Grosser Sensor, klein verpackt
27.01.2021, 15:04 Uhr
Fujifilm kündigt die neue GFX100S im Mittelformat an
Das Beste aus Fujifilms Bildbearbeitungstechnologie in einem mobilen, spiegellosen Grossformat-Kameragehäuse.
Die GFX100S ist nur so gross wie eine Vollformatkamera
(Quelle: Fujifilm)
Heute hat Fujifilm die neue Mittelformatkamera GFX100S angekündigt. Sie ist bereits das vierte Modell der spiegellosen Grossformatkameras im GFX-System. Die neuste Version baut dabei auf den Ideen und der Philosophie der Vorgängerin auf, also der Fujifilm GFX100 auf. Sie punktet zusätzlich mit sehr kompakten Abmessungen und bietet damit den Kreativen die Möglichkeit, die qualitativen Vorteile des Mittelformates an jedem gewünschten Ort auszuspielen.
Die GFX100S ist fortschrittlicher als alle bisherigen Kameras des GFX-Systems. Sie vereint das Beste der Fujifilm-Bildverarbeitung in einem Gehäuse, das nur 900 Gramm wiegt. Die Abmessungen entsprechen jenen der meisten Vollformatkameras. Allerdings ist die GFX100S mit einem 43,8 × 32,9 Millimeter grossen Sensor ausgestattet – das entspricht etwa der 1,7-fachen Fläche eines Vollformatsensors mit 36 × 24 Millimetern. Leistung und Grösse sind bei der GFX100S also kein Widerspruch. Die GFX100S bietet ausserdem eine 5-Achsen-Bildstabilisierung (IBIS), die bis zu sechs Belichtungsstufen kompensiert. Für den Antrieb sorgt der leistungsstarke Quad-Core-«X-Prozessor 4»
Die GFX100S nutzt einen rückwärtig beleuchteten CMOS-Sensor mit einer Auflösung von 102 Mpx, um Bilder in beeindruckender Qualität zu liefern. Dabei zählt nicht nur die Auflösung; durch die grösseren Pixel bietet die Kamera auch eine höhere Empfindlichkeit bei schwachem Licht. Der grössere Sensor bietet ausserdem einen signifikanten Vorteil gegenüber kleineren Sensoren, wenn es darum geht, Bilder mit sehr geringer Schärfentiefe und einem sehr hohen Dynamikumfang zu erzeugen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Grossformat- und Mittelformatkameras bedecken die On-Sensor-Phasendetektionspixel fast 100 Prozent des Sensors und ermöglichen so eine Autofokus-Leistung, die es in der digitalen Grossformatfotografie noch nie gab. Das bedeutet, dass die Kamera in nur 0,18 Sekunden fokussieren kann, selbst bei einer Helligkeit von -5,5 EV, was sie vielseitig, präzise und unglaublich schnell macht. Mit dem X-Prozessor 4 ist die Kamera auch in der Lage, einen aktualisierten Algorithmus zur Schärfenachführung effizient zu nutzen, um Motive bei Verwendung der Funktionen Tracking-AF und Gesichts-/Augen-AF im Fokus zu halten.
In der GFX100S stecken aber auch mehr als 86 Jahre Erfahrung bei der Herstellung von Analogfilmen, die sich in der digitalen Farbverarbeitung niederschlagen. Die fast schon legendären Filmsimulationen sind ein fester Bestandteil der X-Serie und gehören auch zur GFX-Linie. Mit einer Auswahl von 19 exklusiven Filmsimulationen ist es ein Leichtes, direkt aus der Kamera heraus Bilder mit einer faszinierenden Anmutung zu erzielen. Die neue Filmsimulation «Nostalgic Neg.» erinnert an die amerikanische New Color Photography, die in den 1970er-Jahren aufkam. Die einzigartige Tonalität fügt den Lichtern einen Bernsteinton hinzu, um sie weicher wirken zu lassen. Gleichzeitig wird die Sättigung der Schatten erhöht, während die Details erhalten bleiben, um den Bildern einen lyrischen Charakter zu verleihen.
Die GFX100S ist für den Betrieb bei Temperaturen von bis zu -10 °C ausgelegt und ist staub- sowie feuchtigkeitsresistent. Das Gehäuse besteht aus einer Magnesiumlegierung und ist im Bereich des Objektivanschlusses um 1 Millimeter dichter als bei der GFX100, was eine zusätzliche Unterstützung für grössere G-Mount-Objektive bietet.
Die Kamera verfügt über ein 3,2 Zoll grosses, berührungsempfindliches LCD auf der Rückseite, das in drei Richtungen geneigt werden kann. Der kleinere 1,8 Zoll grosse LCD-Monitor auf der Oberseite zeigt wichtige Einstellungen und Statusmeldungen, wie zum Beispiel die verfügbare Speicherkapazität.
Mit ihrem grossformatigen Bildsensor ist die GFX100S in der Lage, kinoreife 4K-Filme mit 30 fps aufzunehmen. Das Filmmaterial kann mit Bitraten von 400 Mbit/s in verschiedenen Qualitätsstufen aufgezeichnet werden: von 10 Bit 4:2:0 F-log direkt auf die interne SD-Karte bis zu 10 Bit Farbtiefe bei 4:2:2 Video und 12 Bit RAW über HDMI. Die GFX100S nimmt 4K-Material auch im 16:9-Seitenverhältnis auf und unterstützt ausserdem das im Kino häufig verwendete 17:9-Seitenverhältnis. Die am häufigsten verwendeten Kompressionscodecs wie H.264 und H.265 sind ebenfalls verfügbar.
Zusätzlich können professionelle Standards wie das von REC.2100 unterstützte Hybrid Log Gamma (HLG) oder F-Log für eine vollständige kreative Kontrolle ausgewählt werden. Im Vergleich zur Verwendung gängiger Kompressionscodecs wie H.264 bietet die Aufzeichnung von Filmmaterial in F-Log oder HLG Filmemachern viel mehr Flexibilität in der Postproduktion, wenn das Material durch den Schnitt- und Farbkorrekturprozess gebracht wird und Anpassungen an Luminanz, Farbsättigung oder anderen Bildattributen vorgenommen werden.
Für eine maximale Flexibilität bei bildbasierten Anpassungen und Farbkorrekturen kann die GFX100S auch 4K-Material mit 30 Fps und 12-Bit-RAW über HDMI direkt an einen Atomos Ninja V Monitor Recorder aufzeichnen und als Apple-ProRes-RAW-Dateien speichern. So können alle Entscheidungen über das Bild nach der Produktion in der Nachbearbeitung getroffen werden, frei von der kamerainternen Bearbeitung. Die gleichzeitige Ausgabe von RAW-Material und Material in F-Log oder Hybrid Log Gamma mit einem angewandten Filmsimulationsmodus ist ebenfalls möglich.
Preis und Verfügbarkeit
Die Fujifilm GFX100S ist in der Schweiz ab März erhältlich und kostet 6498 Franken (Gehäuse), inkl. 4 Jahre Fujifilm-Swiss-Garantie.
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