Alles über NAS

RAID-Level

Ein RAID (Redundant Array of Independent Disks) bezeichnet das Zusammenschalten von mehreren Festplatten zu einem logischen Laufwerk. Abhängig vom RAID-Level ermöglicht der Verbund eine höhere Ausfallsicherheit und bessere Performance als mit einer einzelnen Festplatte.
Das primäre Ziel von RAIDs besteht darin, die Sicherheit der gespeicherten Daten zu erhöhen. Hierfür setzen die einzelnen RAID-Level verschiedene Techniken ein, um Dateien redundant zu speichern. Üblich und weitverbreitet sind RAID 0 und RAID 1, Bild 12.
Bild 12: RAID 0 optimiert die Geschwindigkeit, RAID 1 die Datensicherheit
Quelle: PCtipp.ch
  • RAID 0: Um die Leistung zu steigern, setzt RAID 0 auf das Striping-Verfahren. Die gespeicherten Daten werden dabei in Streifen zerlegt und gleichmässig auf alle eingebundenen Festplatten verteilt. So lässt sich die Schreib- und Lesegeschwindigkeit optimieren. Als einziger RAID-Level ohne Redundanz ist RAID 0 als Speicherlösung für sensible Daten ungeeignet. Ein solcher Verbund ist vorrangig als SSD-Alternative für unkritische Anwendungen anzusehen.
  • RAID 1: RAID 1 wird auch als Mirroring (Spiegelung) bezeichnet. Alle Schreibzugriffe erfolgen parallel auf zwei Laufwerke, sodass jede Festplatte ein Spiegelbild der anderen darstellt. Alle Daten stehen damit doppelt zur Verfügung. Auch wenn eines der beiden Laufwerke komplett ausfällt, bleiben sämtliche Daten erhalten. Allerdings steht bei RAID 1 nur die Hälfte der gesamten Plattenkapazität zur Verfügung.
  • RAID 5: Als RAID 5 bezeichnet man einen Verbund aus drei oder mehr Festplatten, der einzelne Datenträger in punkto Ausfallsicherheit und Lesegeschwindigkeit deutlich aussticht. Um beide Vorzüge bieten zu können, setzt RAID 5 auf zwei Verfahren: Einerseits verteilt ein solcher Verbund die zu speichernden Dateien wie bei RAID 0 gleichmässig auf alle eingebundenen Festplatten. Andererseits berechnet ein RAID 5 für sämtliche abgelegten Daten Paritätsinformationen, die ebenfalls auf die Speichermedien verteilt werden. Mit diesenInformationen kann das Speichersystem verlorene oder beschädigte Datenblöcke rekonstruieren. Die Vorteile gegenüber RAID 1: Es geht nicht die Hälfte des Speichers verloren, sondern nur ca. ein Viertel bis ein Drittel. Dafür müssen für RAID 5 mindestens drei Festplatten im Einsatz sein.
Empfehlenswert ist dazu der RAID-Rechner von Synology auf synology.com/de-de/support/RAID_calculator. Mit ihm sehen Sie, wie viel Speicherplatz Sie je nach RAID-System und Festplattenzahl zur Verfügung haben.

Fazit: der eigene Server

Ein NAS bringt die Vorzüge eines Servers ins Wohnzimmer oder Büro. Er lässt sich als Datenspeicher nutzen und über zahlreiche Apps um nützliche Funktionen erweitern. Zu den Anschaffungskosten für ein Leergehäuse kommen noch Kosten für die Festplatten. In der Regel genügen zwei Datenspeicher, die sich in einem RAID-Verbund zusammenschliessen lassen. Ob Synology, Qnap oder ein anderer Hersteller ist letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Andreas Dumont
Autor(in) Andreas Dumont



Kommentare
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wcamenzind
12.11.2024
Guter Artikel. Da ich das NAS auch von der Ferne, d.h. überall weltweit, benutze, vermisse ich im Artikel leider, dass diese Möglichkeit untergegangen ist. Dies ist meines Erachtens eine der Haupt Features einer NAS-Lösung.

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11291PCtipp
13.11.2024
Guter Artikel. Da ich das NAS auch von der Ferne, d.h. überall weltweit, benutze, vermisse ich im Artikel leider, dass diese Möglichkeit untergegangen ist. Dies ist meines Erachtens eine der Haupt Features einer NAS-Lösung. Um die dafür nötige Router Sicherheits Konfiguration richtig anzupassen, ist ein sehr hohes Netzwerk Wissen nötig, darum würde ich davon abraten.

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gucky62
13.11.2024
Guter Artikel. Da ich das NAS auch von der Ferne, d.h. überall weltweit, benutze, vermisse ich im Artikel leider, dass diese Möglichkeit untergegangen ist. Dies ist meines Erachtens eine der Haupt Features einer NAS-Lösung. Eine NAS Lösung hat an sich nicht dieses Haupt-Freature. Sondern ist schlichtweg primär eine zentraler Storage-Lösung im LAN. Je nach NAS Hardware kann man noch einiges mehr damit zusätzlich realisieren, aber es ist und bleibt ein Data Storage. Zugang vom WAN aus auf ein heimisches NAS muss sehr gut überlegt sein und die Sicherheitsaspekte sollten dringend sehr bewusst sein. Generell würde ich so etwas nur via VPN ermöglichen. SMB Shares, usw. haben im WAN-Netz nichts zu suchen und auch andere Dienste müssen entsprechend abgesichert sein. Ein NAS ist kein wirklicher Server im WAN-Netz, kann aber einiges davon bieten, wenn richtig konfiguriert und genügend Leistung da ist. Dazu muss man den Router entsprechend konfigurieren und eben einiges an Netzwerk-Knowhow ist da drigend zu empfehlen. Sonst sind es offene Scheunentore mit Einfallsmöglichkeit ins heimische LAN. Gruss Daniel

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POGO 1104
13.11.2024
Wichtige Ergänzung @Andreas Dumont Ein NAS darf niemals alleiniger Speicherort von Daten sein. Zu einem NAS gehört immer auch eine separate Datensicherung. Vielfach auch der Irrglaube, Raid 1 oder höher 5 &co ersetzt eine Datensicherung. Raid 1 / 5 &co erhöht nur die Datenverfügbarkeit nicht aber die Datensicherheit...

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frum
vor 6 Tagen
... Zu einem NAS gehört immer auch eine separate Datensicherung. ... Genau, und am besten mit Konzept, damit nicht nur der techniche Schutz der Daten im Vordergrund steht, sondern auch irrtümliche Veränderungen/Löschungen noch mehr oder weniger Zeitnahe behoben werden können.