Kaufberatung
20.07.2020, 10:03 Uhr
Smartphone-Mittelklasse: Wer bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis?
Die Mittelklasse-Smartphones bieten viel Tempo, eine starke Ausstattung sowie eine hohe Akkulaufzeit und das zum zahlbaren Preis. Der PCtipp hat für diese Kaufberatung die aktuell besten Mittelklasse-Handys getestet.
Mittelklasse-Smartphones sind die Könige bezüglich Preis/Leistung. Weshalb das so ist? Weil nur sie gute Leistung, Ausstattung und Ergonomie mit einem richtig fairen Preis kombinieren. Gegen die Mittelklasse-Handys haben überteuerte High-End-Geräte und Einstiegsmodelle mit schlechter Ausstattung das Nachsehen.
Ein High-End-Smartphone kostet ohne Abo schnell über 1000 Franken oder noch mehr. Deutlich günstiger sind die Mittelklasse-Geräte wie zum Beispiel das Huawei P40 lite, das es bereits ab 280 Franken gibt. Selbst das teuerste Android-Modell in diesem Testfeld, Samsungs Galaxy A71, kostet faire 429 Franken. Und selbst Apple mischt neuerdings in diesem Markt mit. Das neue iPhone SE (2020) hat mit einem Preis von 449 Franken fast schon Schnäppchen-Status – gemessen an bisherigen iPhone-Preisen.
Darauf kommt es an
Neben den äusseren Werten, die ein Handy auszeichnen, wie etwa der Display-Grösse, dem Design oder der Verarbeitung, sind auch die inneren Bestandteile für die Gesamtbeurteilung wichtig. Softwareseitig zählen dazu das Betriebssystem und die Apps. Hardwareseitig sind Prozessor, Speicher, der Akku, das Kamerasystem und die Anschlussmöglichkeiten m
assgebend. Alle Details zu den getesteten Smartphones sowie die Wertung lesen Sie in der Tabelle auf der letzten Seite.
Das können Sie erwarten
Gerade beim Design, das bei Mittelklasse-Modellen oft stiefmütterlich behandelt wurde, hat sich in der letzten Zeit vieles zum Guten entwickelt: Xiaomis Mi Note 10 Lite kommt mit abgerundeten Ecken und Kanten im raffinierten Wasserfall-Design, Sonys Xperia 10 glänzt im ausgefallenen Cinema-Modus-Seitenverhältnis von 21:9. Apple wiederum schert bei der Grösse aus. Das brandneue Smartphone, das iPhone SE (2020), misst gerade mal 4,7 Zoll (Bilddiagonale: 13,2 Zentimeter), ist also im Vergleich zu den anderen sechs Modellen in der Diagonale im Schnitt etwa knapp 3,5 Zentimeter kleiner – ein Bonsai unter den aktuellen Mittelklasse-Handys.
Auch beim Display-Typ und der Auflösung des Touchscreens stehen die Smartphones gegenüber den Spitzenmodellen kaum mehr hinten an. Huawei stattet sein P40 lite mit einem OLED-Bildschirm aus. Auch die Hersteller Samsung und Xiaomi bieten diesen höherwertigen Panel-Typ. Sonys Xperia 10 punktet dagegen mit seiner Auflösung von 2520 × 1080 Bildpunkten und mit einer hohen Pixeldichte pro Zoll von 457 ppi, Oppos A91 kommt auf eine Auflösung von 2400 × 1080 Pixeln (408 ppi), Samsungs Galaxy A71, das die identische Auflösung bietet, auf eine Pixeldichte von 393 ppi. Die Faustregel: je höher die Pixeldichte, desto schärfer der Bildschirm.
Ein Manko gibts dennoch: Ein nicht unerheblicher Nachteil dieser Handy-Klasse ist nach wie vor die fehlende Wasserfestigkeit. Pluspunkte sammelt einzig Sonys Xperia 10, das sowohl staub- als auch wasserfest ist.
Ausstattung und Testsieger
Ausstattung überzeugt
Bei der weiteren Ausstattung, die beim Speicherplatz beginnt, legen die Modelle nach: Bis auf Sonys Xperia 10 kommen alle Handys mit einem 128 GB grossen Nutzspeicher. Wer mehr benötigt, kann aufrüsten, da alle getesteten Modelle (ausser das iPhone) mit einem zusätzlichen microSD-Speicherslot ausgestattet sind, in den auch eine zweite SIM-Karte gesteckt werden kann.
