PCtipp konnte vor dem offiziellen Start einen Blick auf die neue Windows-Live-Plattform werfen und stellt Ihnen in dieser Übersicht die wichtigsten Neuerungen vor. In deutscher Sprache gibts vorerst nur die E-Mail-Plattform Hotmail. Essentials-Programme wie Messenger, Movie Maker, Mail, Writer & Co. sind vorerst nur in Englisch verfügbar. Falls Sie Ihre bisherigen Programme nicht durch englischsprachige ersetzen möchten, empfehlen wir Ihnen mit der Installation noch zu warten. Die deutschsprachigen Versionen erscheinen im Herbst.
Download: spätestens ab Freitag, 25. Juni 2010, um 02.00 Uhr auf http://download.live.com
Installation: Führen Sie die Datei wlsetup.exe per Doppelklick aus und klicken Sie auf wählen Choose the programs you want to install. Belassen Sie die Markierungen bei den Programmen, die Sie installieren möchten und schliessen Sie per Install. Achtung: Keines der zu installierenden Programme ist in Deutsch verfügbar. Lediglich Hotmail besitzt eine deutschsprachige Oberfläche.
Die Neuerungen im Detail

Hotmail: Auf den ersten Blick hat sich die Oberfläche von Hotmail nicht verändert. Der Teufel steckt aber im Detail. Die kleinen, praktischen Änderungen helfen Ihnen bei der Organisation Ihrer E-Mails.
» Microsoft hat Filter eingebaut. Per Mausklick lassen sich die Nachrichten im Postfach nach ungelesenen Mails, Post von Kontakten oder Nachrichten aus sozialen Netzwerken filtern. Darüber hinaus stehen Schnellansichten zur Verfügung: Ein Klick darauf genügt, um nur E-Mails mit angehängten Fotos resp. Office-Dokumenten anzuzeigen.

» Facebook & Co. lassen sich neu mit Hotmail verknüpfen: Mit einem Klick auf Profil/Verwalten/Verbindung mit Diensten herstellen lassen sich insgesamt 78 Dienste mit der Windows-Live-Plattform verknüpfen. Dazu zählen bekannte Netzwerke wie YouTube, Xing, MySpace, Flickr oder eben Facebook. Der Vorteil: Änderungen in den jeweiligen Netzwerken werden sofort auf der Startseite von Windows Live angezeigt. Auch das Veröffentlichen von Statusmeldungen funktioniert.

» Wer gerne Fotos per Mail verschickt, hat künftig mehr Platz zur Verfügung. Das Limit pro Nachricht liegt neu bei 10 GB. Möglich sind bis zu 200 einzelne Attachments mit einer Grösse von jeweils 50 MB.

» Loggen Sie sich direkt auf der Windows-Live-Plattform in den Messenger ein, wenn das lokal installierte Programm nicht zur Verfügung steht. Ein Klick auf Bei Messenger anmelden genügt und Sie werden mit der aktuell verwendeten E-Mail-Adresse eingeloggt.

» Per E-Mail erhaltene Word-Dokumente lassen sich leider nicht direkt bearbeiten. Dies ist laut Microsoft erst ab Herbst möglich. Wer aber von der Festplatte Dateien hochlädt, kann diese direkt im Browser bearbeiten. Das ist ein Vorteil, wenn zum Beispiel kein Word installiert ist. Klicken Sie dazu auf Office/Dateien hinzufügen/Eigene Dokumente und schnappen Sie sich die gewünschten Dateien per Durchsuchen von der Festplatte.

Lesen Sie auf der nächsten Seite über die wichtigsten Änderungen bei Windows Live Messenger.

