Tipps & Tricks 22.09.2003, 14:45 Uhr

Hilfe, mein Postfach überläuft wegen Wurmmails!

Ich bin verzweifelt. Der überaus nervtötende Swen-Wurm füllt mein Mailkonto mit unzähligen, teils über 150 KB grossen Mails. Da ist mein Mailkonto schon nach wenigen Stunden voll; weshalb ich Gefahr laufe, dass erwünschte Mails nicht mehr ankommen. Mein Mailprovider gibt mir keine Möglichkeit, diese Mails automatisch löschen zu lassen. Was kann ich denn sonst tun, um die Wurm-Mails wegzuräumen?
Mit diesem Problem sehen sich viele Benutzer konfrontiert, die ihre Mail-Adressen zum Beispiel in Online-Gästebüchern, Web-Diskussionsforen oder in Usenet Newsgroups verwenden. Ein Wurm wie z.B. W32/Swen [1] durchsucht auf dem infizierten PC verschiedene lokal gespeicherte Dateien nach Mail-Adressen, an die er sich in mehreren Exemplaren verbreitet: so auch HTM-Dateien, die z.B. im Ordner "Temporary Internet Files" liegen, Adressbuchdateien, und natürlich die Outlook-Express-Dateien, in denen die bereits abgeholten Mail- und Newsgroup-Nachrichten stecken.
Dies erzeugt in den Postfächern der gefundenen Adressen eine so grosse Virenschwemme, dass z.B. auch eine mit 20 MB relativ grosszügig dimensionierte Mailbox überläuft und somit keine neuen Mails mehr annimmt. Und das geht leider recht fix: Ein 20 MB grosses GMX-Konto ist zum Beispiel mit nur rund 135 Exemplaren des Swen-Wurms bereits proppenvoll. Und die können innert weniger Stunden auf dem Konto auflaufen.
Wenn Ihnen Ihr E-Mail-Provider keine Möglichkeit gibt, diese Wurmmails automatisch komplett zu entsorgen (ohne Umweg über den Papierkorb), gibts eigentlich nur eines, was Sie tun können: Sie müssen die Wurm-Mails selber regelmässig vom Server löschen.
Ein Abholen der Mails könnte dies tun, doch auch das ist nicht jedermanns Sache. Erstens würde ein lokal installierter Virenscanner vermutlich Amok laufen und zweitens lohnt es sich nicht, diese Mails abzuholen, bloss um sie danach zu löschen. Regelmässiges Einloggen übers Web-Interface, um die Mails dort zu löschen ist ebenfalls aufwändig, da die Mails z.B. bei GMX zuerst in den Papierkorb wandern, von wo sie frühestens in einem Tag komplett verschwinden (ausser sie löschen sie dort ebenfalls jedesmal manuell).
Da kommt doch die Freeware namens Magic Mail Monitor [2] wie gerufen. In diesem Progrämmchen lassen sich beliebig viele Mailkonten definieren, die sich regelmässig auf neue Mails prüfen lassen. Im unteren Teil des Fensters werden dann nur Absender, Betreff, Datum und Grösse der Mails angezeigt, die auf Ihrem Konto liegen. Was nach Wurm-Exemplar aussieht, lässt sich direkt und bequem auswählen und löschen. Schliesslich kennt man allmählich die Absender und Betreffzeilen, die nach dem Swen-Wurm riechen.
Und so gehts:
Laden Sie den Magic Mail Monitor herunter und entzippen Sie die Datei in einen beliebigen (z.B. neuen) Ordner oder sogar auf eine Diskette, die Sie mitnehmen können. Führen Sie die Datei Magic.exe aus (Sie können davon auch eine Verknüpfung erstellen). Klicken Sie mit Rechts in den oberen Teil des Fensters und wählen Sie NEW.Im Register "General" tippen Sie bei "Alias" irgend einen Namen fürs Konto ein, bei "User" den Benutzernamen, mit dem Sie sich bei Ihrem Mailserver anmelden müssen, bei "Host" den Namen des POP3-Servers (z.B. pop.gmx.net) und bei Password natürlich das Kennwort für dieses Mailkonto.
Unter "Poll period in minutes" lässt sich die Zeit festlegen, die verstreichen soll, bis der Mail Monitor die Konten erneut prüft. Es ist überflüssig, das Konto alle 10 Minuten zu checken. Setzen Sie hier die Zeit deutlich höher, zum Beispiel auf 60 oder 120 Minuten. So wird der Mail Monitor alle 60 bzw. 120 Minuten den Inhalt Ihres Mailkontos überprüfen und alle seit dem letzten Check aufgelaufenen Mails anzeigen. Oder setzen Sie die Zeit gleich auf Null (0), dann prüfen Sie Ihr Mailkonto einfach bei Bedarf manuell: Zum Beispiel jedesmal, bevor Sie Ihr Konto mit Ihrem normalen Mailprogramm abholen. So räumen Sie den Virenkram erst per Mail Monitor weg und laden nur jene Mails herunter, die Sie wirklich wollen.Tipps: Beim Beenden des Programms fragt das Programm, ob Sie die Einstellungen speichern wollen. Tun Sie das, damit die abzufragenden Konton beim nächsten Start des Programms wieder zur Verfügung stehen. Wenn Sie das Programmfenster mit dem X (an der oberen rechten Ecke des Fensters) schliessen, dann minimiert es sich in den Systemtray, erscheint also als Icon unten rechts neben der Uhr. Möchten Sie den Mail Monitor ganz beenden, tun Sie dies übers Menü "File/Exit".



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