Wohl eines der wichtigsten Gütesiegel eines Smartphones ist sein Kamerasystem. Auch hier ist klotzen statt kleckern die Devise. Warum? Weil fünf der Modelle über ein Vierfach-Kamerasystem verfügen. Nokias 7.2 ist mit einem 3er-Linsensystem, Sonys Xperia 10 mit zwei und Apples iPhone SE (2020) mit einem einzigen Objektiv ausgerüstet. Natürlich ist die Anzahl der Objektive allein kein Garant für eine hervorragende Kameraqualität. Allerdings gibt die Auswahl an Objektiven eine gewisse Flexibilität beim Knipsen. Und die ist mit einem vierfachen Kamerasystem sehr hoch, wie Huaweis P40 lite eindrücklich zeigt. Bei der Hauptlinse der Kamera kommt ein 48-Megapixel-Sensor zum Einsatz – inklusive eines gut funktionierenden Autofokus. Daneben ist noch eine Ultraweitwinkellinse (8 Mpx), eine 2 Mpx grosse Kamera für Makroaufnahmen sowie eine 2 Mpx grosse Bokeh-Linse verbaut, die für Tiefenschärfe-Aufnahmen herangezogen wird. Dabei wird auf einen bestimmten Bereich scharfgestellt, während der Rest des Fotos unscharf maskiert wird.
Neben dem teilweise recht aufwendigen Kamerasystem ist bei dieser Handy-Klasse auch das Entsperren per Fingerprint-Sensor Usus. Während sechs der sieben Modelle sogar auf eine In-Display-Variante setzen, bringt Apple bei seinem Modell den Sicherheitsmechanismus im Home-Button unter. Apple hat als einziger Hersteller auf eine Gesichtserkennung verzichtet.
Bei der 3,5-mm-Klinkenbuchse teilt sich das Testfeld: Die drei Hersteller Apple, Samsung und Xiaomi verzichten auf die Buchse. Hier führt der Audiosound einzig über Bluetooth respektive USB-C/Lightning. USB-C bieten übrigens sechs der sieben Geräte, Apple weicht auf die bekannte Lightning-Schnittstelle aus.
Kabelloses Aufladen ist nur mit den Handys von Apple, Samsung und Sony möglich. Dieses praktische Feature gehört in der Mittelklassen-Liga folglich immer noch nicht zum Standard.
Testsieger: Xiaomi Mi Note 10 Lite
Für einen Strassenpreis von 399 Franken bekommen Anwender mit dem Xiaomi Mi Note 10 Lite ein Smartphone, das es mit den ganz Grossen aufnehmen kann. Es beginnt bereits beim Äusseren: Der 6,47 grosse Amoled-Touchscreen löst mit 2430 × 1080 Bildpunkten auf. Aufgrund einer Pixeldichte pro Zoll von 398 ppi zeigt das Smartphone für wenig Geld ein messerscharfes Display-Bild.
Ein echtes Highlight ist natürlich der nach aussen hin gekrümmte Rahmen: Er ist sauber verarbeitet, sodass selbst Staubpartikel es schwer haben dürften, sich in den kleinen Ritzen irgendwo zu sammeln. Fotos schiesst der Alleskönner mit seinem auf der Rückseite integrierten Vierfach-Kamerasystem. Konkret lässt das Handy dem Benutzer die Auswahl zwischen der Haupt-, Ultraweitwinkel-, Makro- und Tiefenkamera-Linse. Ergänzt wird die prima Ausstattung mit Wi-Fi 5, einem In-Display-Fingerabdrucksensor und einer Gesichtserkennung. Das Gute daran: Alles verrichtet zuverlässig seinen Dienst.
Auch beim integrierten Android-10-Betriebssystem gibts dank hoher Aktualität für den Hersteller keine Kompromisse. Die Software läuft mit einem Achtkernprozessor der Oberklasse flüssig ohne Ruckler. Apps lassen sich ohne Verzögerung öffnen und starten. Der verbaute 5260 mAh starke Akku sorgt im Betrieb dafür, dass das Gerät knapp 2,5 Tage läuft. Erst dann muss es wieder aufgeladen werden.
Fazit: Xiaomis Mi Note 10 Lite ist ein starkes Mittelklasse-Handy. Ihm kann kein anderes Gerät im Testfeld das Wasser reichen.
