Für Schulen: Windows-Laptop oder Google Chromebook?
Virtuelles Klassenzimmer
Entscheidend für den Erfolg des Online-Unterrichts ist das virtuelle Klassenzimmer, also der Ort, an dem die Lektionen organisiert werden. Hier werden Aufgaben verteilt, bearbeitet und wenn möglich gleich bewertet.
Google Classroom
Google Classroom ist ein virtuelles Klassenzimmer, das ganz von Anfang an nur für diesen Zweck entwickelt wurde: eine E-Learning-Plattform, mit der sich Unterrichtseinheiten einfach gestalten und durchführen lassen.
Dazu loggt sich die Lehrperson mit dem Google-Account bei classroom.google.com ein und klickt auf Kurs erstellen. Google weist zwar darauf hin, dass man eine Bildungseinrichtung bei Google-Workspace for Education anmelden muss, man kann diesen Hinweis aber auch einfach zur Kenntnis nehmen und trotzdem weiterfahren. Danach gibt man den Namen des Kurses an und kann bei Bedarf weitere Informationen, das Fach und allenfalls auch den Raum erfassen, bevor man per Klick auf Erstellen auf die Übersichtsseite gelangt. Das Tool ist in vier Bereiche gegliedert:
- Stream für die Kommunikation und das Teilen von Inhalten, Bild 3
- Kursaufgaben für die Erstellung von Aufgaben, für Quiz oder zum Bereitstellen von Unterrichtsmaterial
- Personen zum Einladen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern
- Noten zum Bewerten von Arbeiten.
Das Tool ist sehr gut mit den anderen Apps des Google-Universums verknüpft. Erstellt man etwa ein Quiz, wird dieses im Tabellenprogramm Google Forms angelegt. Wenn man Videos hinzufügt, gelangt man direkt zu YouTube. Google Classroom dient somit als Schaltzentrale für den Unterricht.
Class Notebook
Als Basis für die Kommunikation zwischen Lehrpersonen und der Schülerschaft bietet sich in der Microsoft-Umgebung die App Teams auf microsoft.com/de-ch/microsoft-teams an. Sie umfasst das Teilen von Sprach- und Textnachrichten, Videokommunikation und den Austausch von Dateien via SharePoint. Aufgaben können direkt erfasst, verteilt und bearbeitet werden, ohne dass die App je verlassen werden muss. Eingaben sind via Tastatur und auch mittels Stift möglich, sodass kreative Arbeiten problemlos am Rechner gelöst werden können.
Der grösste Vorteil von Teams ist, dass viele Nutzerinnen und Nutzer die Arbeitsumgebung von Microsoft bereits kennen. Zudem ist es mit dieser Software besonders einfach, vom Unterricht vor Ort in den Fernunterricht zu wechseln.
Das Class Notebook ist ein Add-in für OneNote, das unter der Adresse onenote.com/classnotebook zum Download bereitsteht. Mit einem Doppelklick auf die heruntergeladene Datei wird es installiert. OneNote ist nun um den Reiter Kursnotizbuch erweitert, auf dem Sie mit einem Klick auf Kursnotizbuch erstellen ein solches anlegen. Sie werden auf die Onlineseite umgeleitet, wo Sie zuerst den Namen des Kurses festlegen. Danach können Sie Teilnehmer einladen, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass Sie über einen Schul- oder Geschäftsaccount verfügen, Bild 4. Das Notizbuch besteht aus drei Bereichen:
- Schülernotizbücher: Ein gemeinsamer Bereich für die Lehrkraft und jeden einzelnen Schüler, wobei alle nur ihr persönliches Notizbuch sehen.
- Inhaltsbibliothek: In dieser teilt die Lehrkraft Inhalte mit allen Schülerinnen und Schülern.
- Platz für Zusammenarbeit: Hier werden Inhalte freigegeben, strukturiert und gemeinsam bearbeitet.
Wie bei OneNote üblich, können die Notizen sehr frei gestaltet werden.
Beurteilung
Der Google Classroom besticht durch eine einfache Benutzerführung und viele Möglichkeiten – und auch dadurch, dass man ihn verwenden kann, wenn man nicht die ganze Klasse oder Schule angemeldet hat. Gerade für Lehrkräfte, deren Bildungseinrichtung bei der Digitalisierung noch hinterherhinkt, ist Google Classroom deshalb fast unverzichtbar.
Microsoft hat mit Teams eine hervorragende Lösung für die Kommunikation und mit Class Notebook eine gute Lösung für die Zusammenarbeit. Einrichtung und Bedienung sind aber komplex und die Nutzung ohne Schulaccount ist kompliziert.
Autor(in)
Beat
Rüdt
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