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24.10.2011, 14:13 Uhr
«Wir müssen alte Lehrinhalte ausmisten»
Die Schweizer IT-Branche fordert mehr Informatikunterricht an helvetischen Schulen. PCtipp.ch hat sich mit Walter Gander, Leiter Kommission Bildung bei ICTswitzerland, darüber unterhalten, wie der Dachverband die IT-Ausbildung hierzulande erneuern will.
PCtipp: ICTswitzerland setzt sich bereits seit Längerem dafür ein, dass die Informatikausbildung an Schweizer Schulen eine höhere Bedeutung erhält. Warum ist Informatik aber bis heute hierzulande noch kein Pflichtfach?
Walter Gander: Der Weg für echte Änderungen in den Schulen ist bei uns sehr steinig und mühsam.
Walter Gander: Der Weg für echte Änderungen in den Schulen ist bei uns sehr steinig und mühsam.
PCtipp: Was heisst das konkret?
Gander: In der Schweiz sind die Schulsysteme kantonal. Wir können daher nicht irgendetwas zentral vorschreiben. Veränderungen funktionieren also nur durch Überzeugungsarbeit und die ist nicht einfach.
PCtipp: In dem Memorandum fordern Sie unter anderem, Informatik als Pflichtfach an Schulen einzuführen. Wo aber sollen die Stunden hierfür abgezweigt werden? Oder sollen Schülerinnen und Schüler künftig länger zur Schule gehen?
Gander: Wenn ein neues Fach eingeführt werden soll, dann müssen die Karten neu gemischt werden. Es genügt nicht, da und dort eine Stunde abzuzwacken oder ein weiteres freiwilliges Ergänzungsfach einzuführen. Natürlich können wir nicht zusätzlich zum bestehenden Lehrstoff noch mehr verlangen. Ein Ausmisten von alten, wirklich nicht mehr relevanten Lehrinhalten ist die Lösung.
PCtipp: Welcher Lehrstoff ist heutzutage Ihrer Ansicht nach denn nicht mehr relevant beziehungsweise welche Inhalte sollten Ihrer Meinung nach ausgemistet werden?
Gander: Das kann ich nicht alleine beantworten. Hier muss eine Kommission von Fachleuten bestellt werden, die sich intensiv mit der Frage beschäftigt, welches Wissen in den Schulen im 21. Jahrhundert vermittelt werden soll. Als Maturaexperte bei mündlichen Prüfungen in Mathematik staune ich aber immer wieder, dass Stoff abgefragt wird, der vor 50 Jahren vielleicht relevant war, heute aber sicher durch neuere Inhalte ersetzt werden müsste.
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Gander: In der Schweiz sind die Schulsysteme kantonal. Wir können daher nicht irgendetwas zentral vorschreiben. Veränderungen funktionieren also nur durch Überzeugungsarbeit und die ist nicht einfach.
PCtipp: In dem Memorandum fordern Sie unter anderem, Informatik als Pflichtfach an Schulen einzuführen. Wo aber sollen die Stunden hierfür abgezweigt werden? Oder sollen Schülerinnen und Schüler künftig länger zur Schule gehen?
Gander: Wenn ein neues Fach eingeführt werden soll, dann müssen die Karten neu gemischt werden. Es genügt nicht, da und dort eine Stunde abzuzwacken oder ein weiteres freiwilliges Ergänzungsfach einzuführen. Natürlich können wir nicht zusätzlich zum bestehenden Lehrstoff noch mehr verlangen. Ein Ausmisten von alten, wirklich nicht mehr relevanten Lehrinhalten ist die Lösung.
PCtipp: Welcher Lehrstoff ist heutzutage Ihrer Ansicht nach denn nicht mehr relevant beziehungsweise welche Inhalte sollten Ihrer Meinung nach ausgemistet werden?
Gander: Das kann ich nicht alleine beantworten. Hier muss eine Kommission von Fachleuten bestellt werden, die sich intensiv mit der Frage beschäftigt, welches Wissen in den Schulen im 21. Jahrhundert vermittelt werden soll. Als Maturaexperte bei mündlichen Prüfungen in Mathematik staune ich aber immer wieder, dass Stoff abgefragt wird, der vor 50 Jahren vielleicht relevant war, heute aber sicher durch neuere Inhalte ersetzt werden müsste.
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