Service Pack 1 für Windows 95

Dieses Update stellt Windows 95 (Version 4.00.950) auf die neue Version 4.00.950a. Benutzer von Windows 95 OSR 2 oder OSR 2.1 brauchen dieses Update nicht. Wer nicht sicher ist, welche Version von Windows 95 verwendet wird, der lade sich das kleine Programm "Win9xNTVer" [1] und identifiziere die eingesetzte Windows-Version. Das Service Pack 1 behebt folgende Probleme:

1. OLE32 Update

Mit dem OLE32 Update wird das Datei-Management zwischen Programmen der Microsoft Office Suite (Word, Excel, PowerPoint) und Windows 95 verbessert. Ohne das Update kann es vorkommen, dass Dateien, die von Microsoft Office-Programmen erstellt wurden, Daten von ehemals gelöschten Files enthalten. Die "Geisterdaten" sind in den Dokumenten selbst nicht sichtbar; werden die betroffenen Dateien aber z.B. im Editor geöffnet, so wird der "Geistertext" sichtbar.

2. Microsoft Windows 95 Shell Update

Das Update der Windows-Datei "Shell32.dll" ermöglicht nun auch das Browsen in einer NetWare-Umgebung aus dem Drucker-Assistenten heraus. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn der gesuchte Drucker sich in einem Novell-Netzwerk befindet und Sie die Netzwerk-Adresse nicht extakt auswendig kennen. Dazu wird noch das "Null-Byte-Problem" gelöst. Wenn Dateien auf sich selbst kopiert werden (z.B. über zwei verschieden adressierte Netzwerk-Festplatten, die aber beide den gleichen Inhalt haben), so kann es vorkommen, dass die kopierte Datei plötzlich nur noch 0 Bytes gross ist.

3. Windows 95 Common Dialog Update for Windows 3.1 Legacy Printer Drivers

Im ersten 32-Bit Betriebssystem von Microsoft - Windows 95 - ist es möglich, in der Not auch 16-Bit-Treiber zu verwenden. Bei den Druckertreibern kann dies ohne das Service Pack 1 aber ins Auge gehen, wenn 32-Bit-Programme 16-Bit-Druckertreiber verwenden. Ohne das Update kann es vorkommen, dass das jeweilige 32-Bit-Programm während dem Druckauftrag grundlos abstürzt. Dies wird mit SP-1 behoben.

4. Vserver Update: File and Printer Sharing for Microsoft Networks

Dieses Update merzt zwei Netzwerk-Sicherheitslücken aus. Wird Windows 95 im Zusammenspiel mit dem Unix Netzwerk-Server SAMBA [2] verwendet, so könnten Samba-Clients (andere Computer, die sich durch SAMBA im Netzwerk anmeldeten) unauthorisierten Zugriff auf Netzwerk-Drives von Windows 95 erhalten. Der zweite Bugfix betrifft eine User-Level Sicherheitslücke, die Microsoft bei internen Tests feststellte.

5. NWServer Update: File and Printer Sharing for NetWare Networks

Windows 95 hat mit NetWare-Netzwerken ein Sicherheitsproblem mit dem Datei- und Drucker-Sharing. Wenn Ihr Computer für Datei- und Drucker-Sharing konfiguriert ist (so dass andere Usern ermöglicht wird, Dateien auf von Ihnen freigegebenen Netzwerk-Drives zu bearbeiten und von Ihnen freigegeben Drucker zu verwenden) und das Feature "Remote Administration" auf Ihrem Rechner aktiviert wurde, so könnte ein böswilliger Netzwerk-User, nachdem sich der Administrator aus dem Netzwerk ausloggte, Read-Only-Zugriff auf Ihren Computer erhalten, bis Sie Ihren Computer neu starten.

6. Vredir Update

Und wieder SAMBA-Probleme: Unix (u.a. Linux), die Plattform, auf welcher SAMBA läuft, erlaubt das Verwenden des Backlash-Zeichens "\" und des Asteriks "*" für Datei-Bezeichnungen. In Windows sind dieses zwei Zeichen (neben einigen anderen) für Dateinamen nicht erlaubt; der Asteriks hat in Windows "Wildcard"-Charakter, will heissen, "*" steht für alle möglichen Zeichen. Wenn nun ein Windows 95-User zu einem SAMBA-Server Verbindung aufnimmt (z.B. unter \\server\share\), der per Zufall eine Datei namens *.* enthält (im Verzeichnis \\server\share\) und der Windows 95-Benutzer diese Datei zu löschen versucht, so wird nicht etwa *.* gelöscht, sondern sämtliche Dateien in \\server\share\!

7. Windows 95 Password List Update

Das Windows 95 Password List Update verhindert möglichen Sicherheits-Missbrauch mit Ihren verwendeten Passwörtern. Wenn Sie sich z.B. zu einer Netzwerk-Ressource verbinden, die nur per Passwort-Abfrage benutzt werden kann, so stellt Ihnen Windows die Option zur Verfügung, das verwendete Passwort zu speichern, damit Sie nicht jedes mal das Passwort neu eingeben müssen. Wenn Sie dies bejahen, so wird das Passwort verschlüsselt auf Ihrer lokalen Harddisk abgespeichert. Der Verschlüsselungsalgorithmus ist allerdings ziemlich schwach und es dauerte nicht lange, bis im Internet Anleitungen zum Knacken dieses Codes herumschwirrten. Das Update versieht die Verschlüsselung mit einem neuen Verschlüsselungsalgorithmus, der 2 hoch 96 schwieriger zu entschlüsseln ist als die alte Verschlüsselungsmethode.

8. Microsoft Plus! Update (System Agent Update)

Wer das Zusatzpaket "Microsoft Plus!" für Windows 95 gekauft hat, dem wird mit diesem Update die Datei "Sage.dll" gefixt. Wenn der Microsoft System Agent (Version 1.0) läuft, so könnten Programme, die Fliesskomma-Berechnungen ausführen, kleine Ungenauigkeiten produzieren. Dieser Bug tritt nicht auf, wenn der System Agent nicht läuft. Wer das Plus!-Pak nicht besitzt, dem verändert das Update Nummer 8 nichts.

9. Printer Port (Lpt.vxd) Update

Dieses File enthält einen aktualisierten Treiber für den Druckerport (LPT.VXD) mit einer höheren Versionsnummer (4.00.955) als der in allen Windows 95-Versionen enthaltenen Originaldatei. Laut Microsoft werden Probleme beim Drucken im ECP- und EPP-Modus behoben.

10. Microsoft Fax Update

Das Microsoft Fax Update enthält die aktualisierten Dateien "AWFXEX32.EXE", "AWFXIO32.DLL" und "AWFXRN32.DLL". Diese Files beheben ein Problem in der deutschen Windows 95-Version, wo einige Fax-Modems nicht automatisch Fax-Aufträge via Microsoft Exchange erhalten konnten.

11. MSSHRUI.DLL Update for User-Level Access Control

Die verbesserte Version von MSSHRUI.DLL löst ein Sicherheitsproblem des Microsoft Netzwerk Clients. Das Problem betrifft einen Bug in der Zuteilung des User-Level-Zugriffs für Shared-Ordner (im Netzwerk mit anderen Usern geteilte Ordner). [3]