Tipps & Tricks
17.02.2004, 13:00 Uhr
Kein sicheres Surfen auf allen Seiten mit dem Internet Explorer?
Ich verwende Windows 2000 und den Internet Explorer 6.0. Wenn ich auf bestimmte Internetseiten zugreifen möchte, erscheint nur ein weisses Bild (oder ein Fenster). Und im linken oberen Eck dieses Fensters ein kleines Quadrat oder Symbol (ca. 0.5 auf 0.5 cm gross) mit einem roten Würfel, grünen Kreis und einem blauen Dreieck drin. Welche Einstellungen muss ich da ändern, damit ich die Seiten vollumfänglich anschauen kann?
Aufgrund Ihrer exakten Beschreibung muss das Phänomen ungefähr so aussehen:
Könnte es sein, dass es sich bei den Webseiten nicht um reine HTML-Dateien, sondern z.B. um PDF-Dateien handelt? Wenn dem so ist, dann liegt das daran, dass Ihr Internet Explorer so eingestellt ist, dass er keine PlugIns ausführt. Das ist gar nicht mal so schlecht. Wir erklären Ihnen, warum.
Dazu müssen wir etwas ausschweifen:
Um z.B. PDF-Dateien anzuzeigen, verwendet der Internet Explorer dieselben Mechanismen, die er auch bei ActiveX-Steuerelementen benutzt. ActiveX wiederum kann missbraucht werden, um z.B. unerwünschte Scripts auszuführen, etwa für die Installation von Dialern oder Werbe-Trojanern.
Andere Browser wie z.B. Mozilla, Firefox oder Opera sind nicht darauf angewiesen, ActiveX zu können, um ein simples PDF-File anzuzeigen.
Jetzt haben Sie verschiedene Möglichkeiten:
VARIANTE A: Relativ sicher, aber lästig:
ActiveX-Steuerelemente auf "Eingabeaufforderung" setzen. Das geht so: Gehen Sie im Internet Explorer zum Menü Extras/Internetoptionen/Sicherheit. Klicken Sie die Zone "Internet" an und anschliessend die Schaltfläche "Stufe anpassen". Klicken Sie dort, wo "ActiveX-Steuerelemente und Plugins ausführen" steht, die Option "Eingabeaufforderung" an. Bestätigen Sie dies mit OK. Nun werden Sie jedesmal, wenn eine Webseite ein PlugIn ausführen will, gefragt. Sie müssen also fortan diese Rückfragen durch einen Klick JA bzw. OK beantworten, dann werden die Inhalte angezeigt. Vorteil: Sie werden gefragt, bevor sich ein PlugIn ausführen darf. Nachteil: Sie müssen jedesmal auf JA klicken, wenn ein Plugin auftaucht. Das artet mit der Zeit in einer lästigen Klick-Orgie aus. Und Sie wissen meist nicht, was es denn genau ist, wozu Sie JA sagen sollen.
VARIANTE B: Sehr unsicher, aber bequem:
ActiveX-Steuerelemente auf "Aktivieren" setzen. Das geht so: Gehen Sie im Internet Explorer zum Menü Extras/Internetoptionen/Sicherheit. Klicken Sie die Zone "Internet" an und anschliessend die Schaltfläche "Stufe anpassen". Klicken Sie dort, wo "ActiveX-Steuerelemente und Plugins ausführen" steht, die Option "Aktivieren" an. Bestätigen Sie dies mit OK. Vorteil: Alle Plugins auf allen Webseiten werden ohne Rückfrage ausgeführt. Nachteil: Das ist sehr unsicher, denn darunter könnten sich ActiveX-Steuerelemente befinden, die mit Ihrem System Dinge tun, die Sie nicht wollen.
VARIANTE C: Relativ sicher, aber etwas aufwändig:
ActiveX-Steuerelemente auf "Deaktiviert" lassen, aber ausgewählte Seiten in die vertrauenswürdige Zone aufnehmen. Das geht so: Gehen Sie im Internet Explorer zum Menü Extras/Internetoptionen/Sicherheit. Klicken Sie die Zone "Vertrauenswürdige Sites" an und anschliessend die Schaltfläche "Sites". Entfernen Sie das Häkchen bei "Für die Sites in dieser Zone ist eine Serverüberprüfung (https) erforderlich". Tippen Sie danach im oberen Feld die Domain der vertrauenswürdigen Site ein, z.B. www.pctipp.ch oder www.microsoft.com und klicken Sie auf "Hinzufügen". Alle Domains bzw. Seiten, die Sie dort hinzufügen, dürfen so ziemlich alles tun, inkl. JavaScript und ActiveX. Bestätigen Sie dies mit OK. Vorteil: Keine Webseite ausser jenen, denen Sie trauen, darf etwas Zweifelhaftes ausführen. Nachteil: Sie müssen wichtige Webseiten, denen Sie trauen, allesamt dort aufnehmen, sofern diese ActiveX oder sonstige Scripts benötigen.
VARIANTE D: Sowohl ziemlich sicher als auch überaus bewährt:
Vergessen Sie den Internet Explorer! Ich selber surfe nunmehr seit ca. zwei Jahren mit Mozilla [1]. Der zeigt praktisch alle Webseiten problemlos an - inklusive Plug-Ins. Und ohne irgendwelche zweifelhaften Scripts einfach so auszuführen. Sollte es mal eine vertrauenswürdige Webseite geben, die unbedingt den Internet Explorer erfordert (allen voran natürlich Windows-Update!), können Sie diese immer noch manuell per Internet Explorer besuchen. Vorteil: Sie handeln sich keine Dialer oder Browser-Hijacker ein. IE-Favoriten werden übrigens bei der Installation importiert. Nachteil: Der Mozilla-Browser ist ein klein wenig langsamer als der IE. Und er sieht etwas anders aus.
Aber man gewöhnt sich schnell daran. Die neueren Versionen von Mozilla sind stabiler und schneller geworden. Zudem gibts nette Zusatz-Features, wie z.B. "Tabbed Browsing" oder eine recht intuitive manuelle Navigation per Tastenkürzel.
Abgesehen von Mozilla gibts in Sachen Browser-Alternativen auch dessen jungen Bruder namens Firefox, der etwas schlanker sein soll und der seit neustem (Mitte Feb. 2004) in der Version 0.8 in Deutsch und mit Windows-Installer verfügbar [2] ist. Oder Opera, welcher in einer werbeunterstützten Version [3] gratis zu haben ist (kostenpflichtige Version ohne Werbung).
Glauben Sie mir: Ein sicheres und effizientes Surfen ist mit dem Microsoft Internet Explorer heute fast nicht mehr möglich, sofern Sie öfter mal neue Webseiten aufsuchen.
Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.