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14.02.2013, 07:53 Uhr
Eine sinnvolle Ergänzung
Soziale Investments sind die Domäne von responsAbility. IT-Chef Pierre-Olivier Wasem testete zwei Samsung-Slates mit Windows 8 und Office 365. Sein Fazit: eine interessante Option für die Zukunft.
ResponsAbility www.responsability.com ist mit einem verwalteten Vermögen von rund einer Milliarde Dollar einer der weltweit führenden Vermögensverwalter für Social Investments. Anlageschwerpunkte sind Mikrofinanz, KMU-Finanzierung, Fair Trade und unabhängige Medien. Die Mitarbeitenden sind oft in Entwicklungs- und Schwellenländern ohne oder mit instabilen Internetzugängen unterwegs. «Deshalb ist für uns der Gebrauch der Microsoft-Cloud derzeit kein Thema», sagt IT-Chef Pierre-Olivier Wasem. Er betreut mehr als 100 PC und 130 User, von denen knapp die Hälfte oft unterwegs ist – mit einem Notebook. Einige seiner Mitarbeitenden und er testeten zwei Samsung-Slates mit Windows 8 und Office 365.
Anwendertest während eines Monats
Wasem findet das Lizenzmodell höchst attraktiv, weil er nebst dem kompletten Office für rund 300 Franken im Jahr diverse weitere Clientlizenzen wie etwa für Lync und Outlook erhält: «Wir kaufen deshalb Office 365, setzen es aber nur lokal ein.» Datenschutzrechtliche Gründe sind für ihn dabei nicht relevant, weil die Cloud-Funktionalität gar nicht genutzt werden kann. Seine internen Kunden sind meist abseits der Cloud ohne mobilen Internetanschluss unterwegs.
Die Integration der Slates in die Domäne der von Windows 7 und teilweise von Windows Vista geprägten IT-Landschaft sei kein Problem gewesen, sagt er. Sie werden ganz normal in die Domäne aufgenommen koexistieren problemlos mit den älteren Versionen. Gemischte Umgebungen seien machbar, wenn jeder Nutzer sein eigenes Arbeitsgerät hat, sagt Kaya H. Yücel, System Engineer von Computer Trade Scheuss & Co, der ICT-Partnerin von ResponsAbility.
Die Startzeit überzeugte die Tester. Zudem sei die Oberfläche mit den Kacheln schön und übersichtlich. Das Bedienerkonzept überzeugte hingegen weniger, ja, «die Meinungen waren gespalten», sagt Yücel. Pierre-Olivier Wasem ergänzt: Besonders das Fehlen des Startbuttons sowie der Wechsel von den Kacheln zum traditionellen Desktop sei anfänglich verwirrend. Bei grossen Bildschirmen sei die Fullscreen-Darstellung wenig sinnvoll. «Ich will verschiedene Fenster gleichzeitig im Blick haben.»
Den Testern erschien zudem am Tablet in Office 2013 der Aufruf des Kontextmenüs (am PC mit der rechten Maustaste) als gewöhnungsbedürftig. Anstelle eines einfachen Klicks muss man mit dem Finger länger auf einem Punkt verharren. «Man muss sich umgewöhnen», sagt Pierre-Olivier Wasem. Eine weitere Schwierigkeit seien die neuen Apps, die man mit einem Microsoft-Konto herunterladen kann. Dies laufe der zentralen Softwareverteilung im Unternehmen zuwider. «Ich möchte nicht, dass die Mitarbeitenden selbst Apps herunterladen.» Wasems Vorbehalt wird durch die Group Policy in Windows 8 entkräftet: Hier lässt sich der App-Download in einer Firma zentral regeln.
Fazit: Interessante Option für die Zukunft
Fazit: Interessante Option für die Zukunft
Nach dem ersten Servicepack und der damit verbundenen Behebung von Kinderkrankheiten werde er aber mit Sicherheit über einen Wechsel zu Windows 8 nachdenken, sagt Wasem, weil die Technologie unter den Kacheln überzeugend sei.
Die Kacheloberfläche liesse sich sinnvoll nutzen, sobald Sharepoint und andere für die tägliche Arbeit nützlichen Informationen eingeblendet werden könnten – im Sinne eines Dashboards, was aber im Unternehmen weit unten auf der Prioritätenliste stehe. Die Tablets sieht er bloss als Ergänzung, sie könnten die Notebooks nicht ersetzen. Deshalb könnten sie wohl nur für spezielle Aufgaben eingesetzt werden, um die Anschaffungskosten zu rechtfertigen. «Dieses Bedürfnis besteht im Business derzeit noch nicht.»
Die Kacheloberfläche liesse sich sinnvoll nutzen, sobald Sharepoint und andere für die tägliche Arbeit nützlichen Informationen eingeblendet werden könnten – im Sinne eines Dashboards, was aber im Unternehmen weit unten auf der Prioritätenliste stehe. Die Tablets sieht er bloss als Ergänzung, sie könnten die Notebooks nicht ersetzen. Deshalb könnten sie wohl nur für spezielle Aufgaben eingesetzt werden, um die Anschaffungskosten zu rechtfertigen. «Dieses Bedürfnis besteht im Business derzeit noch nicht.»
Das Testfazit von Kaya H. Yücel zur neuen Oberfläche fällt erfreulich aus: «Vor allem die Integration von Kontakten, E-Mail, Messenger und Social Media in das Betriebssystem motivierte die Benutzer, das Gerät auch zu Hause einzuschalten.» Auch das fehlende Startmenü habe sich nicht als zu grosses Hindernis herausgestellt: «Einmal erklärt, haben sich alle User schnell zurecht gefunden.»
Beratung vor der Tablet-Einführung
Experte Kaya H. Yücel rät Unternehmen, die neu Tablets einführen wollen, zu einer umfassenden Beratung durch einen Partner, der über Erfahrungen mit Office 365 und Windows 8 verfügt. Besonders Office 365 bedinge aufgrund seiner Fülle an Funktionalität ein grosses Know-how: «Ein Office-365-zertifzierter Spezialist kennt sich mit den Produkten Exchange, Sharepoint und Lync aus.» Zur Überführung der Anwendungen und Daten in Office 365 sei eine eingehende Analyse des bestehenden Systems notwendig. «Mit dem Abo ist es nicht getan.»
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