Tipps & Tricks
17.07.2014, 10:53 Uhr
Ferienplanung mit Google Maps
Wenn einer eine Reise tut, dann hat er was zu planen. Dabei wird Google Maps zum unverzichtbaren Helfer. Wir zeigen die besten Tricks.
Es gehört zu den Eigenheiten des Auslands, dass man sich dort nicht so gut auskennt, wie daheim. Die Strassen sind fremd, die Hotels kennt man nur vom Hörensagen und bei viele Angaben muss einfach darauf vertraut werden, dass der Prospekt oder das Reisebüro die Wahrheit sagen. Oder zumindest war das früher so. Heute lassen sich dank Google Maps bereits vor der Abreise unzählige Informationen sammeln, um Enttäuschungen zu verhindern.
Anmeldung mit dem Google-Konto
Die Planung beginnt unter der Adresse maps.google.ch. Doch zuvor sollten Sie sich in der rechten oberen Ecke mit Ihrem Google-Konto anmelden, also zum Beispiel mit der Gmail-Adresse. Dadurch kann Google einen Suchverlauf speichern, was die weiteren Anfragen vereinfacht und die Trefferquote verbessert. So getan, beginnen wir das fiktive Planspiel, das sich um die Westküste der USA dreht.
Das richtige Hotel
Wir starten in San Francisco, wo wir zuerst eine Bleibe suchen. Ihnen wurde das «Radisson» empfohlen, weil man von dort aus bequem die Fisherman's Wharf erreichen kann, den touristischen Brennpunkt schlechthin. Tippen Sie links oben die Begriffe «radisson fishermans» ein, damit Google bereits fündig wird:
Es reicht also, den Namen des gesuchten Objekts zu kennen – der Rest ergibt sich von allein. Zeigen Sie mit dem Mauszeiger auf die Fundstelle und vergrössern Sie die Ansicht mit dem Mausrad, bis Sie nahe genug dran sind. Den Kartenausschnitt verändern Sie mit Ziehen bei gedrückter Maustaste.
Google findet nicht nur das Hotel, sondern zeigt auch eine Offerte für die Übernachtung, indem eine direkte Schnittstelle zu einem Reiseportal installiert wird. (1) Das ist für den Anfang nicht schlecht, aber Sie sollten auf jeden Fall die Website des Hotels direkt aufrufen (2); vielleicht geht es ja noch günstiger. Zu guter Letzt wechseln Sie von der Karten- zur Satelliten-Darstellung, indem Sie auf den kleinen Ausschnitt links unten klicken. (3) Jetzt können Sie sich einen ersten Eindruck von der Lage verschaffen.
Spaziergang ans Meer
Die Kartenansicht aus der Vogelperspektive ist vor allem dann wertvoll, wenn die genaue Lage ermittelt werden soll. Zoomen Sie ein wenig heraus, und tatsächlich: Ein paar Schritte die Beach Street runter und die erste Querstrasse links, und schon steht man am Hafen. Klicken Sie auf die Stelle «Street View», um sich die Umgebung genauer anzusehen. Dieses Feld taucht allerdings nur auf, wenn die Strasse bereits vom Google-Auto erfasst worden ist:
Nun können Sie durch die Strassen navigieren, indem Sie mit der Maus an die gewünschte Stelle klicken. Um die Kurve zu kratzen, halten Sie die Maustaste gedrückt und drehen sich um. Bequemer geht es allerdings, wenn Sie die Pfeiltasten auf der Tastatur verwenden.
Manövrieren Sie durch die Strassen, um sich einen Eindruck vom Fussmarsch zu verschaffen. Die Bilder über interessante Orte lassen sich mit einem Klick (1) ausblenden. Und wenn die Orientierung versagt, richtet ein Klick auf den Kompass die Blickrichtung nach Norden aus. (2) Wenn Sie genug gesehen haben, verlassen Sie die Street-View-Ansicht: (3)
Damit wäre die lokale Umgebung abgesichert.
Nächste Seite: Wir fahren in die Berge
Wir fahren in die Berge
Fahrt in die Berge
Die Reise führt uns weiter nach Las Vegas. Klicken Sie neben dem Eintrag zum Hotel auf das Symbol «Routenplaner»:
Nach der Eingabe des Zielortes (1) zeigt Google Maps sogleich die schnellste Strecke. Dazu müssten wir uns in ein Flugzeug setzen, doch wir sind mit dem Auto unterwegs. Klicken Sie auf das Auto-Symbol (2), damit Ihnen Google Maps sofort die schnellste Route anzeigt (3), inklusive Distanz und Fahrzeit:
Die vorgeschlagene Route ist zwar die Kürzeste, aber landschaftlich nicht sehr attraktiv. Klicken Sie ungefähr auf halbem Weg mit Maus auf die blaue Linie (1) und ziehen Sie diese ins Gebirge (2). Die Strecke wird schneller neuberechnet, als Sie die Maustaste loslassen können:
Diese Planänderung ist zwar praktisch, hat aber einen kleinen Schönheitsfehler: Wenn Sie sich für den Zwischenhalt einen ganz bestimmten Ort ausgesucht haben, dann könnten Sie ihn mit dieser Methode verfehlen. Besser ist es, wenn eine wichtige Zwischenstation klar definiert wird.
