Partnerzone Norton 28.06.2021, 07:30 Uhr

Die dunkle Seite verschlüsselter Chat-Apps

Chat-Apps mit End-to-End-Verschlüsselung werden immer beliebter – kein Wunder, denn sie verhindern, dass irgendwer Ihre Nachrichten ausschnüffeln kann. Dies führt jedoch leider auch dazu, dass sie für illegale Zwecke missbraucht werden.
(Quelle: Norton)
Sie wischen neugierigen Internetprovidern eins aus, erhalten die Intimität persönlicher Gespräche und sind in Diktaturen die einzige Chance für Regimegegner, sich sicher auszutauschen: Verschlüsselte Chat-Apps wie Telegram, Signal oder Threema werden in Zeiten der zunehmend durchsichtiger werdenden Internetnutzung immer beliebter. Teils fühlt es sich an, als ob man alle zwei Wochen von einem neuen Datenleckskandal oder der Enthüllung einer illegalen Schnüffelei durch Geheimdienste hört. Chat-Apps mit der sogenannten «End-to-End-Encryption» (ETEE), bei der die Datenströme verschlüsselt werden, sobald sie das eigene Smartphone verlassen (und so logischerweise auch erst nach Ankunft beim Zielgerät wieder entschlüsselt werden) sind unsere beste Chance, dies zu umgehen. Nicht alle Anbieter sind jedoch gleich vertrauenswürdig – und nicht jede ETEE ist gleich stark.
Die andere Seite der Freiheitsmünze gehört jedoch leider auch dazu: Auch Cyberkriminelle und Verschwörungstheoretiker ziehen Apps wie Telegram vor, um ihren gefährlichen und kriminellen Tätigkeiten nachzugehen. Dabei machen verschiedenste gestohlene Güter die Runde – von persönlichen Nutzerinfos und Geschenkkarten über gefälschte Dokumente bis zu Virenprogrammen ist alles dabei. Telegram ist dabei besonders beliebt, da seine Verschlüsselung herausragend stark ist und es die Erstellung von Gruppenchats mit «Broadcast-Funktion» (wenige sprechen, einige bis hunderttausende anwesende Nutzer hören zu) erlaubt.
Forscher von NortonLifeLock haben sich das Phänomen angesehen und liessen sich in einschlägige Chatrooms einschleusen. Sie fanden gefälschte Rolex-Uhren für $69, ebenso unechte Gucci-Kleidung und weitere Fakes. In den vergangenen Monaten wurde allerdings auch versucht, Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen, indem man ihnen nutzlose oder gar nicht existente COVID19-Impfungen andreht. Da Cyberkriminelle oft versuchen, ihre gestohlenen Kreditkartendaten durch den Online-Kauf von ebenso illegal erstandenen Geschenk-Codes zu «waschen». Besonders erschreckend: Bilder von gestohlenen Reisepässen schienen zuhauf angeboten zu werden.
Online-Gauner sind oft Pioniere wenn es darum geht, sich neue Technologien zunutze zu machen. Auch bei Crypto-Währungen war dies der Fall, denn eine geldwerte und praktisch nicht regulierte Zahlungsumgebung eignet sich für die Geldwäsche hervorragend. Als Durchschnittsnutzer sollte man sich auf keinerlei Angebote im Internet und in Chat-Apps einlassen und beispielsweise für Second-Hand-Käufe nur entsprechend aufgebaute und kontrollierte Plattformen nutzen. Wer aber nur in Ruhe mit dem oder der Geliebten etwas turteln will, ohne dass irgendjemand mitlesen kann, darf bei Threema, Telegram und Co. auf jeden Fall zugreifen.
Quelle: Norton
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Kommentare
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Masche
02.07.2021
Nicht nur Telegram, Signal oder Threema sind End-to-end verschlüsselt, sondern auch WhatsApp soll das sein. Oder gibt es dazu andere Informationen?

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