Tipps & Tricks 03.09.2010, 10:30 Uhr

Digitaler Nachlass

In der digitalen Welt von Facebook & Co. bleiben die Spuren der Nutzer auch bestehen, wenn sie nicht mehr auf dieser Welt sind. Mittels Datenvererbung sorgt der Anwender vor.
Screen 1: In Netzwerken wie Facebook sind mittlerweile Millionen von Nutzern dabei
Sich bei einem sozialen Netzwerk anzumelden, ist einfach und schnell erledigt, Screen 1. Die Spuren dieses virtuellen Lebens zu löschen, dauert länger – und ist für Hinterbliebene sehr schwierig. Zumal sie oft nicht wissen, wo der Verstorbene überall registriert ist und wie die Zugangsdaten lauten.
Beizeiten handeln: Damit nach dem Todesfall die digitalen Daten in die richtigen Hände gelangen, gibt es nur eine sinnvolle Lösung: Der digitale Nachlass sollte zu Lebzeiten geregelt werden. Um sich mit diesem Gedanken anzufreunden und die dafür nötigen Schritte einzuleiten, muss aber oft eine grosse Hemmschwelle überwunden werden. Niemand beschäftigt sich gern mit dem eigenen Nachlass.
Trotzdem ist es sehr wichtig, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen, damit es die Angehörigen nicht noch schwerer haben als ohnehin schon. Denn die Hinterbliebenen können fast nicht herausfinden, in welchen Foren, Onlineshops oder sozialen Netzwerken jemand eingetragen ist.
Die Angehörigen müssen also informiert werden, was sie mit den Konten genau machen sollen. Darüber hinaus benötigen sie alle wichtigen Zugangsdaten. Hierbei helfen digitale Nachlassverwalter.
Die Anbieter: In den USA haben bereits mehrere Unternehmen das Bedürfnis für einen digitalen Nachlass erkannt. Der in San Francisco ansässige Webservice Legacy Locker bietet seinen Kunden einen Aufbewahrungsdienst für ihre Daten an, Screen 2. Beim Todesfall des Besitzers wird das zuvor geschnürte Datenpaket mit Zugangsdaten zu Mailkonten, E-Banking, sozialen Netzwerken etc. an eine als berechtigt bestimmte Person übermittelt.
Auf der nächsten Seite erfahren Sie mehr über die Schweizer Alternative.

Die Schweizer Antwort heisst DataInherit, Screen ...

Screen 3: Auch die Schweizer Firma DataInherit verwaltet den digitalen Nachlass
Die Schweizer Antwort heisst DataInherit, Screen 3. Das Zürcher Sicherheitsunternehmen DSwiss bietet online einen Aufbewahrungsort für wichtige digitale Werte, Passwörter und Zugangsinformationen an. Diese sind laut der Firma sicher gespeichert und jederzeit verfügbar. Die Besonderheit: Beim Ableben des Kunden benachrichtigt der
Onlinedienst die vom Auftraggeber bestimmten Begünstigten und gibt ihnen Zugang zu den Daten.
So funktioniert der Datensafe
Bei DataInherit werden nach der Anmeldung als Erstes alle wichtigen Dokumente und Passwörter abgespeichert. Diese müssen anschliessend begünstigten Personen zugewiesen werden. Sehr praktisch: Der digitale Nachlass kann auch erstellt werden, ohne dass alle Begünstigten davon wissen. In jedem Fall muss der Kunde aber eine oder mehrere Personen informieren, die aktivierungsberechtigt sind. Diese lösen im Notfall anhand eines Aktivierungscodes die Datenvererbung aus. Sie wissen auch genau, was die «Erben» mit den Daten tun müssen.
Eine selbst definierte Sperrfrist soll eine missbräuchliche Aktivierung ausschliessen. In dieser Zeit versucht DataInherit, die Person per E-Mail und SMS zu erreichen. Falls keine Antwort eintrifft, wird die
Datenvererbung ausgelöst und die Begünstigten erhalten die Zugangsdaten zu den zugewiesenen Dateien und Passwörtern.
Gratis-Safe
Ein Datensafe für bis zu 50 Passwörter und 10 MB an Dokumenten kann unter datainherit.com gratis eingerichtet werden. Kostenpflichtige Angebote mit einem grösseren Funktionsumfang starten ab Fr. 1.50 pro Monat.



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