Bedienung und Preistipp
Flotte Bedienung
Richtig gut können Smartphones mit guter Preis/Leistung bei der Bedienung überzeugen. Dreh- und Angelpunkt für eine möglichst reaktionsschnelle Bedienung ist ein potenter Chipsatz. Genau hier haben die Hersteller ihre Hausaufgaben erledigt. In den sieben Modellen arbeiten ausnahmslos Achtkernprozessoren, die von 2 GHz bis 2,2 GHz takten. Ihnen steht ein Arbeitsspeicher von 3 GB (Modelle von Apple und Sony), 6 GB (Huawei, Nokia, Samsung und Xiaomi) oder sogar 8 GB (Oppo) zur Seite. Einen mindestens genauso grossen Einfluss auf das Tempo hat das Betriebssystem. Apple spendiert seinem Modell iOS in der Version 13, auf den restlichen sechs Modellen ist Googles Android-System installiert, das allerdings in verschiedenen Versionen. Aktuell ist Android 10 und das gibts bisher nur auf den Geräten von Huawei, Samsung und Xiaomi. Nach wie vor gilt: Apples Pluspunkt ist einerseits die recht einfache und geradlinige Bedienung sowie der lange Support für das Betriebssystem. Im Schnitt gibt es zwischen vier und fünf Jahre Support. Das sind Zeiträume, von denen Android-Nutzer nur träumen können. Hier endet der Support für ein neues Betriebssystem nach zwei Jahren. Android hat im Gegenzug zu iOS dafür Vorteile aufgrund vielseitiger Anpassungsmöglichkeiten bei Apps, Design und Funktionalität.
Preistipp
Mit dem brandneuen Oppo A91 gibts ein Spitzen-Handy zum Einsteigerpreis. Denn das 6,4 Zoll grosse Modell mit Amoled-Touchscreen und einer hohen Auflösung von 2400 × 1080 Pixeln wechselt für gerade mal 319 Franken den Besitzer. Zudem ist es mit Gorilla-Glas der Variante 5 ausgestattet, das vor Kratzern und gegen Schläge schützen soll. Ebenso Bestandteil sind ein In-Display-Fingerabdrucksensor sowie die Gesichtserkennung, die in unserem Test vorzüglich funktionierte.
Das Smartphone ist mit einem Achtkernprozessor, 8 GB an Arbeits- und einem 128 GB grossen Nutzspeicher ausgestattet. Es liegt mit 174 Gramm gut in der Hand, die Ränder sind sauber verarbeitet. Mit einer Dicke von 8 Millimetern macht es zudem eine recht schlanke Figur. Unten findet sich die USB-C-Buchse, rechts die Lauter-Leise-Wippe, obendrüber ist der Einschaltknopf. Ganz oben gibt es sogar noch einen 3,5-mm-Klinkenanschluss für Kopfhörer. Auf der Rückseite integriert der Hersteller ein Vierfach-Kamerasystem: Die Hauptlinse nimmt Fotos mit maximal 48 Megapixeln auf, daneben sind zudem eine Ultraweitwinkel- und Makrolinse (8 Mpx), eine Schwarz-Weiss-Kamera (2 Mpx) sowie eine Bokeh-Linse (2 Mpx) ins Chassis eingelassen. Die Fotoqualität kann zwar mit den ganz Grossen nicht mithalten. Die Aufnahmen können aber durchaus bei einigermassen guten Lichtverhältnissen überzeugen. Vor zu viel Nässe sollte man das A91 gut schützen, da das Modell nicht wasserdicht ist und vom Hersteller auch nicht gegen Spritzwasser geschützt wurde.
Zur Bedienung: Apps öffnen sich schnell. Etwas schade: Oppos A91 ist mit Android 9 ausgestattet und das wird noch bis September so bleiben. Erst dann will der Hersteller ein Upgrade für die 10er-Version anbieten. Beim Stromspender macht der chinesische Hersteller keine halben Sachen: Der 4025 mAh starke Akku benötigte im Test handgestoppte, schnelle 37 Minuten, bis er wieder zur Hälfte aufgeladen war. Um ihn komplett aufzuladen, vergehen allerdings nochmals 45 Minuten – dennoch eine starke Vorstellung. Induktives (kabelloses) Laden beherrscht das Gerät allerdings nicht. In der Praxis reicht der Akku für knapp 1,5 Tage. Dann muss neu geladen werden. Das ist zwar nicht schlecht, in Anbetracht des grossen Akkus hätten wir aber etwas mehr erwartet.
Fazit: Oppos A91 ist für den Schnäppchenpreis von 319 Franken ein hervorragend ausgestattetes Handy, das sogar dem einen oder anderen Top-Modell den Rang abläuft.
