Studioblitz für Anfänger
Harmloses Kennenlernen: die Multiblitz-Anlage
Harmloses Kennenlernen: die Multiblitz-Anlage
Im verwendeten Einsteigerset von Multiblitz sind nicht alle vorhin erwähnten Teile enthalten. Das Set besteht zur Hauptsache aus zwei Blitzern (Modell Compact Plus) mit je einer dazu passenden Softbox und dreibeinigem Stativ. Die Softbox wird wie ein Camping-Zelt aufgebaut und dann an das Blitzgerät geschraubt. Vorne lässt sich ein weisses Tuch per Klettverschluss vorspannen, um den Schattenwurf abzudämpfen. Zusätzlich kann im Inneren der Softbox ein kleineres, zweites Tuch montiert werden, um noch weicheres Licht zu erzeugen.
Zusätzlich zur Blitzröhre hat jedes Blitzgerät auch eine 60-Watt-Halogenlampe als permanente Lichtquelle. Diese dient dazu, den Schattenwurf «live» zu sehen, ähnlich wie bei der Beleuchtung mit Scheinwerfer. Dieses Einstelllicht passt sich der gewählten Blitzstärke an, sodass die Verhältnisse zwischen den beiden Lichtquellen stimmen. Allerdings leuchten diese Lampen hinter dem Tuch der Softbox relativ schwach. Man muss den Raum ziemlich stark abdunkeln, um den Schattenwurf deutlich zu erkennen, bei normalem Tageslicht funktioniert das kaum.
Je nach Reflektor oder Softbox kann das Blitzgerät unterschiedlich stark beleuchten. Deshalb wird bei solchen Systemen nicht die Masseinheit Leitzahl verwendet, sondern Wattsekunden (Ws) oder Joule (J). Beide Blitze unseres Multiblitz-Systems haben eine Leistung von 200 Ws respektive 200 J.
Die Bedienung des Blitzes ist prinzipiell kinderleicht. Der Ein-Aus-Schalter, der auch gleich die Halogenlampe aktiviert, und die Taste zum Testblitzen sind selbsterklärend. Ein Drehregler stellt die Blitzstärke ein, wobei eine Zahl zwischen 1,0 und 5,0 angezeigt wird. Eine ganze Zahl mehr bedeutet, dass man eine ganze Blendenstufe schliessen kann, zum Beispiel F 11 statt F 8. (siehe dazu Blendenreihen, Belichtungszeit und ISO-Wert)
Die Taste, die mit einem Augensymbol gekennzeichnet ist, aktiviert die Auslösung durch einen anderen Blitz. So braucht man lediglich den einen Blitz per Kabel mit der Kamera zu verbinden, der andere löst dann selbstständig aus. Über den internen Blitz der Kamera kann man sogar beide Blitze auslösen und braucht dann kein Kabel. Eigentlich ist das eine tolle Sache, nicht nur, weil das Kabel eher lästig ist und leicht herausrutscht, sondern auch, weil ja nur die wenigsten Kameras überhaupt einen Anschluss für ein Synchronkabel haben. Allerdings kam es beim Experimentieren teilweise zu Bildern, auf denen nur das interne Blitzlicht zu sehen ist. Wahrscheinlich wurden die externen Blitze im falschen Sekundenbruchteil gezündet. Bei manueller interner Blitzsteuerung klappte es mit unserer Testkamera (Canon EOS 7D), nicht aber mit der Standardeinstellung.
Es gibt übrigens Synchronkabel, die auf den Blitzschuh passen, oder Blitzschuhadapter für ein normales Kabel. In beiden Fällen wird nur der Mittenkontakt des Blitzschuhs verwendet, sodass das Zubehör markenübergreifend funktioniert. So lassen sich auch Kameras ohne Synchronanschluss auf jeden Fall nutzen.
Autor(in)
David
Lee
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