Tipps & Tricks
20.12.2012, 16:00 Uhr
Studioblitz für Anfänger
Unbelastet von jeglichen Vorkenntnissen probieren wir eine Studioblitzanlage aus und erzählen das erworbene Wissen weiter. Hier also eine hoffentlich brauchbare Einführung in die Studioblitz-Fotografie.
Für Geübte eine Binsenweisheit, für Anfänger ein Aha-Erlebnis: Das Licht ist beim Fotografieren entscheidend. Es kann beispielsweise hart oder weich, kalt oder warm, senkrecht oder schräg sein und beeinflusst damit die Stimmung ganz wesentlich. Oft ist das Licht auch die Ursache von Problemen: Störende Schatten, Belichtung von der falschen Seite, unerwünschte Reflexionen. So kommt schnell der Wunsch auf, das Licht nach eigenen Bedürfnissen zu gestalten. Eine Studioblitz-Anlage bietet diesbezüglich die flexibelsten Möglichkeiten. Sie hat sowohl gegenüber Aufsteckblitzen als auch gegenüber anderen Lichtquellen viele Vorteile, aber auch Nachteile.
Blitzen vs. natürliches Licht
Statische Objekte lassen sich auch ohne Blitz in hoher Qualität fotografieren. Das Licht wirkt sehr natürlich, weil es natürlich ist. Allerdings muss man das Licht halt einfach nehmen, wie es kommt. Und auch ohne Blitz sind einige Dinge zu beachten. Auf kurze Distanz muss die Blende relativ stark geschlossen werden, somit sind lange Belichtungszeiten erforderlich. Dies wiederum macht ein Stativ unerlässlich und man muss mit Selbst- oder Fernauslöser arbeiten, am besten auch mit Spiegel-Vorauslösung. Wenn man Menschen in Aktion oder andere Motive in Bewegung fotografieren möchte, funktioniert diese Vorgehensweise natürlich nicht.
Studioblitz vs. Scheinwerfer
Wenn zu wenig Licht vorhanden ist, kann man statt mit einem Blitz auch mit Lampen arbeiten. Der Vorteil dieser Methode ist, dass man die Lichtsituation vorher schon sieht und nicht erst auf dem Foto. Im Digitalzeitalter ist dieser Vorteil allerdings weniger wichtig als früher, wo die Fotos erst entwickelt werden mussten. Oft werden die geringeren Anschaffungskosten als Argument aufgeführt. Doch nimmt man einen gewöhnlichen Halogenstrahler aus dem Baumarkt, hat man das Problem, dass man keinen Lichtformer darauf setzen kann. Da sich die Scheinwerfer stark erhitzen, führt ein entsprechendes Gebastel Marke Eigenbau im schlimmsten Fall zu einem Brand.
Studioblitz vs. Aufsteckblitz
Der interne Blitz einer Kamera kann immer nur aus der Richtung der Kamera blitzen, er wirft einen sehr harten Schlagschatten und erzeugt ein unnatürliches, unschönes Licht. Sein einziger Vorteil ist, dass er nichts kostet und immer da ist, wenn man ihn braucht. Bleiben noch die externen Blitzgeräte, die man auf den Zubehörschuh aufstecken oder teilweise auch drahtlos irgendwo im Raum aufstellen kann. Letzteres funktioniert nicht mit allen Kameras und Blitzgeräten, bei teureren Modellen ist es aber Standard. Mehrere solcher Geräte lassen sich synchron verwenden, wodurch sich ausgefeilte Beleuchtungen realisieren lassen.
Studioblitze haben gegenüber den kleinen externen Geräten einige Vorteile. Sie benötigen keine Batterien, da sie direkt am Stromnetz angeschlossen werden. Und die Batterien der Aufsteckblitze halten nicht lange. Ausserdem brauchen sie weniger lang, bis sie erneut blitzen können, besonders wenn die bei den Batteriegeräten die Stromversorgung langsam zur Neige geht. Studioblitze verfügen über mehr Leistung und mehr Möglichkeiten zur Lichtformung (dazu später mehr).
