Einer für alles 21.08.2023, 08:20 Uhr

Mac-Tipp: Wundermittel Raycast

Es gibt viele hervorragende Launcher für macOS, doch selbst in dieser Nische sorgt Raycast für Furore. Hier finden Sie den sicheren Einstieg in die kostenlose Software.
Eine Werkbank mit zahlreichen benutzen Werkzeugen
Raycast wird für unzählige Aufgaben zum idealen Werkzeug
(Quelle: Foto von Chris Haws auf Unsplash)
Raycast ist vordergründig nur ein weiterer «Launcher», an denen unter macOS wahrlich kein Mangel herrscht. Launcher wollen Programmstarts beschleunigen, indem die Anwendung über eine kurze Texteingabe gestartet wird; doch das ist nur die Spitze der Spitze eines Eisbergs. Weitere gestandene Programme in dieser Kategorie sind das Urgestein LaunchBar (meine erste «Launcher-Liebe»), Alfred (folgte bei mir auf LaunchBar) oder eben Raycast, das jetzt Alfred abgelöst hat.
Denn Raycast ist nichts weniger als genial. Trotzdem hat mich der Einstieg einige Mühen gekostet. Doch nach mehreren Anläufen würde ich Raycast auf keinen Fall mehr aufgeben.
Damit Ihnen das erspart bleibt und stattdessen ein «Hole in One» gelingt, zeigt Ihnen diese Anleitung den Weg. Sie kratzt zwar nur an der Oberfläche; doch wenn Sie das Prinzip von Raycast erst einmal verinnerlicht haben, gibt es kein Zurück mehr. Die Software ist zwar nur in Englisch verfügbar – doch viel zu lesen gibt es nicht.
Wichtig: Raycast greift weder in das System ein, noch handelt es sich um einen «Hack». Wenn die Software Ihre Erwartungen also nicht erfüllt, löschen Sie sie einfach. Sie wird keine Spuren hinterlassen.

Download und Installation

Raycast lässt sich kostenlos verwenden. Zu den Bezahlfunktionen kommen wir am Schluss zu sprechen, doch ziemlich sicher wird Ihnen die kostenlose Variante für lange – sehr lange! – Zeit reichen.
Laden Sie Raycast, indem Sie auf der Startseite raycast.com die Schaltfläche Download for Mac anklicken:
Die Download-Taste auf der Website
Der Download wartet bereits auf der ersten Seite
Quelle: PCtipp.ch
Klicken Sie sich beim ersten Start durch die Einrichtung. Eine besondere Bedeutung kommt jenem Teil zu, bei dem ein Tastenkürzel für den Aufruf definiert werden soll – und dieses Kürzel werden Sie bald unzählige Mal verwenden.
Der vorgeschlagene Standard-Kurzbefehl ist Option+Leertaste: Eine ausgesprochen schlechte Empfehlung, denn über diese Tasten-Kombo wird unter macOS ein geschütztes Leerzeichen erzeugt.
Der Vorschlag für die Aktivierung ist nicht optimal
Quelle: PCtipp.ch
Stattdessen werden Sie mit Raycast vermutlich die macOS-eigene Einrichtung Spotlight ersetzen, die über Command+Leertaste geweckt wird. Um also vom Muskelgedächtnis zu profitieren, verwenden Sie auch für Raycast diesen Kurzbefehl.
Allerdings wird macOS in jedem Fall Spotlight den Vortritt geben. Deshalb müssen die bestehenden Kurzbefehle von Spotlight deaktiviert werden. Öffnen Sie dazu die Systemeinstellung Tastatur und klicken Sie auf die Schaltfläche Tastaturkurzbefehle. Klicken Sie in der linken Spalte auf den Eintrag Spotlight (1) und deaktivieren Sie rechts das Kürzel Spotlight-Suche anzeigen. (2)
Das Spotlight-Kürzel muss deaktiviert werden, bevor Raycast dadurch geweckt werden kann
Quelle: PCtipp.ch
Ab jetzt starten Sie mit diesem Befehl Raycast anstelle von Spotlight.


