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29.10.2014, 14:31 Uhr
FAQ - Was ist was bei Bluetooth?
Wie weit funkt Bluetooth eigentlich, welche Daten lassen sich übertragen und was lässt sich noch alles damit machen? Lesen Sie alles Wissenswerte zu Bluetooth.
Die fünf Gründungsunternehmen der Bluetooth Special Interest Group (BT SIG), sprich Ericsson, IBM, Intel, Nokia und Toshiba, haben die Version 1.0 der Bluetooth-Spezifikation schon am 26. Juli 1999 verkündet. Damals erklärten sie: Mit Bluetooth (BT) lassen sich «mobile PCs und Kommunikationsgeräte schnell und einfach drahtlos miteinander verbinden» und Daten bei «sehr hohen Übertragungsraten» über das Internet austauschen: Darüber hinaus könnten die Benutzer von Notebooks, Mobiltelefonen und Peripheriegeräten ihre Daten zu jedem Zeitpunkt «kinderleicht synchron halten».
Kinderleicht? Das war zehn Jahre lang ein frommer Wunsch. Die meisten Handy-Hersteller haben BT einfach in Milliarden von Handys verbaut, auch wenn das anfangs niemand nutzen wollte, weil es zu schwierig war. Laut IHS Technology werden derweil aber alleine im Jahr 2014 circa 2,2 Milliarden BT-fähige Geräte ausgeliefert. 2018 sollen es gar 3,8 Milliarden sein. Kumuliert wurden, laut ABI Research, bis 2014 bereits 15 Milliarden BT-fähige Geräte ausgeliefert. Die Marktforscher erwarten, dass 2018 etwa 96 Prozent aller Handys und Smartphones den BT-Funk ab Werk verbaut haben. Die «BT SIG» hatte per Sommer 2014 schon 23'000 Mitgliedsunternehmen. Auf ihrer Webseite sind zigtausende BT-Produkte gelistet.
Doch was verbirgt sich alles hinter Bluetooth, wie funktioniert es, was ist damit konkret alles möglich? Lesen Sie unsere FAQ:
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Wie schnell funkt Bluetooth?
Wie schnell funkt Bluetooth?
Die Version 1.0 von Bluetooth (BT) definiert eine maximale Bruttodatenrate von insgesamt 732,2 Kbit/s. Dazu kommen bis zu drei Audioverbindungen gleichzeitig. Es gibt folgende Einsatz-Optionen:
- Eine asymmetrische Datenverbindung von 732,2 Kbit/s, zum Beispiel mit 706,25 Kbit/s im Downlink und 57,6 Kbit/s im Uplink, oder:
- Eine symmetrische Datenverbindung mit 2x 433,9 Kbit/s in zwei entgegengesetzte Richtungen, und:
- Bis zu drei synchrone und simultane Audiokanäle zu je 64 Kbit/s in jede Richtung.
Grund: Bluetooth will dem Anwender je nach Bedarf symmetrische und asymmetrische Verbindungen bieten, und auch das «Circuit Switching» (leitungs-vermittelt) und das «Packet Switching »(paket-vermittelt) miteinander kombinieren: Dadurch soll Bluetooth optimale Konditionen für den Verkehr von Sprache und von Daten im gleichen System bieten: Denn Sprache überträgt man traditionell vorzugsweise über symmetrische und leitungsvermittelte Strecken. Beim Surfen dagegen wählte man bislang eher asymmetrische TCP/IP-Verbindungen mit viel Downstream und wenig Upstream. Schickt man Voice jedoch «over-IP», dann gelten diese alten Regeln nicht mehr. Bluetooth soll für die Sprachübertragung beide Möglichkeiten anbieten, Circuit Switching und Packet Switching. Soviel zu den Grundlagen der Version 1.0.
Bluetooth Version 2+E.D.R. (Enhanced Data Rate) ist seit 2004 definiert: Damit schafft BT offiziell 2,1 Mbit/s Brutto. Auch mit diesem Speed-Zuwachs ist Bluetooth erheblich langsamer als WiFi-11abgn, erst recht WiFi-11ac, das per 1.9.2014 in der Praxis bei 3x3-MIMO bis 1300 Mbit/s brutto liegt. BT 2.0 ist rein rechnerisch somit 600 Mal langsamer als WLAN-11ac. Die viel geringeren Bluetooth-Datenraten reichen aber für drahtlose Headsets, Lautsprecher, Fitness-Tracker, Tastaturen und Mäuse. BT will lieber Energie sparen, als mit High-Speed auftrumpfen, damit die Akkus von mobilen Geräten wie Handy, Laptop oder Tablet möglichst lange halten.
Bluetooth Version 4.0 hat unter anderem ein spezielles Low-Energy-Modul bekommen: Dadurch sollen BT-Geräte mit einer Knopf-grossen Batterie jahrelang funkfähig bleiben.
Bluetooth Version 4.1, per 1.9.2014 die aktuellste Version, wird von der BT SIG unter anderem als «drahtlose Technologie für das Internet der Dinge» positioniert, weil sie in der Kernspezifikation schon kompatibel zu IPv6 sein soll. IPv6 will Milliarden von verschiedenen Geräten und «Dingen» eindeutig unterscheiden und adressieren können.
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