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20.03.2014, 09:27 Uhr
Ein grosser Tag für Schweizer Datenschützer: Office 365 mit Vertragszusatz
Schullizenzen von Office 365 erhalten einen Vertragszusatz. Für Schulen wird somit in Datenschutzfragen erstmals Schweizer Recht anwendbar.
Office 365 basiert auf einer Cloud mit einem Mietsystem von Anwendungen. Mit den Cloud-Anwendungen könn(t)en die Schüler in der Schweiz mit einem persönlichen Login auch von zu Hause aus auf das Netzwerk zugreifen, ihre Hausaufgaben erledigen und Office-Programme nutzen. Allerdings geriet Microsoft letztes Jahr in diesem Zusammenhang ins Visier von Datenschutzbeauftragten. Diese wollten genauer prüfen, ob es Microsoft als Anbieter der Cloud-basierten Software auf persönliche Daten, also Namen und Adressen, der Schüler abgesehen hätte. Privatim, die Vereinigung der kantonalen Datenschutzbeauftragten, haben mit Microsoft nun einen Vertragszusatz für die Nutzung von Office 365 durch Schulen erwirkt.
Neue Vertragsklauseln mit Gerichtsstand Schweiz
Für den Schulbereich wurden die geltenden Vertragsklauseln entsprechend erweitert. Bei Unterzeichnung der ergänzenden Bestimmungen durch die Schulen kommt unter anderem künftig Schweizer Recht sowie der Gerichtsstand Schweiz zur Anwendung.
«Wir sind zurzeit noch mit unseren Vertragspartnern Educa und Switch im Gespräch, mit dem Ziel, diesen Vertragszusatz schnellstmöglich umzusetzen», meinte Barbara Josef, die Mediensprecherin von Microsoft, im Gespräch mit PCtipp.
Auf unsere Frage, ob denn die ergänzenden Vertragsklauseln der Schullizenzen auch in sämtlichen Office-365-Lizenzen gültig werden, meinte Microsoft Schweiz, Privatims Empfehlungen gelten für den öffentlich rechtlichen Bereich; daher geht es momentan um die Umsetzung im Bildungsbreich.
Microsoft freut sich auf eine Vorreiterrolle
Wie Privatim-Präsident Bruno Baeriswyl, Datenschutzbeauftragter des Kantons Zürich, zur Nachrichtenagentur SDA sagte, sei das Verhandlungsergebnis besonders bedeutend: Jetzt sei klar, dass selbst eine weltweit verbreitete Standardlösung angepasst werden könnte. Man hoffe auf einen Nachzüglereffekt bei weiteren amerikanischen Cloud-Diensten wie Dropbox.
Abschliessend meinte Barbara Josef von Microsoft: «Wir freuen uns, dass wir mit Privatim eine Einigung erzielen konnten und damit als erster internationaler Cloud-Anbieter die Datenschutzanforderungen im Bildungsbereich erfüllen. Wir sind überzeugt, dass dies auch für die Bildungsinstitutionen eine positive Entwicklung ist, da wir diesen Office-365-Dienste und Student Advantage (Office für Lernende) gratis zur Verfügung stellen. Dies unterstützt Lernende nicht nur im Unterricht, sondern bereitet sie auch optimal auf das Erwerbsleben vor.»
Autor(in)
Simon
Gröflin
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