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05.12.2016, 10:18 Uhr
Geheimfavoriten: Diese genialen vier Games sind kaum bekannt
Alle Hits der letzten Wochen schon durchgespielt? Hier stellen wir vier Indie-Kracher vor, die Sie sich für Dezember unbedingt vormerken sollten.
Vor allem die Monate September, Oktober und November sorgen in der Games-Branche in jedem Jahr für Wirbel. Denn speziell in diesem Zeitraum veröffentlichen die meisten grossen Spielehersteller ihre wichtigen Top-Titel. FIFA 17, Call of Duty: Infinite Warfare, Watch Dogs 2, Final Fantasy 15 – ein Kracher jagt den nächsten. Ganz anders der Dezember. Hier geben vor allem spannende Produktionen von kleinen Indie-Entwicklern den Ton an. Vier besonders interessante, demnächst erhältliche Kandidaten möchten wir Ihnen an dieser Stelle vorstellen.
The Wild Eight
Entwickler: Eight Points
System: Windows, macOS, Linux, Xbox One, PlayStation 4
The Wild Eight erzählt die Geschichte von acht Überlebenden eines verheerenden Flugzeugabsturzes im eisigen Alaska. Gepeinigt von klirrender Kälte, andauerndem Hunger und ständigem Durst gilt es nun zu überleben, bis Rettung eintrifft. Was folgt, ist ein grafisch ansprechendes Survival-Abenteuer, das Sie das gesamte Spiel über aus einer übersichtlichen Vogelperspektive erleben. Ganz ähnlich wie beispielsweise in No Man’s Sky wird die Umgebung auch hier prozedural generiert, basiert also auf dem Ergebnis komplexer Algorithmen. Beim ersten Anlauf fällt dies kaum auf. Segnet Ihr Protagonist allerdings das Zeitliche, startet das Spiel komplett von vorn und Sie werden mit einer gänzlich anderen Umgebung konfrontiert. Und soviel vorweg: Wer hier nicht auf der Hut ist, wird häufig sterben, sehr häufig.
Trödeln Sie nach Spielbeginn herum und bewundern erst einmal die zahlreichen Wildtiere, statt Holz für ein wärmendes Lagerfeuer zu sammeln, stirbt Ihr Held schon bald einen grausamen Kältetod.
Auch sollten Sie stets darauf achten, das Fleisch von erlegten Tieren nicht roh zu essen, sondern zu kochen – im schlimmsten Fall droht sonst eine fatale Lebensmittelvergiftung. Einfacher und deutlich unterhaltsamer wirds im Multiplayer-Modus, der Kernkomponente des Spiels. Die richtigen Absprachen vorausgesetzt, können die Überlebenden anfallende Aufgaben, wie jagen oder Feuer machen, untereinander aufteilen. Die Folge: Es bleibt mehr Zeit, die zahlreichen Geheimnisse der Spielwelt zu erkunden. Wir wollen nicht zu viel verraten, aber wenn Sie aufmerksam dranbleiben, erkennen Sie schon bald, dass hinter dem Flugabsturz deutlich mehr steckt, als ursprünglich angenommen.
Gelungene Klaviermusik, ein umfangreiches Crafting-System sowie ein ständig wachsender Fähigkeitenbaum runden die herausfordernde Odyssee ab. Neugierig geworden? Auf der Webseite des Entwicklers findet sich ein Download-Link zu einer kostenlosen Demo-Version, die schon einmal die grundlegenden Gameplay-Mechanismen aufzeigt.
Shadow Tactics: Blades of the Shogun
Entwickler: Mimimi Productions
System: Windows, macOS, Linux
Langjährige Spieler erinnern sich vielleicht noch an das Echtzeit-Taktik-Spiel Commandos: Beyond Enemy Lines. Als Befehlshaber einer sechsköpfigen Spezialeinheit ging es damals darum, hinter feindlichen Linien Sabotageakte durchzuführen, Informanten zu retten und Zielpersonen zu eliminieren. Shadow Tactics: Blades of the Shogun, vom deutschen Indie-Entwickler Mimimi Productions, schlägt spielerisch in eine sehr ähnliche Kerbe, dreht die Uhr jedoch um mehrere Jahrhunderte zurück und wagt einen Ortswechsel ins feudale Japan. Genauer ins Jahr 1605. Ein neuer Shogun hat die Macht im Lande der aufgehenden Sonne an sich gerissen und setzt nun alle Hebel in Bewegung, damit rasch Frieden und Einigkeit einkehren. Grosse Hoffnungen steckt er dabei in die Fähigkeiten von fünf Spezialisten, die in seinem Namen die dunklen Machenschaften eines gewissen Kage-sama durchkreuzen sollen. Ihn sieht er als Drahtzieher einer weitreichenden Verschwörung.
