Tipps & Tricks
10.11.2014, 08:23 Uhr
iOS 8: Kamera-App individualisieren
Mit diesen Extensions gestalten Sie die iOS 8 Kamera-App nach Ihrem Gusto.
Die Kamera-App
Wenn man einen iPhone-Besitzer fragt, welche Kamera-App er verwendet, dann bekommt man die unterschiedlichsten Antworten zu hören. Dabei dreht sich die Argumentation meist weniger um die Bedienung oder die Funktionalität, sondern vor allem um die Bearbeitung und die Effekte. Instagram ist das klassische Beispiel schlechthin.
Doch mit iOS 8 hat sich das Blatt gewendet. Wenn eine Kamera-App die neue Extensions-Schnittstelle unterstützt, dann lassen sich deren Werkzeuge und Effekte auf jedes Foto anwenden, das in der Fotosammlung gespeichert ist. Das erlöst den Fotografen vom Dilemma, wegen ein paar hübschen Filtern mehrere Kamera-Apps zu verwenden. Und ausserdem werden in der Fotosammlung keine Duplikate mehr angelegt, wenn die Bilder von einer App zur nächsten gereicht werden.
Warum Sie (nur) Apples Kamera-App verwenden sollten
Wenn es Ihnen bei den Kamera-Apps nur um Filter & Co. geht, sollten Sie Fotografie der mitgelieferten Kamera-App überlassen. Einerseits kann sie mit einer Wischgeste direkt vom Sperrbildschirm aufgerufen werden. Anderseits ist sie die einzige, die Apples Hardware restlos ausreizt: Zeitlupen mit 240 fps, riesige Panoramen, 10 Bilder pro Sekunde mit automatischer Auswahlhilfe und mehr: Das schafft keine App von einem Drittanbieter. Erst danach wird das Bild bearbeitet, ohne dass dazu die App Fotos verlassen werden muss.
Extensions konfigurieren
Um eine App für die Nachbearbeitung einzuspannen, sind nur wenige Schritte nötig: Rufen Sie ein Bild in der App Fotos auf und tippen Sie wie gewohnt auf die Schaltfläche Bearbeiten.
Jetzt erscheinen die Filter und Einstellungen, die Apple jedem iPhone mit auf den Weg gibt. Ausserdem sehen Sie einen Kreis mit drei Punkten. Wenn dieses Symbol nicht zu sehen ist, sind auf Ihrem Gerät keine Apps installiert, die als Extension in Frage kommen. Wenn Sie das jetzt gleich korrigieren möchten, laden Sie die Apps Camera+, Litely, Analog Film und/oder Afterlight auf Ihr iPhone.
Tippen Sie auf die drei Punkte. Noch ist keine App zu sehen, denn diese müssen zuerst aktiviert werden. Tippen Sie auf die einzige Schaltfläche:
Wählen Sie aus den Apps die Favoriten aus:
Ab jetzt können Sie mit einem Tippen auf die drei Punkte zwischen diesen Apps wählen:
Die Filter und Einstellungen werden automatisch in der Fotos-App eingeblendet. Hier sind zum Beispiel die Werkzeuge von Camera+ zu sehen:
Auch wenn ein Foto über eine externe App verändert worden ist, lassen sich die Anpassungen jederzeit zurücknehmen. Wechseln Sie erneut in den Bearbeitungsmodus und tippen Sie auf den roten geschwungenen Pfeil:
Damit wäre das Verfahren geklärt – aber nicht die Frage nach den besten Extensions. Hier ein paar Vorschläge, wie Lücken in Apples Fotos-App gestopft werden können.
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Die besten Extensions und Möglichkeiten
Die besten Extensions und Möglichkeiten
Mit den erwähnten Apps sind sie bereits gut bedient. Sie bilden eine sinnvolle Ergänzung zur Fotos-App von Apple und kompensieren deren Versäumnisse:
Vignetten. Beginnen wir mit den allseits beliebten Vignetten – jenen leichten Abschattungen in den Ecken, die den Blick des Betrachters in die Bildmitte führen. Solche Effekte bietet Camera+. Öffnen Sie dessen Bearbeitungswerkzeuge, so wie auf der letzten Seite beschrieben. Tippen Sie auf den Bereich The Lab und anschliessend auf Vignette:
Mit dem oberen Regler definieren Sie, ob die Vignette die Ecken abdunkeln oder aufhellen soll. Mit dem unteren Regler wird bestimmt, wie weit die Vignette ins Bild reichen soll. Doch Vorsicht: Der Effekt wirkt am besten, wenn er subtil aufgetragen wird.
Goldenes Rechteck. Damit ist ein Rechteck gemeint, dessen Proportionen dem Goldenen Schnitt entsprechen, also dem Seitenverhältnis 1 zu 1,618. Diese Proportionen gelten nicht nur als wohlgefällig und perfekt ausbalanciert, sondern sie füllen das Display des iPhones auf eine ideale Weise. (Das Thema ist übrigens hochinteressant, auch für Nicht-Fotografen.) Um ein Bild so zuzuschneiden, öffnen Sie es in Camera+. Tippen Sie auf den Bereich Schnitt und anschliessend auf Golden:
Retro-Effekte. Scheinbar sehnen sich alle nach den analogen Zeiten mit den verwaschenen Farben. Diese Sparte wird bestens von den Apps Litely und Analog Film besetzt. Bei Litely hat der bekannte Instagram-Fotograf Cole Rise seine Finger im Spiel, was als Qualitätsmerkmal gelten darf. Die App mit einigen Basisfiltern ist kostenlos, weitere Filter können als In-App-Käufe hinzugefügt werden.
Rahmen und Effekte. Alle möglichen Effekte bis hin zum simulierten Lichteinfall bietet die App Analog Film für 3 Franken. Neben vielen Effekten, die teilweise kaum von jenen in Litely zu unterscheiden sind, kennt Analog Film auch Rahmen, sehr gute Schwarzweiss-Umsetzungen oder die Simulation von Filmkorn. Alles in allem erhalten Sie hier für wenig Geld eine geballte Ladung Retro.
Die Zukunft
Wir werden in Zukunft noch viele weitere Foto-Apps sehen, die als Extensions funktionieren. Dabei werden die Kamera-Funktionen immer weiter in den Hintergrund rücken. Es wird auch die eine oder andere App dabei sein, die gar nie mehr gestartet wird, sondern ausschliesslich als Verlängerung der Fotos-App verstanden wird. Das Leben als iPhone-Fotograf wird also deutlich einfacher.
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