Studioblitze haben gegenüber den kleinen externen Geräten einige Vorteile. Sie benötigen keine Batterien, da sie direkt am Stromnetz angeschlossen werden. Und die Batterien der Aufsteckblitze halten nicht lange. Ausserdem brauchen sie weniger lang, bis sie erneut blitzen können, besonders wenn die bei den Batteriegeräten die Stromversorgung langsam zur Neige geht. Studioblitze verfügen über mehr Leistung und mehr Möglichkeiten zur Lichtformung (dazu später mehr).
Die Kehrseite der Stromnetz-Variante ist natürlich die fehlende Mobilität. Es gibt zwar auch Akkupacks, so dass man auch im Freien eine Blitzanlage aufbauen kann; doch einen solchen Aufwand kann und will man in der Regel nicht betreiben. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich der Blitz nicht automatisch den Kameraeinstellungen anpassen kann (einem Aufsteckblitz kann die Kamera mitteilen, wie stark und wie breit er in der jeweiligen Situation zu blitzen hat). Und schliesslich sind die Anschaffungskosten im Durchschnitt deutlich höher, wenn auch nicht in jedem Fall.
Auf der nächsten Seite: Blitz-Fachsprache
Blitz-Fachsprache
Crashkurs: Blitz-Fachsimpeln
Für diese Einführung konnte ich ein Einsteigerset der Marke Multiblitz während einiger Wochen ausprobieren, das uns der Schweizer Distributor Ott+Wyss inklusive einer kurzen Demonstration zur Verfügung stellte. Damit taucht man in ein recht kompliziertes Gebiet ein, von dem man als Hobbyfotograf meist gar nichts mitkriegt. Darum zuerst einmal die Erklärung einiger Grundbegriffe.
Blitzgerät: Das eigentliche Blitzgerät ist nur eines von vielen wichtigen Teilen eines Studioblitz-Systems. Im Hobbybereich ist der Generator im Blitzkopf integriert und das ganze wird per Kabel an eine Steckdose angeschlossen. Der Generator ist die Einheit, welche den Blitz auflädt. Sehr leistungsfähige Generatoren sind so gross und schwer, dass es zwecklos ist, sie auf ein Stativ montieren zu wollen. Dort befindet sich in diesem Fall nur der Blitzkopf, der Generator liegt irgendwo am Boden.
Reflektor: Zwei unterschiedliche Dinge werden in der Studiofotografie als Reflektor bezeichnet. Ein Reflektor ist einerseits eine recht grosse Fläche, die das Blitzlicht reflektiert. Damit werden Schattenpartien aufgehellt. Deshalb heissen sie auch Aufheller. Man verwendet sie auch im Freien mit Sonnenlicht. Ein völlig anderer Reflektor ist das vergleichsweise kleine Ding, das an den Blitz geschraubt wird. Es bündelt das Licht mehr oder weniger stark in eine bestimmte Richtung. Längliche Reflektoren führen zu einem kleineren Lichtbündel (Spot). Das Licht kann je nach Oberflächenbeschichtung härter oder weicher ausfallen. In der Regel ist es ziemlich hart.
Softbox: Heisst nicht so, weil sie als Sitzunterlage angenehm weich ist, sondern weil sie das harte Licht des Blitzes weicher macht. Die Rückseite einer Softbox ist wie ein sehr grosser Reflektor, reflektiert also das Licht nach vorne. Vorne ist aber ein Tuch gespannt, welches das Licht zerstreut. Zusammen mit der grossen Reflektorfläche entsteht ein weiches Licht. Dieses kann noch weiter zerstreut werden, indem man ein zweites Tuch anbringt. Mit einem Wabenfilter hingegen wird das Licht wieder gebündelt.
Schirme: Alternativ zu einer Softbox verteilt auch ein Schirm das Licht regelmässiger und führt zu weicheren Schatten. Man unterscheidet zwischen Durchlichtschirmen und Reflektorschirmen. Erstere Werden zwischen Blitz und Motiv gespannt und lassen das Licht teilweise hindurch. Bei den Reflektorschirmen wird nicht in Richtung Motiv, sondern in die entgegengesetzte Richtung geblitzt und von dort mit dem Schirm reflektiert. Überflüssig zu erwähnen, dass es auch diese Schirme wieder mit verschiedenen Beschichtungen gibt ...
