung ans Web bedingt ein Handy-Abo mit einer Daten-Flatrate oder einem grossen Datenpaket, da ständig Daten übers Handy-Netz übertragen werden. Im Ausland verzichten Sie am besten aufs Daten-Roaming. So sind Sie vor teuren Verbindungsgebühren geschützt. Diese Funktion ist in Windows Phone 7 zum Glück standardmässig ausgeschaltet.
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Erst wenige Geräte
Erst wenige Geräte
Zum Start von Windows Phone 7 stehen in der Schweiz nur fünf Geräte zur Auswahl: Drei von HTC sowie je eines von Samsung und LG. Microsoft gibt den Herstellern sehr strenge Vorgaben für den Bau von Windows-Handys, sodass sich die Mobiltelefone punkto Leistung und Aussehen kaum mehr voneinander unterscheiden.
Mindestausstattung: Ein Prozessor mit 1 GHz, 8 GB interner Speicher und 256 MB RAM stehen genauso im Pflichtenheft der Hersteller wie eine 5-Mpx-Kamera mit Auslösetaste und Blitz. Darüber hinaus muss die Bildschirmauflösung der Windows-Handys 800 x 480 Pixel betragen und der Bildschirm Multitouch mit bis zu vier Fingern unterstützen. Beim Aussehen schreibt Microsoft ebenfalls einiges vor: Drei Gerätetasten für die Befehle «Zurück», «Windows» und «Suchen» sind ein Muss. Eine der wenigen Freiheiten für Hersteller: Ausser reinen Touchscreen-Handys erlaubt Microsoft auch solche mit ausziehbarer Tastatur.
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Alles per Software
Alles per Software
Genauso wie Apple den iPhone-Nutzern die Software iTunes aufzwingt, verpflichtet Microsoft alle Besitzer eines Windows-Handys zur Installation der Software Zune Player. Zwar ist das Programm zum Starten und Einrichten des Geräts nicht zwingend notwendig; wer aber Daten wie Kontakte, Fotos oder Anwendungen (engl. Apps) mit dem Computer synchronisieren möchte, muss dies immer über den Zune Player erledigen (Bild).
Auch der Zugriff auf die Fotos ist, anders als beim iPhone, nur über diese Software möglich und nicht via Windows-Explorer. Den Zune Player von Microsoft laden Sie zum Beispiel hier herunter.
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Handy synchronisieren
Handy synchronisieren
Bevor Sie Ihr Windows-Gerät zum ersten Mal mit dem PC verbinden, sollten Sie die Synchronisationseinstellungen vornehmen. Öffnen Sie dazu nach der Installation den Zune Player und klicken Sie auf Einstellungen. Legen Sie die Synchronisationsoptionen für Musik, Videos, Bilder und Podcasts fest und wählen Sie jeweils zwischen den Optionen «Handy», «Von mir ausgewählte Inhalte» sowie «Manuell». Wir empfehlen Ihnen Letzteres: So landet nur das auf dem Handy, was Sie wirklich möchten.
Bestätigen Sie mit OK und verbinden Sie das Windows-Handy über das mitgelieferte USB-Kabel mit dem PC. Im Reiter Telefon finden Sie den Knopf Synchronisierung starten für den Datenabgleich.
Wer einen WLAN-Router besitzt, kann drahtlos synchronisieren. Klicken Sie auf Einstellungen/Drahtlose Synchronisierung/Drahtlose Synchronisierung einrichten. Stellen Sie sicher, dass Ihr Gerät mit dem Router verbunden ist. Klicken Sie auf Weiter und auf Fertig.
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Musik und Filme
Musik und Filme
Ausser Multimediafunktionen, wie das Abspielen von Musik, Videos, Podcasts und dem Anzeigen von Fotos, können Anwender über den Zune Player auch Musik kaufen und Filme mieten. Für Letzteres stöbern Sie im Marktplatz in den verschiedenen Genres oder benutzen die Suchfunktion.
Es stehen über 370 Filme zur Auswahl, die sich derzeit allerdings nur für 14 Tage oder 24 Stunden nach dem erstmaligen Abspielen mieten lassen. Eine Kauffunktion ist im Zune Player implementiert, allerdings sind dort noch keine Filme verfügbar.
Anwender können von jedem Videofilm kostenlos einen kurzen Trailer ansehen. Zudem sind jeweils ein Kurzbeschrieb und Informationen zu Sprache und Videoqualität verfügbar. Möchten Sie einen Film mieten, klicken Sie auf den entsprechenden Knopf. Sie werden nun gefragt, ob Sie sich den Film auf dem Computer oder auf dem angeschlossenen Mobiltelefon anschauen möchten. Sobald Sie die Auswahl getroffen haben, berechnet Zune Player die Kosten.
Bezahlt wird in sogenannten Microsoft Points. Für die meisten Filme sind 370 Punkte fällig, die
einen Gegenwert von Fr. 5.90 haben. Wer zum ersten Mal einen Film mietet, muss mit einer Kreditkarte eine Anzahl Microsoft Points kaufen – mindestens 400 für Fr. 6.40 bis maximal 6000 für 96 Franken.
einen Gegenwert von Fr. 5.90 haben. Wer zum ersten Mal einen Film mietet, muss mit einer Kreditkarte eine Anzahl Microsoft Points kaufen – mindestens 400 für Fr. 6.40 bis maximal 6000 für 96 Franken.
Microsoft bietet über den Zune-Marktplatz auch die Möglichkeit, Musik zu kaufen. Bezahlt wird ebenfalls mit Microsoft-Punkten. Ein Album kostet um die 1000 Punkte (16 Franken), einzelne Lieder gibt es für durchschnittlich 110 Punkte (Fr. 1.75).
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Apps herunterladen
Apps herunterladen
Wie beim iPhone gibt es auch für Windows Phone 7 verschiedene Anwendungen, um die Funktionen des Handys zu erweitern. Allerdings ist das Angebot mit etwa 500 Apps viel kleiner als bei Apple. Es tummeln sich mittlerweile über 300'000 Anwendungen im App Store von iTunes. Herunterladen lassen sich die Windows-Apps entweder im Zune Player über das Menü Marktplatz/Anwendungen oder direkt auf den Handys via Verknüpfung Marketplace.
Navigieren Sie durch die verschiedenen Themen, um sich die Apps anzusehen. Die Preise bewegen sich von gratis bis zu Fr. 8.50. Bezahlt wird über eine im Zune Player hinterlegte Kreditkarte.
Sehr gut: Von jeder kostenpflichtigen App lässt sich eine Gratisdemo herunterladen, um die Anwendung auszuprobieren. Der Betrag wird erst abgezogen, wenn Sie die Vollversion kaufen.
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Fazit: guter Einstand
Fazit: guter Einstand
Microsoft schreibt den Herstellern klar vor, was die neuen Handys mit Windows Phone 7 leisten müssen und wie diese auszusehen haben. Dadurch passen die Software und die Hardware sehr gut zusammen; Windows Phone 7 ist die bislang schnellste Handy-Software aus dem Hause Microsoft.
Allerdings geht das zulasten der Individualität. Eine grosse Geräteauswahl wie bei Android-Handys fehlt. Zudem ist das Angebot im Zune-Marktplatz viel kleiner als in den App Stores für Google-Android-Handys und Apples iPhone.
Dennoch ist Windows Phone 7 gelungen: Die intuitive und flüssige Bedienung sowie die direkte Anbindung an Windows Live und Facebook machen Windows Phone 7 zu einem guten Handy-System.
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Autor(in)
Reto
Vogt
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