Digitales Erbe: Wie gibt man Daten an Hinterbliebene weiter?
Gezielte Verschlüsselung
Gezielte Verschlüsselung
Neben den Kennwörtern gibt es jedoch noch eine andere Hürde für die Hinterbliebenen: Die Hardware, die eventuell ebenfalls gut geschützt ist. Schaffen Sie auch hier klare Verhältnisse. Im einfachsten Fall halten Sie das Kennwort oder die PIN für das Gerät im Kennwortmanager fest, auf den ausgewählte Personen dank Synchronisierung ebenfalls Zugriff haben.
Damit öffnen sich am PC alle Schleusen – doch vielleicht möchten Sie einige Daten endgültig wegsperren. Auch dafür gibt es eine einfache Lösung. Erfassen Sie die Zugangsdaten für den Rechner im Kennwortmanager. Zusätzlich verschlüsseln Sie mit einem anderen Kennwort gezielt jene Daten, die für immer unzugänglich bleiben sollen.
Natürlich steht es Ihnen frei, ebenfalls diese Kennwörter an ausgewählte Vertrauenspersonen weiterzugeben.
Windows BitLocker
Um den ganzen Windows-PC zu verschlüsseln, bietet Ihnen Windows 10 Pro (aber nicht Home) das Programm BitLocker an. Dieses Kennwort könnten Sie zum Beispiel im Kennwortmanager festhalten. Die Verschlüsselung wird in der Systemsteuerung BitLocker-Laufwerkverschlüsselung aktiviert.
Darüber hinaus bietet Ihnen Windows 10 auch alle nötigen Werkzeuge, um Ordner gezielt zu verschlüsseln. Eine detaillierte Anleitung finden Sie unter der Internetadresse go.pctipp.ch/1834.
macOS: FileVault
Jeder Mac kann und sollte verschlüsselt werden, weil macOS diese Möglichkeit sehr komfortabel über die Funktion FileVault darreicht. Wenn das Kennwort nicht bekannt ist, sind alle Daten unwiderruflich verloren. Der Mac lässt sich aber komplett löschen, frisch aufsetzen und von seinem neuen Besitzer verwenden.
FileVault wird im gleichnamigen Bereich in der Systemeinstellung Sicherheit aktiviert, Bild 6. Im Gegensatz zu Windows kann macOS zwar keine Ordner gezielt verschlüsseln, bietet aber genauso interessante Alternativen wie die Verschlüsselung von externen Speichern (zum Beispiel USB-Sticks, Festplatten) oder von Disk-Images – also Dateien, die sich wie Massenspeicher verhalten.
Eine detaillierte Anleitung finden Sie unter der Internetadresse go.pctipp.ch/1835.
iPhone und iPad
Alle iOS-Geräte der letzten Jahre sind verschlüsselt – und zwar ausnahmslos. Wenn Sie den Code oder das Kennwort nicht weitergeben, ist der Inhalt verloren. Ab Werk ist zudem in den Einstellungen zur Apple-ID unter iCloud die Option Mein iPhone suchen aktiv.
Dann ist es auch nicht möglich, das Gerät zurückzusetzen oder zu löschen. Kurz: Ohne Zugangsdaten taugen iOS-Geräte höchstens als Briefbeschwerer.
Android
Nicht alle Android-Smartphones sind ab Werk verschlüsselt. Darüber hinaus ist es nicht immer so, dass das gesamte Smartphone verschlüsselt wird. Weil jedoch dieses Thema so unterschiedlich gehandhabt wird, sollten Sie sich auf der Website des Herstellers genauer über die Möglichkeiten Ihres Geräts informieren.
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