Harmloses Kennenlernen: die Multiblitz-Anlage
Harmloses Kennenlernen: die Multiblitz-Anlage
Im verwendeten Einsteigerset von Multiblitz sind nicht alle vorhin erwähnten Teile enthalten. Das Set besteht zur Hauptsache aus zwei Blitzern (Modell Compact Plus) mit je einer dazu passenden Softbox und dreibeinigem Stativ. Die Softbox wird wie ein Camping-Zelt aufgebaut und dann an das Blitzgerät geschraubt. Vorne lässt sich ein weisses Tuch per Klettverschluss vorspannen, um den Schattenwurf abzudämpfen. Zusätzlich kann im Inneren der Softbox ein kleineres, zweites Tuch montiert werden, um noch weicheres Licht zu erzeugen.
Zusätzlich zur Blitzröhre hat jedes Blitzgerät auch eine 60-Watt-Halogenlampe als permanente Lichtquelle. Diese dient dazu, den Schattenwurf «live» zu sehen, ähnlich wie bei der Beleuchtung mit Scheinwerfer. Dieses Einstelllicht passt sich der gewählten Blitzstärke an, sodass die Verhältnisse zwischen den beiden Lichtquellen stimmen. Allerdings leuchten diese Lampen hinter dem Tuch der Softbox relativ schwach. Man muss den Raum ziemlich stark abdunkeln, um den Schattenwurf deutlich zu erkennen, bei normalem Tageslicht funktioniert das kaum.
Je nach Reflektor oder Softbox kann das Blitzgerät unterschiedlich stark beleuchten. Deshalb wird bei solchen Systemen nicht die Masseinheit Leitzahl verwendet, sondern Wattsekunden (Ws) oder Joule (J). Beide Blitze unseres Multiblitz-Systems haben eine Leistung von 200 Ws respektive 200 J.
Die Bedienung des Blitzes ist prinzipiell kinderleicht. Der Ein-Aus-Schalter, der auch gleich die Halogenlampe aktiviert, und die Taste zum Testblitzen sind selbsterklärend. Ein Drehregler stellt die Blitzstärke ein, wobei eine Zahl zwischen 1,0 und 5,0 angezeigt wird. Eine ganze Zahl mehr bedeutet, dass man eine ganze Blendenstufe schliessen kann, zum Beispiel F 11 statt F 8. (siehe dazu Blendenreihen, Belichtungszeit und ISO-Wert)
Die Taste, die mit einem Augensymbol gekennzeichnet ist, aktiviert die Auslösung durch einen anderen Blitz. So braucht man lediglich den einen Blitz per Kabel mit der Kamera zu verbinden, der andere löst dann selbstständig aus. Über den internen Blitz der Kamera kann man sogar beide Blitze auslösen und braucht dann kein Kabel. Eigentlich ist das eine tolle Sache, nicht nur, weil das Kabel eher lästig ist und leicht herausrutscht, sondern auch, weil ja nur die wenigsten Kameras überhaupt einen Anschluss für ein Synchronkabel haben. Allerdings kam es beim Experimentieren teilweise zu Bildern, auf denen nur das interne Blitzlicht zu sehen ist. Wahrscheinlich wurden die externen Blitze im falschen Sekundenbruchteil gezündet. Bei manueller interner Blitzsteuerung klappte es mit unserer Testkamera (Canon EOS 7D), nicht aber mit der Standardeinstellung.
Es gibt übrigens Synchronkabel, die auf den Blitzschuh passen, oder Blitzschuhadapter für ein normales Kabel. In beiden Fällen wird nur der Mittenkontakt des Blitzschuhs verwendet, sodass das Zubehör markenübergreifend funktioniert. So lassen sich auch Kameras ohne Synchronanschluss auf jeden Fall nutzen.