Heisst aufs Gameplay übertragen: Aus Iso-Perspektive lotsen Sie das Heldenquintett durch insgesamt 13 Missionen, die zusammengenommen knapp 25 Stunden lang unterhalten. Festungen auskundschaften, ranghohe Offiziere meucheln, Zivilisten retten – Shadow Tactics spielt sich sehr abwechslungsreich und punktet mit riesigen Arealen und verschiedensten Lösungswegen. Schön sind auch die zahlreichen Komfortfunktionen. Beispielsweise können Sie interaktive Elemente innerhalb der Umgebung farbig umranden lassen, was der Orientierung sehr zugutekommt. Eine vorbildliche Quicksave-Funktion und pfeilschnell geladene Spielstände sorgen ausserdem dafür, dass sich trotz des vergleichsweise hohen Schwierigkeitsgrads zu keiner Zeit Frust einstellt.
Kurzum: ein echter Geheimtipp!
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Kingspray Graffiti Simulator und Surgeon Simulator ...
Kingspray Graffiti Simulator
Entwickler: Infectious Ape
System: HTC Vive, Oculus Rift (Touch)
Graffitis auf öffentliche Wände zu sprühen hat seinen Reiz, zieht allerdings für gewöhnlich strafrechtliche Konsequenzen nach sich. Nicht so im VR-Spiel Kingspray Graffiti Simulator von Indie-Entwickler Infectious Ape. Hier dürfen Sie nach Lust und Laune Backsteinwände, Bunkermauern, ausrangierte Züge und sogar einen Schulbus mit zischenden Farbdosen verschönern. Gespielt wird ganz intuitiv mit den Hand-Controllern des jeweiligen VR-Systems, sprich den Steam-VR-Controllern der HTC Vive, respektive den Touch-Controllern der Oculus Rift. Bedeutet in der Praxis: Mithilfe einer komfortablen Teleportfunktion bewegen Sie sich innerhalb der verschiedenen Szenarien. Die gewünschte Wandposition erreicht, darf dann auch munter drauflos gesprüht werden – wahlweise mit bis zu drei weiteren Onlinespielern.
Dank vollständiger Voice-Over-IP-Unterstützung ist es ausserdem ein Leichtes, die Arbeit an einem gemeinsamen Kunstwerk mit anderen zu koordinieren. Zufrieden mit dem Ergebnis? Dann genügt ein Schnappschuss mit dem virtuellen Smartphone und schon legt Kingspray einen Spielstand Ihrer Arbeit an. Im finalen Spiel ist es ausserdem möglich, eine virtuelle Spezialkamera frei im Raum zu positionieren, die dann sphärenförmige 360-Grad-Bilder der Szenerie anlegt. Das Resultat dürfen Sie anschliessend auf den einschlägigen Social-Media-Kanälen teilen. Eindruck schindet darüber hinaus das Replay-System: Ein Knopfdruck genügt, prompt zeichnet das Spiel die Entstehung eines kompletten Kunstwerks von Anfang bis Ende auf – natürlich ebenfalls inklusive Sharing-Möglichkeit.
Surgeon Simulator VR
Entwickler: Bossa Studios
System: Oculus Rift (Touch), HTC Vive, PS VR (geplant)
Wild durch die Luft fliegende Organe, überdimensionierte OP-Werkzeuge und ein Chirurg mit chronisch zittrigen Händen – als das schwarzhumorige Geschicklichkeitsspiel Surgeon Simulator im April 2013 auf den Markt kam, scharte es schnell eine treue Fangemeinde um sich und motivierte Hunderte YouTuber zu immer neuen Scherzvideos. Es folgten gelungene Umsetzungen für iOS und PlayStation 4 sowie mehrere schräge Download-Erweiterungen. Die Aufgabe hier: dem neuen Mann im weissen Haus eine Herztransplantation verpassen. Makaber!
Mit Surgeon Simulator VR geht das über 2 Millionen Mal verkaufte Spiel nun in die nächste Runde und erscheint offiziell auch für Oculus Rift. Am eigentlichen Spielprinzip ändert sich dabei zunächst einmal gar nichts. Noch immer verkörpern Sie den Möchtegern-Chirurgen Nigel Burke, der mit haarsträubenden Operationsmethoden versucht, verschiedenen Patienten – darunter ein Alien – das Leben zu retten.
Komplett überarbeitet wurde dagegen die Steuerung. Jeder der beiden Oculus-Touch-Controller repräsentiert nun eine Hand, mit der Sie dann – je nach Bedarf – Objekte greifen und wieder fallen lassen. Das Prozedere erinnert an das artverwandte Job Simulator, macht ähnlich viel Laune und versteht sich erneut als rabenschwarze Parodie auf einen der verantwortungsvollsten Berufe der Welt. Wer kein Blut sehen kann, sei allerdings schon jetzt vorgewarnt: In VR entfaltet Surgeon Simulator noch einmal eine ganz andere Wirkung als am heimischen Bildschirm.
Quelle: Games.ch
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