Die neue Angst vor dem Blocksatz
Textverarbeitung 1991
Microsofts Textverarbeitung kam in einem dicken Paket daher. Wie die Redaktorin mutmasste, seien «offenbar sechs Handbücher nötig, um den Anwender in die Geheimnisse des Programmes einzuweihen». Das Druckerhandbuch verunsicherte sie: «Es scheint offensichtlich so schwierig zu sein, einen korrekten Ausdruck eines Word-Dokuments zu erzielen, dass dafür eine Bedienungsanleitung von 36 Seiten notwendig ist.» Mit den übrigen Handbüchern zeigte sie sich allerdings durchaus zufrieden: «Der direkte Weg zu Word» war speziell für Umsteiger gedacht, die vorher mit Programmen wie IBM PC Text, Word für MS-DOS, WordPerfect und WordStar gearbeitet hatten. Das «Beispielhandbuch» brachte sie sogar zum Staunen, fand sie dort noch Anregungen, was mit Word für Windows alles möglich ist.
Mit Beginn der Installation folgte die Ernüchterung: Nun wusste Schorta, warum sich eines der Handbücher allein um das Setup drehte. Es galt, den Inhalt von sechs Disketten auf die Festplatte zu bringen. «Da diese fein säuberlich mit gross angebrachten Zahlen durchnummeriert sind, nimmt man zwangsläufig an, dass sie auch in dieser Reihenfolge ins Laufwerk müssen – jedoch weit gefehlt», stellte die Redaktorin fest. Denn das Installationsprogramm rief nicht etwa nach den Nummern der Disketten, sondern nach den Namen. «Da die Installationsprozedur meist der erste direkte Kontakt mit dem Programm ist und somit auch der erste Eindruck», hätte sich Schorta hierbei vom Hersteller mehr Sorgfalt gewünscht.
Der erste Programmstart
Als die Redaktorin das Programm zum ersten Mal aufstartete, war sie beeindruckt von der Vielfalt an Knöpfen und Symbolen, die der Bildschirm präsentiert. Für die Benutzung von Word war dann einige «Fantasie» erforderlich, denn es erschlossen sich ihr nicht gleich alle Bedeutungen der Bedienelemente. Fettdruck, Kursivdruck oder Unterstreichen liessen sich direkt durch Mausklick einstellen. Und auch für gewisse Formatierungen wie Blocksatz, Zellenabstand etc. genügte ein Knopfdruck in der Kopfzeile.
Die Windows-Oberfläche brachte nicht nur Knöpfe auf den Bildschirm, sondern auch eine «echte» Vorschau auf das Dokumentenlayout. Der Fachbegriff lautet: WYSIWYG (What You See Is What You Get). Die Redaktorin fand, die Realitätsnähe gehe «sehr weit». Selbst das Firmenlogo oder eine eingescannte Unterschrift könnten gleich mit in einen Brief integriert werden. Das Bild erscheine dann «1:1 sowohl am Bildschirm wie auch auf dem Ausdruck». Mit der Druckansicht könne das fertige Dokument als ganze Seite auch verkleinert am Monitor angeschaut werden. Proportionen und Layout liessen sich vorzüglich überprüfen und die Druckermakulatur um ein Vielfaches verringern.
Die Windows-Oberfläche brachte nicht nur Knöpfe auf den Bildschirm, sondern auch eine «echte» Vorschau auf das Dokumentenlayout. Der Fachbegriff lautet: WYSIWYG (What You See Is What You Get). Die Redaktorin fand, die Realitätsnähe gehe «sehr weit». Selbst das Firmenlogo oder eine eingescannte Unterschrift könnten gleich mit in einen Brief integriert werden. Das Bild erscheine dann «1:1 sowohl am Bildschirm wie auch auf dem Ausdruck». Mit der Druckansicht könne das fertige Dokument als ganze Seite auch verkleinert am Monitor angeschaut werden. Proportionen und Layout liessen sich vorzüglich überprüfen und die Druckermakulatur um ein Vielfaches verringern.
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