Tipps & Tricks 30.04.2002, 15:15 Uhr

Mysteriöse «P6-Area» motzt beim BIOS-Update

Nach einem Update des Phoenix-Bios auf 4.06 Rev. 1.06.1064 erscheint immer beim Booten die Fehlermeldung «Bios Update for installed CPU failed». Beim Update läuft alles einwandfrei bis das Update die «P6-Area» updaten will. Dann kommt die Meldung «P6-Area updaten nicht gefunden»... Was ist das? Der Rechner läuft sonst stabil ohne Probleme. Der PC ist ein Siemens Scenic Pro M7 mit einem Pentium II 350 Mhz-Prozessor und 128 MB Arbeitsspeicher.
Die Fehlermeldung betreffend "P6-Area" besagt, dass das Laden des Microcodes in den Prozessor fehlgeschlagen ist. Doch was ist ein Microcode? Moderne CPUs der x86-Familie ab dem Pentium Pro können nachträglich mit Zusatzinformationen versehen werden. Dies dient vor allem dazu, Fehler des Prozessors elegant auszubessern, was im sonst fest verdrahteten internen Betriebsprogramm der CPU nicht möglich ist. Damit aber von der Microcode-Funktion profitiert werden kann, muss das BIOS für den jeweiligen Prozessortyp auch das passende Microcode-Update bereit halten - beim BIOS-Update wird dann automatisch der passende Microcode mitgeflasht - so das BIOS neu genug ist, um einen passenden Microcode auf der BIOS-Diskette mitgeliefert zu bekommen. In Ihrem Fall ist anscheinend im System-BIOS der zum Prozessor passende Microcode nicht enthalten. Das BIOS möchte den passenden Microcode laden, kann aber nicht, weil es nicht darüber verfügt. Der Prozessor ist in den Augen des BIOS unbekannt, deswegen funktioniert der PC aber normal wie bis anhin. Laut Intel ist das Betreiben ohne passendes Microcode-Update ein Betrieb ausserhalb der Spezifikationen - allerdings ist diese Funktion absolut vernachlässigbar, warum nicht zuletzt viele andere Hersteller auf den Microcode verzichten. Siemens ist eine Ausnahme - hier werden eigentlich mit jedem neueren BIOS-Update auch gleich das passende Microcode-Update mitgeliefert - bei Ihnen scheint dies jedoch nicht der Fall zu sein, sonst erhielten Sie nicht diese Fehlermeldung. Fujitsu-Siemens stellt aber das Programm "p6update117.exe" bereit [1] , um den aktuellsten Microcode aufzuspielen. Es handelt sich dabei um ein selbstausführendes Programm, das eine 1,4 MB-Diskette beschreibt. Darauf sind dann jegliche verfügbaren Microcodes vorhanden. Haben Sie die Diskette erstellt, so lassen Sie sie im Diskettenlaufwerk und starten den PC neu. Jetzt sollte das Microcode-Update selbständig ablaufen. Startet der Computer nach dem erstmaligen Herunterfahren nicht von der Diskette, sondern lädt Windows gleich wieder, so müssen Sie im BIOS das Startverhalten so einstellen, dass zuerst versucht wird, von der Diskette zu booten. Wie Sie ins BIOS kommen, ist im Kummerkasten-Artikel "BIOS öffne Dich!" [2] erklärt.
Im BIOS den Computer so einstellen, dass immer zuerst von Floppy A: (Diskette) gestartet wird:
Bei anderen Computern, die nicht von Siemens stammen, erscheint meist keine solche Fehlermeldung. Ist dies in seltenen Fällen trotzdem der Fall, so sollte normalerweise diese Fehlermeldung nach einem Prozessortausch nach dem Ausschalten des Computers verschwinden. Ist dies nicht der Fall, so stellen Sie im BIOS einmal die Default-Werte ein oder deaktivieren die Option "CPU Update" (oder ähnlich). Wie bereits erwähnt, funktioniert der PC aber trotz einer Microcode-Fehlermeldung in jedem Fall einwandfrei.



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