Musik am PC aufnehmen

Home-Recording mit einem Audio-Interface

Home-Recording mit einem Audio-Interface

RMI HDSPe: Internes Interface, belegt den PCIe-Steckplatz. Die Audioanschlüsse werden in eine externe Box ausgelagert.
Ein Audio-Interface ersetzt die eingebaute Soundkarte. Es gibt «interne» Audio-Interfaces, bei denen tatsächlich die bisherige Soundkarte ausgebaut und in den frei gewordenen Steckplatz die neue eingebaut wird. Weitaus häufiger sind jedoch externe Gehäuse, die per USB oder FireWire mit dem PC verbunden sind.
Alle Interfaces bieten bessere Anschlüsse als die Standard-Soundkarten – die internen Interfaces haben dafür eine ausgelagerte Anschlussbox. Fast immer können mehrere Tonquellen gleichzeitig angeschlossen werden, und zwar nicht über die popligen Mini-Klinkenstecker, sondern über ein richtiges Gitarrenkabel (6,3-mm-Klinke) oder via XLR-Anschluss (Standard für Mikrofone). Wie bereits angetönt, benötigen manche Mikrofone eine Stromversorgung übers Kabel (sogenannte Phantomspeisung); für ein gutes Audio-Interface kein Problem. Gleichzeitig bietet es Audio-Ausgänge für Boxen, Kopfhörer etc. Professionelle Audio-Hardware liefert auch eine hörbar bessere Soundqualität. Bei den besseren Geräten ist es möglich, in einer wesentlich höheren Bandbreite aufzunehmen als mit der internen Soundkarte.
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Mit einem Interface wird auch ein spezieller Treiber geliefert, ein ASIO-Treiber. (Bei einigen sehr günstigen Geräten fehlt dieser; als Notlösung gibts immerhin den universellen Treiber asio4all). Die Abkürzung steht für Audio Stream Input Output und ist ein Standard der Firma Steinberg (u.a. bekannt durch die Software Cubase). Neben Cubase gibt es viele andere Programme, die ASIO unterstützen. Audacity gehört leider nicht dazu – dies hat lizenrechtliche Gründe. In der Regel ist eine solche Software ebenfalls im Lieferumfang eines Audio-Interface enthalten. ASIO-Treiber verkürzen die Latenzzeit auf ein praktisch unhörbares Mass (ganz wenige Millisekunden).
Vor dem Kauf sind – neben dem Budget und den Ansprüchen – zumindest folgende Punkte abzuklären:
- Verwendet das Interface einen Anschluss, der an meinem Computer vorhanden ist? FireWire ist z.B. nicht sehr verbreitet, ausser bei Macs. Zwar können Sie günstig eine FireWire-Karte erwerben, müssen dann aber wiederum wissen, für welchen Steckplatz (z.B. PCI). FireWire 400 und das doppelt so schnelle FireWire 800, auch bekannt als IEEE 1394a und IEEE 1394b, sind zueinander kompatibel, haben aber verschiedene Stecker. Es braucht also das richtige Übergangskabel. Übrigens ist auch USB 2.0 schnell genug für Audio-Aufnahmen.
- Gibt es aktuelle Treiber für mein Betriebssystem? Besonders Nutzer von Windows 7 64 Bit müssen aufpassen, wenn es sich um Geräte handelt, die schon seit einiger Zeit auf dem Markt sind.
Nach dem Kauf sollten die aktuellsten Treiber heruntergeladen und genau so installiert werden, wie es der Hersteller empfiehlt. Danach muss man in Windows zumindest beim Aufnahmegerät als auch bei Wiedergabe das Interface als Quelle angeben.

Autor(in) David Lee



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