Alles Wichtige rund ums Thema Speicherplatz
Interne Speicher
Als internen Speicher bezeichnet man Speicher, der im Gehäuse des Rechners sitzt. Früher war dieser Speicher durchs Band schneller als externer Speicher, da die intern verbauten Schnittstellen besser waren. Ganz so eindeutig ist der Unterschied heute nicht mehr. Mit rasanten externen Schnittstellen wie zum Beispiel USB 3.2 und mit USB 4 können externe Speicher sogar schneller sein als einige der langsameren internen Varianten mit dem alternden SATA-Schnittstellenstandard. An die schnellsten internen Speicher kommen aber auch die externen Festplatten (noch) nicht heran.
Kaum verwunderlich also, dass in der Welt des internen Speichers eine Wachablösung stattfindet. Die klassische Festplatte (HDD) wird vom Solid State Drive (SSD) abgelöst. SSDs sind schneller, weniger fehleranfällig und kompakter als Festplatten. Lediglich der Preis pro Speichermenge hält die herkömmliche Festplatte noch am Leben. Dank stetig sinkender SSD-Preise wurde die HDD jedoch fast vollständig in den Bereich des Massenspeichers zurückgedrängt, Bild 2.
Bei SSDs muss man zudem zwischen zwei grundlegend verschiedenen Typen unterscheiden. Ältere und günstigere SSDs sind im Format von kompakten Notebook-Festplatten gebaut (2,5 Zoll) und verwenden eine SATA-Schnittstelle zur Datenübertragung. Diese SSDs sind zwar schneller als Festplatten, allerdings nur etwa dreimal so schnell. Massiv rasanter sind SSDs, die per PCI-Express an den Rechner angeschlossen werden, meistens im kompakten M.2-Format. Diese SSDs sind bis zu 30-mal so schnell wie eine Festplatte und zehnmal schneller als ein SATA-SSD. Das Beste daran: Preislich sind diese superschnellen M.2-SSDs nur geringfügig teurer als SATA-Modelle.
Festplatte
Einsatzgebiet: Massenspeicher, Desktop
Preis/Leistung: 5 Punkte
Tempo: 1.5 Punkte
Festplatten sind dann besonders sinnvoll, wenn grosse Mengen an Daten so günstig wie möglich verstaut werden sollen. Am besten Daten, die nur selten benötigt werden. Bei internen Festplatten heisst das vor allem: wenig genutzte Software und kleine Dateien, bei denen die Ladezeit weniger stark ins Gewicht fällt – beispielsweise eine riesige Musik- oder Filmsammlung. Grössere Datensätze, die weiterverarbeitet werden, wie RAW-Fotos oder Videos, profitieren hingegen ungemein von einem SSD und verlangsamen die Arbeit auf einer HDD nur unnötig.
Zusammen mit dem Aufkommen von mehr und mehr Cloud-Speicherdiensten sowie von Streamingangeboten für Filme sowie Musik wird die HDD zunehmend zu einem Nischenprodukt und dürfte verschwinden, sobald der Preis pro Speicherplatz eines SSD nah genug an der HDD dran ist.
SATA-SSD
Einsatzgebiet: Zusatzspeicher, Desktop, Notebook
Preis/Leistung: 2.5 Punkte
Tempo: 3 Punkte
Schneller als die Festplatte sind SSDs mit SATA-Anschluss. Diese sind meistens im kompakten 2,5-Zoll-Format gebaut, wie man es von Notebook-Festplatten her kennt. Das maximale Tempo des SSDs wird durch den SATA-3-Anschluss deutlich gebremst und erreicht höchstens 0,6 GB/s. Das ist zwar rund dreimal so schnell wie die meisten Festplatten, aber auch deutlich langsamer, als die SSD-Technologie sein könnte. Mit dem Aufkommen von M.2-SSDs (siehe nächster Abschnitt) ist das klassische SATA-SSD im Prinzip überholt. Aktuell sind diese Modelle noch leicht günstiger als M.2-Modelle, allerdings kaum in einem relevanten Ausmass.
Eine kleine Nische im Praxisalltag besteht aktuell noch für SATA-SSDs: Die meisten Mainboards bieten ein bis zwei Steckplätze für M.2-SSDs an. Wer mehr Speicher benötigt, muss wiederum auf SATA-3 zurückgreifen. Eine Festplatte ist als Drittspeicher natürlich günstiger, aber auch langsamer. Ein SATA-SSD bringt etwas mehr Tempo und ist die bessere Wahl. Das Überleben dieser Nische hängt allerdings stark von den Mainboard-Herstellern und der Anzahl an verbauten Anschlüssen ab, Bild 3. Werden mehr M.2-Schnittstellen verbaut, werden SATA-SSDs überflüssig.
M.2-SSD
Einsatzgebiet: Systemdisk, Desktop, Notebook
Preis/Leistung: 2 Punkte
Tempo: 5 Punkte
Genau genommen ist M.2 auch SATA, nämlich die Fortführung des mSATA-Anschlusses. Die Kombination von SATA und PCI-Express (PCIe) bietet für SSDs eine deutlich schnellere Verbindung in einem noch kompakteren Formfaktor.
Da die M.2-SSDs nur wenig teurer als 2,5-Zoll-Modelle sind, ist es kaum verwunderlich, dass diese Art der SSD aktuell gerade am erfolgreichsten ist.
Ein M.2-SSD erreicht Übertragungsgeschwindigkeiten von über 7 GB/s und kann somit die theoretischen Möglichkeiten der SSD-Technologie endlich besser ausreizen. Zudem sind die Speicherchips klein und sparen so in Geräten wie Notebooks massiv an kostbarem Platz. Als Systemdisk gehört dem M.2-SSD die nahe Zukunft. Modelle bis 2000 GB sind durchaus bezahlbar. 4000 GB mit etwas extra Kleingeld auch noch. Für riesige Datensammlungen kann das zu knapp sein und SSDs mit mehr als 4000 GB sind noch sehr teuer, Bild 4.
18.04.2023
18.04.2023
20.04.2023