Praxistipps für die Windows-Konsole

PowerShell

Die PowerShell ist viel mächtiger, daher auch viel komplizierter als die Cmd-Eingabeaufforderung, aber auch recht gut dokumentiert. Wir können hier unmöglich alle Befehle zeigen, aber Sie erfahren im Folgenden die wichtigsten zum Einstieg, wo Sie die komplette Befehlsliste finden und wie Sie für jeden die Detailinfos für dessen Anwendung erfahren. Öffnen Sie nun als Erstes eine normale PowerShell.
Wenn Sie den Befehl get-help eintippen, erscheinen grundsätzliche Informationen zur PowerShell. Öffnen Sie nun nebenher eine PowerShell mit Administratorrechten. Tippen Sie update-help ein. Damit aktualisieren Sie die lokale PowerShell-Hilfe, damit Windows nicht für jeden Hilfebefehl ins Netz muss, den Sie in der PowerShell anzeigen.
Beim Aktualisieren der Hilfetexte kann es zu vereinzelten Fehlermeldungen kommen, die aber nicht weiter schlimm sind, Bild 3. Die Texte für die betroffenen Befehle stehen wohl einfach noch nicht bereit. Mit etwas Glück sind es nur Hilfetexte für Befehle, die Sie nicht brauchen.
Bild 3: Der Befehl «update-help» in der PowerShell hat nicht alle Hilfetexte herunterladen können, was aber kein Problem ist
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Schliessen Sie die Admin-Variante der PowerShell wieder, indem Sie entweder exit eintippen oder oben rechts aufs X klicken.

Komplette Befehlsliste

Rufen Sie in einem gewöhnlichen PowerShell-Fenster mit get-command eine Liste der verfügbaren Befehle ab. Die Liste ist riesig. Scrollen Sie durch, sehen Sie, dass es hier Aliases, Cmdlets und Functions gibt. Die Cmdlets (ausgesprochen «Commandlets») und Functions sind Befehle, die Sie in der PowerShell eingeben können. Die Aliases sind alternative Schreibweisen für manche Befehle, die teils aus Gründen der Rückwärtskompatibilität so drinstehen. Ein Beispiel hierfür ist mit get-help Remove-AppPackage zu sehen, was Ihnen die Hilfe zu Remove-AppxPackage (man beachte das «x») anzeigt. Die meisten Befehle bestehen aus einem Verb, einem Bindestrich und mindestens einem Substantiv. Wer Englisch kann, macht sich dies zunutze.

Befehle als Textdatei

Möchten Sie die Befehle in eine Textdatei ausgeben, die Sie nebenher öffnen und durchsuchen können? Das Umleiten einer Befehlsausgabe in eine Textdatei mittels > war schon in der Eingabeaufforderung möglich und klappt auch in der PowerShell.
Tippen Sie get-command ein, gefolgt von einem Leerzeichen, dem Umleitungszeichen > und dem Pfad für die zu erstellende Textdatei, zum Beispiel so: get-command > C:\users\IhrName\Desktop\befehle.txt
Damit landet die Befehlsausgabe in einer Textdatei namens befehle.txt auf dem Desktop. Die lässt sich per Doppelklick in Notepad öffnen, Bild 4.
Bild 4: Die Befehlsliste ist in eine .txt-Datei geschrieben und in Notepad geöffnet
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch

Hilfe anzeigen

Dies ist der wichtigste Tipp überhaupt. Wenn Sie in der Liste einen Befehl entdecken, den Sie vom Namen her gerade brauchen könnten: Rufen Sie mit get-help Befehlsname immer zuerst die Hilfe ab, zum Beispiel: get-help remove-item.
Damit erhalten Sie die Infos, mit welcher Syntax und welchen zusätzlichen Schaltern Sie den Befehl ausführen können, Bild 5. Sie sehen hier die Hilfe zum Befehl remove-item (das ist die PowerShell-Variante des alten DOS-Befehls delete).
Bild 5: Beispiel einer Hilfe-Ausgabe zu einem PowerShell-Befehl
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Bei Übersicht steht, was der Befehl grundsätzlich macht. Unter Syntax sind in eckigen Klammern die möglichen Schalter aufgelistet, mit denen Sie beispielsweise bestimmen könnten, welches Objekt auf welche Weise gelöscht werden soll. Die [] müssen Sie bei der Nutzung des Befehls nicht mit eintippen, diese dienen hier nur der optischen Abgrenzung zum nächsten beschriebenen Schalter. Interessant ist meist auch Verwandte Links. Hier finden Sie eine Webadresse, die zum Onlineartikel des jeweiligen Befehls führt. Das ist auch eine Alternative, falls der folgende Tipp bei einem Befehl nicht funktioniert.
Sollte die lokale Hilfe nicht die erhoffte Erleuchtung bringen, versuchen Sie, die Onlineversion abzurufen, indem Sie dem get-help-Befehl am Schluss noch ein -online anhängen. Möchten Sie zum Beispiel herausfinden, wie resolve-dnsname zu benutzen ist, tippen Sie dies ein: get-help resolve-dnsname -online. Damit öffnet sich ein Browserfenster mit der entsprechenden Webseite von Microsoft. Sie zeigt (leider meist nur in Englisch) die möglichen Schalter an sowie nützliche Beispiele zum Einsatz des Befehls, Bild 6.
Bild 6: Die Onlinehilfe enthält oft nützliche Beispiele. Hier jene zum PowerShell-Befehl «Resolve-DnsName»
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Vieles ist aber recht intuitiv. Die Autorin hat noch nie eine Datei via PowerShell-Befehl umbenannt, hat aber in der mit get-command abrufbaren Liste den Befehl Rename-Item entdeckt und ihn ausprobiert: Rename-Item .\Desktop\PSHilfe.txt PSHilfeAlt.txt benennt die Datei PSHilfe.txt im Unterordner «Desktop» in PSHilfeAlt.txt um. Lesen Sie sich also ein wenig ein und probieren Sie die Befehle aus. Das hilft am schnellsten weiter.

Weiteres zu PowerShell

Auch wenn wir gelegentlich Tipps zeigen, in denen die PowerShell für die Lösung eines bestimmten Problems zum Einsatz kommt, ist ein PCtipp-Artikel für eine umfangreiche PowerShell-Schulung derzeit die falsche Plattform. Der Microsoft-Kenner Mike F. Robbins hat ein kleines Buch für PowerShell-Neulinge geschrieben und es der Microsoft-Community unter go.pctipp.ch/ps101 zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung gestellt. Es ist unter dem angegebenen Link in Deutsch auf der Microsoft-Webseite zu finden, Bild 7.
Bild 7: Microsoft hat die Kapitel des Buchs «PowerShell 101» in die Onlinedokumentation eingepflegt
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch



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