Erste Erfahrungen
Erste Erfahrungen
Die Bedienung der Multiblitz-Anlage ist wie gesagt sehr simpel; schwieriger ist es, die Lichtquellen richtig anzuordnen. Auch das Einstellen der Kamera erfordert jeweils einige Testläufe, da alles manuell eingestellt werden muss. Man hat aber einige Fixpunkte, an denen man sich orientieren kann: Der ISO-Wert gehört grundsätzlich aufs Minimum gestellt, um die bestmögliche Qualität zu erreichen. Bei der Verschlusszeit stellt man einen Wert zwischen 1/60 und 1/250 Sekunde ein, normalerweise 1/125. Ist die Verschlusszeit zu kurz, wird nur ein Teil des Bildes belichtet. Das liegt an den beiden Verschlussvorhängen, die zu nahe aufeinander folgen (anschaulich erklärt durch die animierte Grafik auf Wikipedia)
Bleibt also noch die Blende, die man variabel halten kann, und natürlich die Stärke des Blitzes sowie die Entfernung des Motivs zum Blitz. Auf sonstiges Umgebungslicht braucht man nicht besonders acht zu geben; ohne Blitz bleibt das Bild nahezu schwarz.
Vergleich verschiedener Beleuchtungsweisen
Jetzt langweilen wir Sie mit zahlreichen Varianten von einem Bild einer LED-Lampe. Der Sinn davon ist, die Auswirkungen verschiedener Beleuchtungweisen systematisch zu illustrieren. Leute mit einer Türkisallergie und/oder einer kurzen Aufmerksamkeitsspanne springen direkt zur nächsten Seite.
Viele Kameras haben keinen Blitzkabelanschluss. Hier wurde deshalb die Multiblitz-Anlage durch den internen Blitz ausgelöst, allerdings mit einem unbefriedigenden Resultat. Es sieht so aus, als ob die Multiblitz-Anlage zu früh oder zu spät geblitzt hätte. Sichtbar ist nur die hässliche Belichtung des internen Blitzes.
Im Glas der Lampe waren die Softboxen als Spiegelung zu sehen. Dies wird mit dem Weichzeichnungsfilter «Matter machen» eliminiert, ohne dass die natürlichen Helligkeitsunterschiede komplett verschwinden. Zudem wurde die langsam sattsam bekannte Hintergrundfarbe mit dem Zauberstab ausgewählt und per «Farbe ersetzen» ausgewechselt.
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Porträtfotos
Porträtfotos
Das Studioset ist aber nicht primär zum Fotografieren von Kleinkram gedacht. Dafür täte es auch ein kleines, günstiges Mini-Studio. Die Softbox streut das Licht sehr weit, so dass Ganzkörper- oder sogar Gruppenaufnahmen möglich sind. Die Softbox ist auch ideal für Porträts, da sie ein weiches Licht erzeugt und auch eher dunklere Partien noch schwach ausleuchtet.
Fotografiert man Menschen statt statische Objekte, ist man froh, wenn man schnell hintereinander Fotos schiessen kann. Jedes Blitzgerät braucht eine gewisse Zeit, bis es wieder aufgeladen ist und erneut blitzen kann. Die Multiblitz-Anlage lässt diesbezüglich wenig Wünsche offen. Zwar lässt sich die Leistung weniger stark reduzieren als bei einem Aufsteckblitz; darum ist letzterer bei minimaler Blitzleistung sofort wieder aufgeladen. Multiblitz gibt dagegen die kürzeste Aufladezeit mit 0,6 Sekunden an. Bei voller Leistung ist die Studioanlage jedoch viel schneller wieder einsatzbereit. Beim Aufsteckblitz kann das bis zu 10 Sekunden dauern. Zudem gibt der Multiblitz Compact Plus deutlich hörbares Signal von sich, sobald er bereit ist. Beim Aufsteckblitz dagegen muss man auf eine Kontrolllampe schauen, was weniger praktisch ist.
Auf diesem Bild ist die Aufstellung alles andere als optimal: Das Licht von oben wirft zum Beispiel einen Schatten unter die Nase. Auch an der Wand sind Schatten vom Blitz zu sehen, die jedoch dank der Softbox sehr weich sind.
Durch einen zweiten seitlichen Blitz verschwindet der Schlagschatten. Allerdings ist diese Box zu nahe am Motiv, seine Beleuchtung zu dominant.
Die Box kann nicht weiter entfernt werden, weil es in diesem Raum zu eng ist. Idee: Indirekt von oben blitzen. Auch nicht gerade toll, die Schatten sind wieder da. Man könnte weiter weg von der Wand stehen; wenn da Platz wäre ...
