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09.02.2015, 10:03 Uhr
Das alles ändert sich mit USB 3.1
Der kommende USB-Stecker ist doppelt so schnell wie USB 3.0 und schafft endlich Ordnung im Steckerdschungel, bringt aber noch weit mehr Vorteile.
Der kommende universelle USB-3.1-Standard wird mit bis zu 10 Gbit/s doppelt so schnell wie USB 3.0 sein und einen einheitlichen Stecker mit sich bringen. Bis wir erste Geräte und Motherboards auf dem Markt sehen, dürfte jedoch noch gut ein Jahr verstreichen, aber die Industrie ist dran. Was man schon alles über den kommenden USB-Typ-C-Stecker weiss, verraten wir Ihnen in dieser Zusammenstellung.
Wenn man bedenkt, so war USB 2.0 damals mit schlappen 480 Mbit/s nicht mal schnell genug für mechanische Festplatten – USB 3.1 mit 10 Gbit/s kann dagegen schon mit dem blitzschnellen Thunderbolt mithalten. Der von Intel entwickelte Apple-proprietäre Standard repräsentiert zwar inzwischen mit 20 Gbit/s die doppelte Transferrate, erfordert aber nach wie vor teure Kabel.
Kein falsches Einstecken mehr möglich
USB 3.1 bringt mit dem neuen Typ-C-Stecker einen einheitlichen Stecker mit sich, der in beide Richtungen in die Buchse eingestöpselt werden kann. Die Gefahr, ein winziges USB-Medium verkehrt herum einzustecken, ist somit nicht mehr gegeben. Tatsächlich kann ein so verursachter Kurzschluss am USB-Port ein ganzes Motherboard zerstören (und es gibt Leute, die das schon geschafft haben). Mit Abmessungen von nur 8,4 x 2,6 Millimetern ist der neue Typ-C-Stecker sogar leicht kompakter als der gegenwärtige Micro-USB-Stecker, der z.B. häufig an Handys zum Einsatz kommt.
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Ende des Kabelwirrwarrs
Ende des Kabelwirrwarrs
Damit nicht genug: Mit dem Kabelwirrwarr dürfte es endlich vorbei sein. Mit «Typ-C» als neuen «Einheitsstecker» wird man nicht mehr ständig daran denken müssen, ob man für die Kamera nun das Mini-B- oder das Micro-B-Kabel hätte mitnehmen sollen. Denn sämtliche Hardware wird mit der Zeit nur noch auf den Typ-C-Stecker setzen.
Durch seine flachere Bauweise soll der neue Steckertyp von USB 3.1 auch robustere Eigenschaften aufweisen: Mehr als doppelt so viele Einsteckvorgänge als USB 3.0 soll Typ-C aushalten. In der Theorie sagt man ihm bereits 10'000 Einsteckvorgängen voraus, was (rein rechnerisch) für ein Smartphone mehr als 27 Jahre lang ausreichen würde.
Übergangslösungen
Für Typ-C wird es als Zwischenlösung diverse Adapterkabel geben. Die Spezifikation sieht Steckverbindungen für Typ-C auf Micro-B und Mini-B und Standard-A-Adapter vor. Jedoch ist anzunehmen, dass kaum alle Adapter die schnelle Geschwindigkeit von USB 3.1 unterstützen werden. Die Brückenlösung für ältere Mini-B-Geräte soll z.B. nur auf USB-2.0-Geschwindigkeit (480 Mbit/s) basieren. Abwärtskompatibilität mit Typ A mit der von USB 3.0 maximalen Übertragungsgeschwindigkeit 5 Gbit/s ist jedoch garantiert.
Drastisch erhöhte Leistungsaufname
USB Typ-C wird für Geräte eine Leistungsaufnahme von bis zu 100 Watt ermöglichen. Eine Spezifikation namens «USB-PD» definiert fünf verschiedene Profile, mit denen Geräte über USB mit 10, 18, 36, 60 oder 100 Watt versorgt werden können. Ab 36 Watt ist das aber nach bisheriger Micro-USB-Spezifikation (z.B. für Smartphones) nicht mehr möglich. Mehr Leistung gibt es dann nur bei den Steckern A und B. Es ist aber anzunehmen, dass die Hersteller mit der Zeit Mittel und Wege finden, über Micro-USB mehr Leistung zu schicken.
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USB 3.1 eint alle Kabel
USB 3.1 eint alle Kabel
USB 3.1 dürfte nicht nur als Datenübertragungsstandard und Ladeanschluss zur Anwendung kommen. Mehr noch: Die Spezifikationen des USB-Konsortiums sind zur Weiterentwicklung freigegeben. Somit können andere Organisationen weitere Verwendungsmodi beantragen. So bereits geschehen bei der VESA mit einem alternativen DisplayPort-Modus für Audio, Video und Daten. Konkret heisst das: Die ultimative Dockingstation rückt in Greifnähe.
Die «1-Kabel-Dockingstation» kommt
Über ein einziges Kabel könnte in Zukunft ein 4K-Video mit Audio auf einen externen Monitor übertragen werden, gleichzeitig stehen immer noch 5 Gbit/s für die Übertragung von Daten auf externe Laufwerke und Gigabit-Ethernet zur Verfügung. Wenn zwei der vier schnellen Bahnen im Kabel für die Display-Port-Übertragung von 4K-Video genutzt werden, dann können die anderen beiden immer noch USB-3.0-Geschwindigkeit mit 5 Gbit/s übertragen. Für eine 5K-Video-Übertragung sollen mit dem kommenden DisplayPort-1.3-Standard alle vier Datenbahnen benötigt werden, für USB stehen dann nur noch die separaten USB-2.0-Lanes zur Verfügung. Der alternative Modus könne auch mit Adaptern für DisplayPort, HDMI, DVI und VGA genutzt werden, heisst es im VESA-Eintrag.
14.02.2015
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