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15.08.2013, 09:33 Uhr
Schweiz 2013 ohne Xbox One
Microsoft hat die Veröffentlichung der Spielkonsole Xbox One in der Schweiz und sieben weiteren Ländern verschoben. Die Konsole soll hierzulande erst Anfang 2014 erhältlich sein.
Wegen langwierigen Prozessen in der Lokalisierung der Konsole verschiebt Microsoft den Launch der Xbox One in acht europäischen Ländern, darunter auch in der Schweiz. Neben der Schweiz sind Belgien, Dänemark, Finnland, die Niederlande, Norwegen, Russland und Schweden betroffen. Microsoft will nach eigenen Angaben für ein besseres Angebot zum Systemstart sorgen. Dazu gehört die Übersetzung des Dashboards in die Landessprache, zusätzliche Sprachfunktionen (Spracherkennung und -ausgabe) und der Aufbau von Partnerschaften, um relevantere Apps und lokale Inhalte bereitstellen zu können.
Microsoft unterstreicht damit weiter seine Absicht, die Xbox One nicht als Spielkonsole, sondern hauptsächlich als Entertainment-Komplettpaket zu verkaufen. Die Anpassung der Apps und des dazugehörigen Stores ist für Durchschnitts-Gamer kaum relevant. Jedoch wird genau dafür der Verkauf der gesamten Konsole verschoben. Weiter verwundert die Argumentation mit der Sprachlokalisation. Die Xbox One wird in der Schweiz die Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch unterstützen. In Deutschland, Frankreich und Italien erscheint die Xbox One termingerecht, die Sprachlokalisierung sollte also auch für die Schweiz vorhanden sein. Es sei denn, Kinect wird auf die verschiedenen Schweizer Dialekte getrimmt und versteht in Zukunft das Sprachkommando «Xbox Eis, schalt uf SRF zwei» von Schaffhausen bis Saas Almagell fehlerlos.
Auf Anfrage von PCtipp begründet Microsoft die Situation in der Schweiz: «Im Unterschied zur Xbox One, die in Deutschland, Frankreich und Italien im Handel erhältlich sein wird, wird die Schweizer SKU dreisprachig sein und auch die Preise im Xbox-Live-Marktplatz werden nicht in Euro, sondern in Schweizer Franken angegeben sein. Aus diesem Grund fällt der Lokalisierungs- und Programmierungsaufwand der Konsole höher aus.»
Warum die Xbox One doch Region-locked ist
In einigen Blogs geht derzeit eine scheinbar einfache Lösung für die Verschiebung der Konsole um: einfach eine Xbox One aus Deutschland bestellen. Seit Microsoft von seinen DRM- und Region-lock-Plänen abgesehen hat, sollte dies in der Theorie kein Problem mehr sein. Leider ist das nicht ganz richtig. PCtipp hat bei Microsoft nachgefragt, ob eine Konsole aus Deutschland in der Schweiz wirklich funktionsfähig wäre. Das Verdikt: nur teilweise. Während die Konsole selbst und die Games nicht mehr nach Region gesperrt werden, gilt das nicht für Apps und gewisse Onlinefeatures. Gerade Entertainment-Apps und Medienangebote wie Filme und Musik sind nach wie vor Region-locked und können so aus der Schweiz nicht abgerufen werden.
Beim ersten Start des Systems muss ein Land angegeben werden. Zum Launch werden hier nur die Launch-Länder verfügbar sein. Die Landesauswahl bestimmt dabei auch den Ort des Markts. Stellt man die Konsole also auf Deutschland ein, lädt der deutsche Marktplatz. Will man in diesem Inhalte kaufen, benötigt man eine deutsche Zahlungsart (z.B. eine Kreditkarte mit deutschem Wohnsitz). Gewisse Apps sind zudem über die IP-Adresse geo-locked und können so in der Schweiz nicht verwendet werden.
Die Xbox One ist also in vielerlei Hinsicht doch Region-locked. Für das reine Game-Vergnügen sollte eine ausländische Konsole zwar reichen, wer aber den vollen Umfang der Konsole nutzen möchte, muss auf den Schweizer Release warten.
Xbox 360 bekommt Zattoo-App
Passend zur Verschiebung der Xbox One wurden dafür neue Features für Schweizer Xbox-360-Nutzer angekündigt. Ganz im Sinne von Don Mattricks Aussage «Für alle, die keinen Internetzugang haben, gibt es auch ein Gerät, die Xbox 360.» Neu kann auf der Microsoft-Konsole die Zattoo-Live-TV-App verwendet werden. Mit der App kann über den Webdienst Zattoo ferngesehen werden. Die App ist für alle Xbox-Live-Gold-Mitglieder kostenlos mit über 130 SD-Sendern verfügbar. Wer gerne in HD fernsehen möchte, benötigt Zattoo HiQ, das 8 Franken pro Monat kostet. Zu den Features der App gehören eine Favoritenliste, Thumbnail-Vorschauen und Facebook-Integration. Die App kann mit Kinect auch per Gestik gesteuert werden.
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