Windows Live Messenger: Auch der Windows Live Messenger verfügt nun über eine Facebook-Integration. Das Standardfenster füllt so den ganzen Bildschirm.
» Wer sich schon vorher via Hotmail mit Facebook verknüpft hat, braucht dies nicht mehr zu tun. Windows Live Messenger übernimmt die Änderungen. Während der Installation weist das Programm aber nochmals auf die Möglichkeit und weitere Netzwerke hin.
» In der linken Spalte sind die Statusmeldungen von Freunden zu sehen. In der Mitte zeigt Windows Live Messenger auf Facebook & Co. veröffentlichte Fotos und Videos. Ganz rechts befindet sich der herkömmliche Messenger mit den bestehenden Kontakten. Wem das nicht gefällt, wechselt per Klick in die Kompaktansicht. So ist nur Letzteres zu sehen.
» Unter den Kontakten befinden sich nicht nur diese aus dem Windows-Live-Netzwerk, sondern auch die Facebook-Freunde. Dies lässt sich leider nur verhindern, indem die Verbindung zu Facebook komplett getrennt wird. Eine Alternative dazu: sich wie bisher für jeden Kontakt als «Offline» anzeigen lassen.
» Neu können Sie sich für einzelne Personen unsichtbar machen. Dazu öffnen Sie das Chat-Fenster mit der gewünschten Person und klicken den entsprechenden Knopf an.
» Konversationen starten standardmässig als «Tabs», das heisst in einem Fenster. Wer das nicht mag, schaltet diese Ansicht mit einem Klick auf Weitere Optionen/Konversationen aus.

» Neu definieren Sie die Datenschutzeinstellungen nicht mehr im Messenger selbst, sondern im Webbrowser. Öffnen Sie dazu, wie zuvor beschrieben, die erweiterten Optionen und gehen Sie zum Reiter Datenschutz. Mit einem Klick auf den Reiter Datenschutzeinstellungen öffnet sich der Webbrowser. Öffnen Sie die Erweiterten Einstellungen und wählen Sie als Erstes «Privat» aus. Anschliessend lassen sich die Einstellungen per Schieberegler zusätzlich einschränken.

Lesen Sie auf der nächsten Seite über die wichtigsten Änderungen in den Windows Live Essentials.

Neues gibts auch in den sogenannten Live-Essentials-Programmen Windows Live Mail, Movie Maker, Photo Gallery, Sync, Family Safety und Writer.
Windows Live Mail: Abgesehen von der neuen Ribbon-Oberfläche (bekannt aus Office 2007) bleibt in Windows Live Mail vieles beim Alten. Zu den Neuerungen zählt die sogenannte «Conversation View», die mehrere Nachrichten mit dem gleichen Betreff zusammenfasst. Wie in Hotmail sollen sich Anwender auch hier keine Sorgen bezüglich Dateigrössen mehr machen müssen.
Movie Maker: Microsoft spendiert dem Videoschnittprogramm Movie Maker die sogenannte AutoMovie-Funktion. Diese fügt Übergänge, Zoom-Effekte, Titel und Credits per Mausklick hinzu. Fertige Filme lassen sich anschliessend direkt auf YouTube oder Facebook stellen.

Photo Gallery: Die Fotoverwaltung verfügt neu über eine Gesichtserkennung. So lassen sich Fotos nach den abgebildeten Personen sortieren. Über den «Find»-Tab suchen Anwender das gewünschte Foto mit vorgegebenen Kriterien wie Datum, Name, Geo-Lokation oder mehreren Filtern zusammen. Darüber hinaus steht neu eine Batch-Funktion zur Verfügung, die mehrere Fotos in einem Rutsch automatisch und mit den gewünschten Befehlen bearbeitet.
Sync: Das Tool verbindet die PC-Festplatte mit dem Onlinedienst Skydrive. Von den insgesamt 25 GB Speicher lassen sich 2 GB für die Synchronisation mit dem PC verwenden. Bei eingeschaltetem Rechner greifen Anwender über den Webbrowser und die URL http://devices.live.com auf den heimischen PC zu. Das Programm sorgt dafür, dass die Datenbestände immer gleich bleiben.

Family Safety: Wer die Jugendschutzfunktion in Windows 7 bereits nutzt, wird sich über das Update freuen, da es sich nahtlos in die Systemsteuerung integriert. Mit einem Klick auf das zu schützende Konto öffnet sich der Webbrowser, wo sich Schutzfunktionen wie die Filterung von Webseiten, Aktivitätsberichte oder Übersichten über die Kontakte des Kindes anzeigen lassen.
Writer: Blogger aufgepasst – via den Writer lassen sich neu Blog-Einträge für bekannte Dienste wie Blogger, WordPress & Co. veröffentlichen. Dazu konfigurieren Sie gleich beim Start die Verbindung, indem Sie die Zugangsdaten eingeben. Anschliessend lassen sich neue Blog-Einträge verfassen, gestalten und mit Bildern versehen und direkt veröffentlichen.