Kommentar 05.01.2007, 11:00 Uhr

Das Freitagsbit: SMS von oben

Die WWKolumne
Na, haben Sie das neue Jahr auch so gut angefangen wie ich? Unter meinem Bäumchen lag nach Wochen voller Spitalbesuche die siebte Staffel von ER [1]. I am in love with Dr. Corday. Und Vorsätze habe ich gefasst. Ich will weniger zum Bruttofettprodukt der Schweiz beitragen. Und ein bisschen was sparen. Für allfällige Gesetzesverstösse. Es heisst ja jetzt zahlen statt sitzen.
Das Risiko steigt beträchtlich, irgendwie, irgendwo und irgendwann in eine Gesetzesfalle zu tappen. Die Entertainmentindustrie dürfte in diesem Jahr einen noch schärferen Ton anschlagen. Erstes Anzeichen: In der EU sollen sämtliche Urheberrechtsverstösse kriminalisiert werden [2]. Meiner Liebsten schenk ich einen Herzschmerzzusammenschnitt meiner CD-Sammlung - jede Songzeile eine Träne - und schon schnappen die Handschellen zu. Kein Wunder, wird das Klima immer wärmer: Der Winter hat sich in unsere Herzen verzogen.
Eine römisch-katholische Diözese in Österreich glaubt wohl nicht an die Kraft des guten Vorsatzes und hat zahlreiche Kunden mit SMS-Spam eingedeckt. Darin wird freundlich zum Bezahlen der ausstehenden Kirchenbeiträge aufgefordert. Die modernen Gottesleute sind auch mit ihrem Vater unser auf USB-Stick bekannt geworden [3]. Jetzt wart ich auf ein SMS meines alten Herrn im Himmel.
Soviel Service muss sein.



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.