Fazit von ersten, eher hilflosen Versuchen: Es ist für einen Neuling nicht einfach, eine gute Anordnung zu finden, vor allem, wenn der Platz beschränkt ist. Ein etwa 20 Quadratmeter grosser, leerer Raum macht vieles einfacher.
Dem Set liegt ein Booklet bei, das verschiedene Aufstellungen für Porträtfotos anschaulich erklärt – eine gute Einstiegshilfe. In den meisten Fällen wird ein Blitz mit Softbox auf gleicher Höhe wie das Gesicht aufgestellt und von schräg vorne geblitzt (5-Uhr- oder 7-Uhr-Stellung von oben gesehen). So vermeidet man hässliche Schatten zum Beispiel unter der Nase, dem Kinn etc. Blitzt man von der Seite, bleibt ein Teil des Gesichts dunkel - was nicht unbedingt schlecht sein muss.
Schnell merkt man beim Durchblättern, dass man mit zwei Blitzern und Softboxen immer noch recht eingeschränkt in der Lichtgestaltung ist. Um die dunkle Gesichtshälfte aufzuhellen, müsste man auf der gegenüberliegenden Seite eine reflektierende Aufhellfläche anbringen. Einen solchen Aufheller muss man aber zuerst erwerben. Für glänzende Haare beleuchtet man mit einem zweiten Blitz von hinten aus erhöhter Position. Dieser Blitz sollte dann aber nicht mit einer Softbox, sondern mit einem sogenannten Normalreflektor ausgestattet sein. In diesem Set ist ein solcher nicht enthalten, er kostet 110 Franken. Der Normalreflektor wird auch dazu verwendet, den Hintergrund zu beleuchten, sofern man nicht möchte, dass dieser schwarz oder sehr dunkel ist.
Für Studioblitze gibt es ein riesiges Arsenal an Zubehör, und das meiste davon lässt sich nicht systemübergreifend verwenden. Eine simple Aufhellfläche kann natürlich immer eingesetzt werden, aber die Softbox beispielsweise hat ein Bajonett, das nur an Multiblitz-Systeme passt - und auch innerhalb der Marke Multiblitz gibt es neben dem hier verwendeten P-Bajonett noch das professionelle V-Bajonett. Es dürfte sehr schwierig sein, als Einsteiger beim Kauf die richtige Wahl zu treffen. Eine Beratung ist natürlich hilfreich, ersetzt aber nicht eigene Erfahrungen. Glücklich schätzen kann sich, wer Gelegenheit hat, die verschiedenen Elemente einmal selbst auszuprobieren, ohne gleich für einen Tag ein voll ausgestattetes Fotostudio mieten zu müssen.
Je mehr man sich mit der Anlage beschäftigt, desto mehr fallen einem Details auf. Zum Beispiel ist die Softbox selbst als Reflexion in den Augen zu sehen. Im Gegensatz zur Sonne ist diese Spiegelung viereckig, was unbewusst irritieren kann. Je nach Anordnung sind auch zwei oder gar vier Lichtreflexionen zu sehen. Die Reflexionen in den Augen werden kleiner, wenn man den Reflektor weiter entfernt. Ausserdem kann man so auch mit offener Blende fotografieren, was aus kurzer Distanz nicht möglich ist. Der Blitz ist schlichtweg zu hell und lässt sich nicht beliebig herunterschrauben.
Fazit
Es ist toll, eine Studioblitzanlage einfach mal ausprobieren zu können. Obwohl man bei der Anordnung der Elemente recht viel falsch machen kann, dürfte mit ein bis zwei Softboxen ein einfaches Porträt schnell gelingen. Doch sobald man das geschafft hat, will man mehr, nach dem Motto: wenn schon, denn schon. Das Schwierigste scheint mir deshalb die Wahl der richtigen Elemente zu sein, wenn man noch unerfahren ist.
Angesichts der Tatsache, dass heutige Vollformatkameras selbst bei sehr hoher Lichtempfindlichkeit noch gute Bidlqualität liefern, lässt sich vieles auch ohne künstliches Licht umsetzen. Eine Blitzanlage scheint mir vor allem dann sinnvoll, wenn man ganz bestimmte Vorstellungen hat, wie das Licht sein muss.
Autor(in)
David
Lee
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