Auf unserer Reise möchten wir mitten im Yosemite Park übernachten, genauer: im Hotel «The Ahwahnee». Geben Sie diese neue Zwischenstation ein, indem Sie den Namen des Hotels neben dem Pluszeichen eingeben:
Schieben Sie anschliessend den Treffer zwischen die beiden Destinationen, damit Google Maps die Route neu berechnet:
So einfach geht das. Doch wie sieht der Fall aus, wenn eine Stelle keine Adresse hat?
Nächste Seite: Navigation ohne Adresse
Navigation ohne Adresse
«Wo müssen wir hin?»
Bevor wir uns in Las Vegas um Kopf und Kragen spielen, steht die Besichtigung des weltberühmten Hoover Dam auf dem Plan. Wie üblich, soll die Adresse in die Navi-App des Smartphones übertragen werden. Die Navigation über Google Maps unter Android und iOS zwar möglich ist, führt jedoch im Ausland zu unerhörten Roamingkosten für die Datenverbindung.
Das Problem bei der Sache: Der Hoover Dam ist nicht über eine klassische Adresse zu erreichen, die man im Navi eingeben könnte. Deshalb helfen in solchen Fällen nur die nackten Koordinaten. Suchen Sie nach dem Hoover Dam (1). Schalten Sie auf die Satelliten-Ansicht um (2) und halten Sie nach einem Ort Ausschau, der in der Nähe liegt und mit dem Auto zu erreichen ist. Klicken Sie mitten auf die Strasse (3) und lesen Sie links oben die Koordinaten ab: (4)
Diese Koordinaten können Sie zum Beispiel in die Navi-Apps von TomTom oder Navigon eingeben – allerdings kann die korrekte Schreibweise ein wenig variieren.
Wichtig: Klicken Sie unbedingt auf eine Stelle, die tatsächlich mit dem Auto erreicht werden kann. Wenn Sie wenige Meter abseits der Strasse auf ein privates Areal klicken, startet die Navi-App die Routenberechnung gar nicht erst, weil das Ziel über öffentliche Strassen nicht zu erreichen ist. Wenn Sie einen kleinen Camping-Platz suchen, klicken Sie auf die Strasse gleich neben der Einfahrt. Bei eher grösseren Objekten wie dem Hoover Dam reicht es, einfach in die Nähe zu kommen – den Rest erledigen Schilder.
Nächste Seite: Ein Kessel Buntes. (Noch mehr Tipps.)
Ein Kessel Buntes. (Noch mehr Tipps.
Mehr Tipps für die Planung
Google-Konto verwenden. Google speichert Ihre Suchanfragen, wenn Sie sich zuvor mit dem Google-Konto angemeldet haben. Dieser Suchverlauf wird automatisch in die Maps-App auf dem Smartphone übertragen, wenn Sie sich dort mit demselben Konto anmelden.
Alle POIs anzeigen. Google Maps zeigt auf der Karte automatisch die wichtigsten Restaurants, Sehenswürdigkeiten etc. Um alle vorhandenen Informationen auf der Karte einzublenden, wählen Sie den gewünschten Ausschnitt und geben Sie im Suchfeld ein Sternchen (*) ein.
Fussgänger-Planung. Wenn Sie eine Städtereise planen, prüfen Sie, ob der Weg zwischen den Attraktionen zu Fuss gemeistert werden kann. Klicken Sie für die Routenplanung auf das entsprechende Symbol über dem Suchfeld. Mit einer geschickten Planung ersparen Sie sich vielleicht das Taxi und sehen erst noch mehr von der Umgebung.
Verkehrslage. Wenn Sie mit dem Auto verreisen, lassen Sie die Route berechnen und klicken Sie anschliessend auf den Link «Verkehr anzeigen». Vergrössern Sie den Ausschnitt und achten Sie auf orange oder sogar rote Abschnitte, die auf schleppenden Verkehr oder auf Staus aufmerksam machen. Allerdings sind nicht alle Problemzonen erfasst, sodass es trotzdem zu unangenehmen Überraschungen kommen kann.
Navi-Software. Google Maps ist perfekt für die Ferienplanung zuhause, aber nicht für die Navigation im Ausland – denn dort fallen horrende Roaming-Gebühren an. Verwenden Sie stattdessen eine spezialisierte Software von TomTom oder Navigon, bei der die Karten im Gerät gespeichert sind. Ausserdem sollten Sie bereits vor der Reise alle Orte, die Sie anfahren, im Adressbuch speichern. So können sie bei der Ankunft bequem aufgerufen werden.
Kurz, Google Maps ist für die Reiseplanung unerlässlich. Es verschafft Klarheit, hilft bei der Planung und verhindert Enttäuschungen. Und so ganz nebenbei stachelt eine durchdachte Planung die Vorfreude an. Mehr kann man von einem Kartendienst wirklich nicht verlangen.
17.07.2014
18.07.2014
21.07.2014