Tipps & Tricks 17.07.2002, 13:15 Uhr

Ständig werden alle Outlook-Daten gelöscht!

Bei einem unserer PCs (Windows 98), wird seit kurzem der ganze Outlook Inhalt gelöscht, d.h. Posteingang, Agenda, Kontakte, Kalender etc. Wir konnten es nicht wieder herstellen. Beim Wiederherstellen unter «Windows/Local Settings/Anwendungsdaten/Outlook/Datei.pst» meldet Outlook immer, dass benötigte Dateien nicht gefunden werden konnten. Kann dies im Zusammenhang mit einer immer wiederkehrenden Virus-Warnung vbs.vbswg2.x@mm stehen? Dieser taucht seit einiger Zeit auf diesem bestimmten PC auf. Der Virenscanner meldet: «säubern fehlgeschlagen, erfolgreich isoliert». Können Sie uns weiterhelfen?
Leider haben Sie nicht erwähnt, welchen Virenscanner und welche Outlook-Version Sie verwenden, deshalb müssen wir unsere Antwort etwas allgemeiner halten.
Sämtliche Outlook-Daten eines Benutzers (Mails, Termine, Kontakte etc.) stecken in einer einzigen Datei mit der Endung ".pst". Nun passiert vermutlich auf diesem PC jeweils folgendes: Im Posteingang, in den gesendeten oder gelöschten Objekten dieses Benutzers befindet sich eine Mail, die den Wurm "VBS.Vbswg2.x@mm" enthält. Nun betrachtet der Virenscanner aber offenbar nicht diese eine E-Mail als infiziert, sondern gleich die ganze PST-Datei. Viele Antivirus-Programme können keine einzelnen Mails aus einer PST-Datenbank isolieren, deshalb wird wohl die ganze PST-Datei (inkl. allen Mails usw.) gelöscht oder in die Quarantäne verschoben.
Abhilfe: Stellen Sie zuerst sicher, dass sämtliche wichtigen Windows-Updates installiert sind (im Internet Explorer via "Extras/Windows-Update") und dass Sie Internet Explorer 5.5 SP2 (oder höher) besitzen. Dies schliesst Sicherheitslücken, die von einigen Mail-Würmern missbraucht werden.
Schauen Sie im Handbuch Ihres Virenscanners nach, wie Sie den Realtime-Scanner (Hintergrundwächter) vorübergehend deaktivieren können, sonst lässt er Sie die PST-Datei nicht öffnen. Im Normalfall erreichen Sie dies durch einen Klick oder Rechtsklick auf's Virenwächter-Symbol im Systemtray (unten rechts, neben der Uhr) und im Kontextmenü einen anschliessenden Klick auf einen Menüpunkt wie "Deaktivieren" oder "Ausschalten". Nun suchen Sie im Handbuch bzw. in der Hilfe Ihres Virenscanners nach Anweisungen, wie Sie eine isolierte Datei aus der Quarantäne wiederherstellen können.
Starten Sie jetzt Outlook. Falls Sie sich einen Überblick über die enthaltenen Outlook-Ordner machen wollen, können Sie via "Ansicht/Ordnerliste" die Struktur einblenden lassen. Löschen Sie sämtliche Mails, die Sie nicht mehr brauchen. Da von Ihrem Virenscanner der Wurm namens "VBS.Vbswg2.x@mm" gemeldet wurde, achten Sie darauf, dass Sie beim Löschen insbesondere jene Mails erwischen, die den Betreff "Homepage" tragen (siehe Beschreibung von Symantec [1]). Leeren Sie am Schluss per Recktsklick den Ordner "Gelöschte Objekte".
Damit die gelöschten Mails jetzt wirklich aus der PST-Datei entfernt werden, empfehlen wir Ihnen, die PST-Datei noch zu komprimieren. Dazu klicken Sie mit Rechts auf "Outlook Heute - [Persönliche Ordner]" und wählen "Eigenschaften von Outlook Heute". Benutzen Sie darin die Schaltfläche "Erweitert". Klicken Sie auf "Jetzt komprimieren". So wird die in der PST-Datei enthaltene Datenbank von den nicht mehr gebrauchten (bereits gelöschten) Einträgen befreit.
Schliessen Sie Outlook wieder und schalten Sie den Hintergrund-Virenwächter, den Sie vorhin deaktiviert haben, wieder ein. Scannen Sie sicherheitshalber nochmals die ganze Festplatte (alle Dateien, alle Partitionen) nach Viren.



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