Kommentare
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Nuclear Submarine
21.08.2023
Manchmal kann einen eine neue Software so richtig begeistern und ich kann das auch sehr gut nachvollziehen. Trotzdem bin ich als ehemaliger Windows-Geschädigter der Meinung, man sollte sich die Sache zwei Mal überlegen, bevor man sich ein Programm an Bord holt, das die Betriebssystem-Funktionen so weitgehend übersteuert oder übersteuern kann. Auf meinen Macs und den Macs, die ich administriere, will ich das nicht sehen. Genau darum verwenden die User einen Mac mit dem dazugehörigen OS, um solche eher in der Windows-Welt üblichen "Tuning-Programme" nicht zu benötigen. Aus der Sicht eines Linux-Users, der ich auch noch bin, verschweige ich lieber, was mir durch den Kopf geht.

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Klaus Zellweger
21.08.2023
Trotzdem bin ich als ehemaliger Windows-Geschädigter der Meinung, man sollte sich die Sache zwei Mal überlegen, bevor man sich ein Programm an Bord holt, das die Betriebssystem-Funktionen so weitgehend übersteuert oder übersteuern kann. Leistungsfähigkeit muss Sicherheit nicht ausschliessen. Raycast übernimmt zwar enorm viele Funktionen, ist aber von Apple notarisiert und hält sich brav an die Regeln. Ein anderes Beispiel ist mein Favorit unter den Makro-Programmen, Keyboard Maestro. (Wenn auf einem Mac kein Keyboard Maestro läuft, ist es für mich kein Mac.) Der Programmierer Peter N. Lewis hält sich geradezu fanatisch-verbissen an die offiziellen APIs von Apple und weicht kein Jota davon ab. Das hat zur Folge, dass Keyboard Maestro praktisch nie Probleme bereitet und selbst uralte Versionen immer noch laufen. Oder anders gesagt: Nicht jede leistungsfähige Software ist ein Hack. Vielleicht holt sie einfach nur das Maximum aus dem heraus, was erlaubt ist.

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Tömu47
21.08.2023
Da haben wir nun eine Programmempfehlung und wissen nur, dass Klaus Zellweger davon begeistert ist. Könnte man die Latte für Normalos nicht etwas tiefer setzen? Was kann das Programm in wenigen einfachen Worten erklärt? Ich lese vor allem, was man nicht tun soll und es Stunden dauert, bis man sich damit zurecht findet, tief in Macautomatismen eingreift. Und wenn man es dann doch nicht will. Wie setzt man alles zurück? Es gibt User, die sich neben dem Töggelen auf den Smartphone Tasten auch noch analog austauschen, bei einem Bier oder so. Im einvernehmlichen Gespräch. Wenn man mehr Zeit mit ordnen von Daten verbringt als mit suchen, so stimmt etwas nicht.

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Klaus Zellweger
22.08.2023
@Nuclear Submarine @Tömu47 Ok, jetzt sehe ich das Problem, merci für den Input. Ich habe den Text um die folgende Passage ergänzt: Ich habe darüber gar nicht gross nachgedacht, denn Apple hat das System schon vor Jahren abgeriegelt. Es gibt in diesem Sinn keine Modifikationen am System selbst, auch Kernel-Extensions sind untersagt. Es gibt höchsten noch Systemerweiterungen, die jedoch zuerst vom Benutzer abgenickt werden müssen. Oder kurz gesagt: Es kann nichts passieren, das sich mit dem Löschen von Raycast nicht rückgängig machen liesse.

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Tömu47
23.08.2023
Ich scheitere bereits bei der Tastenkombinations Zuordnung. Ist Raycast mit OS Ventura 13.5 kompatibel? Dieser neue Tastenkürzel wird bei App Tastaturbefehlen definiert, oder? Dort Raycast aus der Programmliste aufgenommen, dem Tastenkürzel einen Namen gegeben, Tastenürzel definiert und doppelgeklickt. Fertig. Spotlight vorher deaktiviert.

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Klaus Zellweger
23.08.2023
@Tömu47 Ich weiss nicht, ob ich das richtig verstanden habe. Es geht darum, Raycasts über die Tastatur aufzurufen? So kannst du den Kurzbefehl auch nach der Installation noch ändern: 1. Starte Raycast, indem du das Symbol im Programme-Ordner doppelklickst. 2. Wenn das Eingabefenster von Raycast erscheint, verwende Command+Komma (,) um die Einstellungen von Raycast aufzurufen. 3. Definiere im Bereich General (1) einen eigenen Kurzbefehl (2). Ich verwende dazu Control-Leertaste, wie unten gezeigt. Aber grundsätzlich ist jede Kombination gültig, solange sie nicht einem identischen Kurzbefehl von macOS in die Quere kommt.

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Tömu47
23.08.2023
Finde ich auch besser bei den Einstellungen hinterher zu definieren. Danke.