Warnung vor Folgen
19.05.2020, 08:59 Uhr
Huawei kritisiert US-Sanktionen als willkürlich
Huawei sieht sich nach der Ausweitung der US-Sanktionen gegen den chinesischen Technologiekonzern auf das Chip-Geschäft im Überlebenskampf.
«Diese Entscheidung war willkürlich und droht, der gesamten Branche global Schaden zuzufügen», warnte der amtierende Huawei-Chef Guo Ping am Montag auf der jährlichen Analysten-Konferenz. «Diese neue Regel wird sich auf den Ausbau, die Wartung und den kontinuierlichen Betrieb von Netzen im Wert von Hunderten von Milliarden US-Dollar auswirken, die in mehr als 170 Ländern unsere Technologie nutzen.» Für Huawei gehe es nun ums Überleben.
Die USA hatten am Freitag die Sanktionen gegen den chinesischen Huawei-Konzern weiter verschärft. Die neuen Massnahmen sollen dem Smartphone-Anbieter und Netzwerk-Ausrüster speziell den Zugang zu amerikanischer Halbleiter-Technologie abschneiden. Es geht dabei sowohl um die Entwicklung als auch um die Produktion der Chips.
Huawei entwickelt inzwischen zwar verstärkt eigene Prozessoren, ist aber bei der Herstellung durch Auftragsproduzenten wie den taiwanesischen Konzern TSMC auf Technologien angewiesen, die in den USA entwickelt wurden. Huawei könnte zwar mit seinem Chip-Design auf Zulieferer in der Volksrepublik China ausweichen. Hersteller wie die Semiconductor Manufacturing International Corporation (SMIC) hinken nach Experteneinschätzungen aber aktuellen technischen Entwicklungen zwei bis drei Jahre hinterher.
Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.