Tipps rund ums private Surfen im Internet

Einstellungen in Firefox

Die Standardeinstellungen von Firefox sind schon sehr gut. Allerdings ist es immer sinnvoll, die Optionen durchzugehen und alles dem eigenen Geschmack anzupassen. 
Bild 3: Die Privatsphäre-Einstellungen von Firefox sind am besten Benutzerdefiniert
Quelle: PCtipp.ch
In Firefox öffnen Sie dazu das Hamburger-Menü oben rechts, wählen Einstellungen und Datenschutz & Sicherheit. Alternativ tippen Sie einfach about:preferences#privacy ohne die Anführungszeichen in die Adresszeile ein und drücken die Enter-Taste, Bild 3.
Falls Sie wirklich gar nichts mit dem Thema zu tun haben möchten, bin ich erstens überrascht, Sie so weit in diesem Artikel anzutreffen. Zweitens wählen Sie in diesem Fall einfach die Einstellung Standard. Damit sind Sie ordentlich aufgestellt und sollten kaum etwas von Hand machen müssen.
Die Voreinstellung Streng ist nicht wirklich empfehlenswert, da sie zu Mehraufwand führt, ohne Ihnen genaue Kontrolle zu geben. Wenn Sie sich schon den Aufwand machen, sich mit Ihrer Browser-Privatsphäre auseinanderzusetzen, dann können Sie auch gleich Benutzerdefiniert wählen und dafür die volle Kontrolle haben. Besonders wichtig ist hier die Einstellung zu den Cookies (das sind kleine Textdateien, die Infos zu Ihrem Besuch auf einer Website speichern), Bild 4. Die Cookie-Einstellungen sind nach Strenge sortiert – oben sind sie eher mild, unten sehr streng. Die oberste Option blockiert nur Cookies, die Firefox als Tracking-Cookies kennt. Im Unterschied dazu blockiert die zweite Option sämtliche seitenübergreifenden Cookies, auch wenn diese nicht spezifisch als Tracker bekannt sind. In der Mitte finden Sie die Einstellung Cookies von nicht besuchten Websites. Diese lässt Cookies zu, wenn Sie eine Website direkt besuchen. Das kann stellenweise zu Problemen führen, wenn eine Website ein Cookie für einen Dienst setzen möchte, der eine andere Internetadresse als die eigentliche Seite verwendet. Ein klassisches Praxisbeispiel ist eine Webseite, die das Login über einen externen Dienst abwickelt, der seine eigene Domain (Bedeutung siehe Kasten) dafür verwendet. Dieses Cookie wird dann vom Browser abgelehnt und Ihr Login kann nicht gespeichert werden.
Bild 4: Cookies sollten Sie ab und zu prüfen sowie unnötige Einträge löschen
Quelle: PCtipp.ch
Fachbegriff
Domain > Ein typisches Beispiel einer Domain ist www.pctipp.ch – eine Adresse, unter der ein Computer im Internet erreichbar ist. Domains setzen sich meist aus drei Teilen zusammen. Zuvorderst steht die Subdomain (zum Beispiel www). Anschliessend folgt der Domainname (pctipp). Den Abschluss bildet die Top Level Domain (zum Beispiel ch).
Verstärkt wird dies mit der nächsten Option, die alle Cookies von Drittanbietern ablehnt. Dabei ist es also egal, ob Sie die Webseite schon einmal besucht haben. Gehört das Cookie nicht zweifelsfrei zur Webseite, auf der Sie sich gerade befinden, wird es eliminiert. Das sorgt mit Garantie dafür, dass einige besuchte Adressen nicht mehr korrekt funktionieren.
Cookies komplett abzulehnen, ist ebenfalls eine Option, die für den Alltag aber nur selten zu empfehlen ist, da Sie dadurch sehr viel Funktio­nalität verlieren.
Die weiteren Einstellungsmöglichkeiten im Profil Benutzerdefiniert sind Schutzmechanismen vor Krypto-Miner-Malware und vor Fingerprinting. Beide können Sie bedenkenlos aktiviert lassen.
Einige Webseiten sehen den Fingerprinting-Schutz als Bot und nicht als Menschen an; sie verlangen eine einmalige Captcha-Eingabe von Ihnen. Das kommt aber eher selten vor.
Unter Inhalte zur Aktivitätenverfolgung können Sie festlegen, ob Tracker nur in privaten Fenstern oder immer blockiert werden sollen. Hier gibt es kaum einen Grund, die Einstellung nicht auf alle Fenster anzuwenden.
Auf Wunsch kann Firefox eine Do-Not Track-Meldung an Webseiten weitergeben. Damit sagen Sie einer Webseite, dass Sie nicht verfolgt werden möchten. Nur sehr wenige Webseiten respektieren diese Meldung, aber es schadet nicht, sie eingeschaltet zu lassen.
Besonders wenn Sie viel im Netz unterwegs sind, lohnt es sich, regelmässig Ihre Internetdateien zu verwalten. Wählen Sie dazu unter Cookies und Website-Daten den Schalter Daten verwalten. Hier sehen Sie jede einzelne Website, die ein Cookie auf Ihrem Rechner gesetzt hat, und wie viel Platz deren Temporärdaten verwenden. Auf Wunsch können Sie alle Daten oder nur einzelne Einträge löschen. Bedenken Sie dabei, dass Dinge wie Logins, gespeicherte Warenkörbe oder einige Website-Einstellungen dadurch gelöscht werden.
Ebenfalls zur modernen Privatsphäre ge­hören Zugriffsberechtigungen auf diverse Dinge wie Mikrofone, Webcams oder Ihren Standort, Bild 5. Diese können Sie im Abschnitt Berechtigungen anpassen. Gleich darunter finden wir im Abschnitt Datenerhebung durch Firefox und deren Verwendung ein schönes Beispiel dafür, dass Privatsphäre auch in die Richtung des Software-Anbieters geht, Bild 6. Bei Mozilla ist es zwar unwahrscheinlich, dass Ihre Daten für unlautere Zwecke oder Werbung verwendet werden, allerdings ist es schön, als Nutzer die Wahl zu haben.
Bild 5: Berechtigungen sollten Sie immer im Auge behalten
Quelle: PCtipp.ch
Bild 6: Auch Firefox will Daten sammeln, allerdings nur wenige
Quelle: PCtipp.ch

Den Schild nicht vergessen

Bild 7: Hinter diesem Schild finden Sie die Daten zur aktuellen Webseite
Quelle: PCtipp.ch
Ausserhalb der Einstellungen gibt es noch einen weiteren Ort, an dem Firefox Ihre Privatsphäre schützt. Links neben der Adresszeile sehen Sie einen Schutzschild und ein Schloss, Bild 7. Das Schloss zeigt den Verschlüsselungszustand der besuchten Webseite sowie deren Zertifikate an. Der Schild hingegen öffnet das Tracking-Schutz-Menü von Firefox. Hier sehen Sie, welche Tracker auf der aktuellen Seite blockiert wurden und was Sie damit alles anstellen können. Der Schild ist auch ein guter Anlaufpunkt, falls eine Webseite mal nicht funktioniert. Deaktivieren Sie temporär den Tracking-Schutz und versuchen Sie es erneut.



Kommentare
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regor
08.05.2022
Hallo, warum lese ich in diesem Artikel kein Wort über den Tor Browser? Hört man doch immer wieder der sei das non plus ultra für die Privatsphäre. MfG roger