Das Smartphone ist mit einem Achtkernprozessor, 8 GB an Arbeits- und einem 128 GB grossen Nutzspeicher ausgestattet. Es liegt mit 174 Gramm gut in der Hand, die Ränder sind sauber verarbeitet. Mit einer Dicke von 8 Millimetern macht es zudem eine recht schlanke Figur. Unten findet sich die USB-C-Buchse, rechts die Lauter-Leise-Wippe, obendrüber ist der Einschaltknopf. Ganz oben gibt es sogar noch einen 3,5-mm-Klinkenanschluss für Kopfhörer. Auf der Rückseite integriert der Hersteller ein Vierfach-Kamerasystem: Die Hauptlinse nimmt Fotos mit maximal 48 Megapixeln auf, daneben sind zudem eine Ultraweitwinkel- und Makrolinse (8 Mpx), eine Schwarz-Weiss-Kamera (2 Mpx) sowie eine Bokeh-Linse (2 Mpx) ins Chassis eingelassen. Die Fotoqualität kann zwar mit den ganz Grossen nicht mithalten. Die Aufnahmen können aber durchaus bei einigermassen guten Lichtverhältnissen überzeugen. Vor zu viel Nässe sollte man das A91 gut schützen, da das Modell nicht wasserdicht ist und vom Hersteller auch nicht gegen Spritzwasser geschützt wurde.
Zur Bedienung: Apps öffnen sich schnell. Etwas schade: Oppos A91 ist mit Android 9 ausgestattet und das wird noch bis September so bleiben. Erst dann will der Hersteller ein Upgrade für die 10er-Version anbieten. Beim Stromspender macht der chinesische Hersteller keine halben Sachen: Der 4025 mAh starke Akku benötigte im Test handgestoppte, schnelle 37 Minuten, bis er wieder zur Hälfte aufgeladen war. Um ihn komplett aufzuladen, vergehen allerdings nochmals 45 Minuten – dennoch eine starke Vorstellung. Induktives (kabelloses) Laden beherrscht das Gerät allerdings nicht. In der Praxis reicht der Akku für knapp 1,5 Tage. Dann muss neu geladen werden. Das ist zwar nicht schlecht, in Anbetracht des grossen Akkus hätten wir aber etwas mehr erwartet.
Fazit: Oppos A91 ist für den Schnäppchenpreis von 319 Franken ein hervorragend ausgestattetes Handy, das sogar dem einen oder anderen Top-Modell den Rang abläuft.
Dauerläufer, Testübersicht und Fazit
Dauerläufer
Bei den Akkus setzen Mittelklasse-Handys positive Akzente. In den Kraftwerken arbeiten Stromspender mit bis zu 5260 mAh (Xiaomis Mi Note 10 Lite). Das ist neu für diese Handy-Liga. Typischerweise bedeutet ein grosser Akku immer auch eine längere Laufzeit. In der Praxis hält das Xiaomi-Modell, je nach Nutzung, 2,5 Tage durch. Ein absoluter Top-Wert. Auch Samsung schaffte im PCtipp-Test 54 Stunden, also etwas mehr als zwei Tage.
Fazit: Die Chinakracher kommen
Dass sich Mittelklasse-Smartphones so attraktiv wie nie zuvor präsentieren, liegt vor allem an den Herstellern Huawei, Oppo und Xiaomi. Alle drei stammen aus dem Reich der Mitte und bieten in ihrem Handy-Portfolio hochinteressante Modelle zum fairen Preis. Selbst Apple reiht sich mit seinem neuen, für seine Preisverhältnisse recht günstigen iPhone SE (2020) in diese Smartphone-Klasse ein. Zu gross dürfte wohl die Gier gewesen sein, sich ebenfalls ein Stück vom Kuchen genehmigen zu wollen. Aus Sicht des Anwenders ist das gut so. Der bekommt für sein Geld ein Smartphone, das beim Design, der Ausstattung und sogar bezüglich der Geschwindigkeit überzeugen kann.
Die sieben getesteten Handys spannen ausserdem eine Bilddiagonale von 4,7 Zoll und mehr auf, bieten mit einem Nutzspeicher von 128 GB erst einmal genug Platz für Fotos, Videos und natürlich Apps und sind dank eines aktuellen Betriebssystems gut aufgestellt.
Unser Preistipp, das 319 Franken günstige Oppo A91, überzeugt im Test innen wie aussen. Ihm gelingt ein guter Mix aus Tempo, Design, Ausstattung und Preis am besten.
Wer noch mehr Feinschliff sucht, findet ihn beim 399 Franken teuren Xiaomi Mi Note 10 Lite, unserem Testsieger. Das Modell legt überall dort, wo andere schon gut sind, noch eine Schippe drauf. Dazu hat es mit dem Wasserfall-Design ein individuelles, elegantes Alleinstellungsmerkmal.
20.07.2020
20.07.2020
20.07.2020
21.07.2020
21.07.2020
22.07.2020
22.07.2020
22.07.2020
22.07.2020