Besser kanns nicht werden
25.11.2020, 10:00 Uhr
25.11.2020, 10:00 Uhr
Praxis: So verlief der Umstieg auf Apples M1-Macs
Es ist schier unglaublich, wie leicht der Umstieg auf einen neuen Mac funktioniert. Und dann kann das Staunen beginnen.
Der 22. Juni 2020 wird als Meilenstein in die jüngere Computergeschichte eingehen: An diesem Tag stellt Apple den ersten eigenen Prozessor vor. Noch dieses Jahr sollen neue Mac-Modelle damit bestückt werden. Das klingt natürlich spannend; aber solche Projekte sind extrem komplex, wie man weiss. Eine gesunde Portion Skepsis ist angezeigt.
Nur wenige Monate später ist alles anders. Apple stellt den neuen Mac mini, das MacBook Air und das MacBook Pro vor, allesamt mit der hauseigenen CPU bestückt, die auf den Namen «M1» hört. Zuerst einmal ist das extrem verdichtete SoC (System on Chip) einfach nur rasend schnell und deklassiert praktisch alles, was die Mitbewerber in der jüngsten Zeit auf den Markt geworfen haben.
Aber das ist nur eine Seite der Medaille und wird hier auch nur am Rande behandelt. Vielmehr stellt sich die Frage, wie der Umstieg in der Praxis funktioniert und was es zu beachten gilt.
Erstkontakt
Gerade weil die zahlreichen Internet-Berichte dem M1 wahre Wunder andichten, spiele ich mit dem Gedanken an einen Wechsel; weg von meinem sehr gut ausgestatteten iMac, der nicht einmal zwei Jahre alt ist. Doch mit einem M1-MacBook könnte ich – so die Überlegung – alle stationären und mobilen Bedürfnisse mit einem Gerät abdecken. Und ausserdem ruft das Abenteuer.
Glücklicherweise ist das persönliche Risiko gleich null, denn ich probe den Ernstfall mit einem Testgerät von Apple, genauer: dem neuen MacBook Pro. Einige Vorbehalte sind ebenfalls im Gepäck, denn bei einem Wechsel der CPU-Architektur schreit alles nach Kompromissen, Stolpersteinen, Problemen mit der Kompatibilität und ähnlichem Unbill.
Dabei wäre das bereits mein dritter Wechsel. Der erste fand 1994 statt, als Apple vom Motorola 680x0 zur PowerPC-Architektur wechselte. Der zweite kam 2007, als Apple zum ersten Mal Intel-Prozessoren verbaute. Beide Umstellungen funktionierten den Umständen entsprechend ganz gut. Trotzdem waren sie von einer längeren Übergangszeit begleitet, behaftet mit Kompromissen, Problemen bei der Kompatibilität … und so weiter, siehe Absatz oben. Meine Erfahrung mit dem neuen MacBook Pro sind allerdings ganz andere.
Einschalten. Installieren. Weiterarbeiten.
So als wäre nichts gewesen. Und je mehr Software draufgepackt wird, umso intensiver leuchtet der Regenbogen am Horizont.
Etwas genauer: Das aktuelle macOS 11 «Big Sur» läuft auf dem M1-Gerät viel besser als auf dem Intel-basierten iMac. Dort stellt sich manchmal ein Texteingabefeld in Safari tot, die Logitech-Maus verliert ihre Bluetooth-Verbindung, die Synchronisierung via iCloud lahmt zuweilen und an anderen Stellen zwickt es auf ähnliche Weise. Nichts davon ist eine Katastrophe, aber alles zusammen nervt einfach gewaltig und lässt mich sehnsüchtig an das steinsolide «Mojave» zurückdenken.
Auf dem M1 flutscht Big Sur hingegen wie geschmiert. Die Oberfläche läuft aalglatt. Nichts ruckelt, nichts lahmt und alles tanzt in einer so perfekten Harmonie, dass es fast schon kitschig wirkt. Der iMac fühlt sich hingegen so an, als wäre er die neue Maschine, die mit Kinderkrankheiten zu kämpfen hat.
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